getrennt (II)

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Der Rest des Tages verlief so schleppend, dass sie sich irgendwann dazu entschlossen hatte, zu schlafen.
Vielleicht ein wenig kontraproduktiv, dachte sie, aber was auch immer Ben vorhatte, sie würde es viel lieber im ausgeschlafenem Zustand erleben.
Als sich ihre Augen wieder öffneten, entschied sie, es sei spät genug, um ihm einen Besuch abzustatten.
"Hey", begrüßte er sie lächelnd und allein, wie er in diesem Moment vor ihr stand, reichte, um ihr Herz aufs Wärmste zu erfüllen.
"Wo bist du?", fragte sie neugierig, während sich der Abstand zwischen ihnen ganz automatisch verringerte.
"Weit weg von allem, das uns heute unterbrechen könnte." Sie lachte. Bedachte man das letzte Mal, an dem sie sich ein paar Stunden frei genommen hatten, war dieser Einwurf durchaus berechtigt.
Als sie sich genauer umsah, kam sie zu dem Entschluss, dass es sich bei jenem Ort, an dem sie sich gerade befand, weder um ein Schiff noch um eine der zahlreichen, dunklen Festungen handelte. Fasziniert suchte sie nach Antworten, "ich kenne diesen Ort."
Er nickte, nahm ihre Hand und zog sie mit sich. "Tatsächlich kommst du ziemlich passend", meinte er, während sie Richtung Ausgang wanderten. "Passend?" Ohne jegliche Vorwarnung stoppte er.
"Schließ die Augen."
Sie tat, wie ihr gehiesen und ließ sich vorsichtig den Gang entlang leiten.
"Ist es weit?"
Er verneinte und sie gingen still weiter.
"Stop", flüsterte er plötzlich und sie blieb aufgeregt stehen.
Ihre Hände umfassten das Tuch, welches noch jegliche Sicht vor ihr verbarg, doch Ben stoppte sie.
Rey fühlte, dass er direkt hinter ihr stand.
"Lehn dich zurück."
Seine Arme umfassten ihre Taille und ihr entfuhr ein zufriedenes Seufzen.
"Du musst ja etwas ganz besonderes geplant haben", murmelte sie und versuchte über ihre Gedanken etwas von der Umgebung auszumachen .
"Hey!", rief Ben und verstärkte seinen Griff, "es wird nicht geschummelt."
Ertappt gab sie auf.
"Zeig mir endlich, warum ich hier hergekommen bin", bat sie schließlich.
Er entfernte das kleine Band und sie öffnete gespannt ihre Augen.
Ihr Herz schlug augenblicklich höher und wäre sie nicht so überwältigt von dem Moment, hätte sie sich sofort in seine Arme geworfen.
Er lächelte und genoss, wie sehr ihre Augen strahlten, wo auch immer sie hinsah.
Die Umstände ließen ihnen nur wenige, sehr seltene Momente, in denen sie Zeit fanden, einfach zu sein.
Ben und Rey, Rey und Ben.
Getrennt und doch stetig verbunden.
Für ein paar Stunden allein.
Glücklich betrachtete Rey den Himmel, das Wasser und das unendliche grün.
"Wir sind auf Takodana, nicht wahr?", fragte sie und schaute zu ihm auf.
Er nickte. "Es ist heute genau zwei Jahre her", murmelte er.
Überrascht starrte sie ihn an.
In ihrem Kopf ging sie die letzten Wochen, Monate, Jahre noch einmal durch. Gut möglich.
"Hast du mich deshalb hier her gebracht?"
Grinsend stand sie vor ihm.
Und wäre das Licht der Sonne nicht direkt auf sein Gesicht gerichtet, hätte sie die Röte sofort bemerkt.
Schulterzuckend entfloh er ihrem Blick.
"Das ist toll Ben, wirklich", sagte sie schließlich und umgriff sein Gesicht.
"Danke."
Als sich ihre Lippen auf die seinen legten war alles um sie herum vergessen.
"Wüsste die Galaxie was für ein hoffnungsloser Romantiker du bist...", murmelte sie und lachte.
Er schnaubte, genoss es aber sie so glücklich zu sehen.
"Verrat es ja niemanden."

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Heyy,
habe gerade ganz erschrocken festgestellt, dass ich diese Fortsetzung noch gar nicht mit euch geteilt habe.
Entschuldigt also die riesige Verspätung.
Wahrscheinlich hatte ich ursprünglich auch etwas anderes geplant, aber das ist mir längst entfallen.
Hoffe jedenfalls ihr seid mir nicht allzu böse und es gefällt euch trotzdem.
Vielleicht kommt gleich auch noch ein anderer, sehr kurzer Oneshot, als kleine Wiedergutmachung :)

Reylo-OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt