Schmerz - ein höllischer Schmerz durchfuhr jeden Muskel seines Körpers, als er hustend nach Luft rang.
Tränen - ein, zwei, drei und dann immer mehr von ihnen tropften auf sein Gesicht.
"Ben!"
Etwas schweres hatte sich soeben von seinem Brustkorb gehoben und in der Sekunde, da er dessen gewahr wurde, vermisste er auch schon die Wärme. Dieses kleine bisschen Wärme an einem verfluchten Ort, wie diesem.
Rey.
Krampfhaft und mit aller verbliebenen Kraft versuchte er die Augen zu öffnen.
Sie sehen-, wenn er sie nur sehen könnte.
Helle, teils farbige Punkte tanzten wie Sonnenstrahlen vor dem ewigen Schwarz. Hin und wieder gelang es ihm, die Lider zu heben, aber er erkannte nur Umrisse und musste bald darauf die Augen zusammen kneifen, da sein Kopf ihm schmerzte.
"Re..y?", krächzte er und versuchte angestrengt, sich aufzusetzen.
"Du musst liegen bleiben, bitte."
Flehend klang ihre Stimme ganz dicht an sein Ohr.
Ihre Hände - klein und an der Innenseite angerauht, wie er sie in Erinnerung hatte - strichen ihm sachte durchs Haar.
"Ich bin hier, bei dir."
Er war sich sicher, dass er schrecklich aussehen musste. Staub und Blut bedeckten sein Gesicht und bildeten zusammen mit dem Schweiß auf seiner Haut ein merkwürdiges Gemisch, das einige der schwarzen Strähnen bereits verklebt hatte.
Aber Rey störte sich dessen nicht. Ihre Lippen streiften seine Stirn und ihm wurde plötzlich klar, dass sein Kopf in ihrem Schoß gebettet liegen musste.
Was hätte er an einem anderen Tag für diese Nähe gegeben!
Lächeln wollte er, wenigstens lächeln, aber bei dem leisesten Versuch entwich ihm nur ein heiseres Husten und die Welt begann sich erneut um ihn herum zu drehen.
"Chewie wird bald hier sein. Ich habe ihm gesagt, dass er allein kommen soll. Wir bringen dich hier raus", flüsterte Rey - so leise, dass er meinte, sie fürchtete ihre Stimme könnte ihm Schmerzen bereiten.
Während der Name des alten Wookie's etwas, das einem Gefühl von Angst schon sehr nahe kam, in ihm hervorrief, entspannte er sich, als er hörte, dass sonst niemand käme.
"Danke", murmelte er schwach, aber sie schüttelte beschieden den Kopf. "Ich bin dir zum Dank verpflichtet; du hast mich gerettet, du hast uns heute alle gerettet."
Daraufhin blieb es still.
Zu gern hätte er sie angesehen oder ihre Hand gehalten. Es war so lange her, dass ihm jemand so etwas einfaches, wie 'danke' gesagt hatte.
Zu lange war es her, dass er einer Person so nahe war, wie nun ihr.
"Ich dachte..", sagte er schließlich, wobei ihm die Worte nur langsam über die Lippen kamen, "es wäre ... alles verloren."
So, wie er da mit geschlossenen Augen auf ihren Oberschenkeln ruhte, konnte sie genau beobachten, wie sich sein Gesicht beim Sprechen krampfhaft verzerrte. Er sollte nicht leiden, nicht mehr, aber die Frage entwich ihren vor Sorge geöffneten Lippen, noch bevor sie sie zurückzuhalten vermochte: "Alles?"
Ihre Hände ruhten.
Konnte er spüren, wie angespannt sie plötzlich war?
Noch einmal konzentrierte er sich darauf, die Augen zu öffnen. Wieder wurde die Welt kurz hell, bevor sie in tiefe Schatten zurückfiel.
Aber er schaffte es.
Nach zwei, drei weiteren Versuchen hielt er die Augen, wenn auch nur einen Spalt breit, geöffnet.
Es war genug.
"Dich", flüsterte er und gab sein bestes, verständlich zu klingen.
"Mehr ... mehr brauche ich nicht."
Ihre grünen Augen weiteten sich in liebevoller Zuneigung. Dann öffnete sie den Mund, um etwas zu erwidern, aber das Geräusch nahe kommender Turbinen durchschnitt den Moment, wei einst die Klinge ihrer glühenden Schwerter.
Entschuldigend blickte sie ihm in die dunklen Augen. Sie hoffte, er spürte, dass sie genauso fühlte.
Ihre Hände lösten sich von seinem Gesicht und streckten sich gen Himmel.
Wahrscheinlich hatte Chewie sie schon längst gesehen, aber er sagte nichts; beobachtete ruhig wie jede ihrer Bewegungen ihm versicherte, dass sie am Leben war, dass sie wirklich am Leben war.
"Alles wird gut", murmelte Rey und blickte hoffnungsvoll, glücklich auf ihn herab - es war das gleiche Lächeln wie jenes, das ihr Gesicht geziert hatte, als er dachte, es sei das letzte, was er in seinem Leben sähe.
Im Hintergrund hörte er, wie die Rampe herunter gelassen wurde. Dann wurde es langsam still um ihn herum."Chewie sei vorsichtig!"
"Ja, ich weiß, dass du ihm nicht weh tust."
"Warum ich so aufgeregt bin..!?"
"Leg ihn dorthin!"
"Macht es dir etwas aus, wenn ich hier bleibe?"
"Danke."
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Reylo-Oneshots
FanfictionWie schon der Name sagt: Reylo Oneshots ^^ Oder in anderen Worten meine Seele in vielen kleinen Geschichten, die es mir und hoffentlich auch euch ermöglichen bis Dezember 2019 und hoffentlich darüber hinaus zu überleben. Viel Spaß beim Lesen ♡