Spät am Abend warte ich, bis Charlie in ihrem Zimmer verschwindet. Erst dann gehe ich ins Bett. Ich habe mir für Jamie den nächsten Tag freigekommen, damit ich sie versorgen kann. Tabea haben wir mittlerweile eingeweiht. Sie ist zwar nicht begeistert, wird Charlie jedoch nichts erzählen. Sie hat es uns hoch und heilig versprochen. Am nächsten Morgen warten wir, bis Charlie weg ist. Dann machen Tabea und ich Pancakes mit Erdbeeren und Sahne. Anschließend muss sie leider auch gehen, sodass ich alleine mit Jamie sein werde. Ich gehe nach oben, um sie zu wecken.
Sichtwechsel Jamie:
Ich werde sanft von Hannah und einem leckeren Duft geweckt. Es riecht nach Pancakes und frischem Obst. „Wie geht es dir denn?", fragt sie vorsichtig. „Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich wie auf Drogen. Vielleicht haben es die beiden mit der Dosierung zu gut gemeint", sage ich und fasse mir an den Kopf. Mein Schädel brummt wie sonst was. „Komm, wir frühstücken erstmal", sagt Hannah und marschiert voraus. Ich folge ihr einfach in die Küche. Dort erwartet mich ein Berg voller Pancakes mit Sahne und Erdbeeren. Wir essen zusammen alles auf und danach fühle ich mich satt und zufrieden. Dann schwenkt meine Stimmung jedoch wieder schlagartig um, als es an der Tür klopft. „Nicht schon wieder", jammere ich und bewaffne mich sofort wieder mit einem Messer. „Jamie, leg das Messer weg", verlangt Hannah. „Nein", sage ich bestimmt. „Das war doch sicher nur der Wind. Alles ist super", sagt Hannah und reißt mir das Messer aus der Hand. „Man Hannah, da ist jemand", heule ich los. Diesmal laufen mir wirklich die Tränen über die Wangen. „Ich verstehe ja, dass du Angst hast. Aber mit einem Messer ist dir nicht geholfen. Ich rufe jetzt Lara und Bora an, die kommen vorbei und sehen nach", sagt sie und holt ihr Handy raus.Ich rolle mich in einer Ecke zusammen und wippe hin und her. „Lara? Hannah hier. Kannst du mit Bora bitter vorbeikommen? Jamie meint, dass jemand uns Haus schleicht", sagt sie. „Nein, ihr geht es nicht besser", antwortet Hannah kurz darauf. „Danke", sagt sie mach kurzem Schweigen und legt auf. „Sie kommen", teilt sie mir mit und setzt sich neben mich auf den Boden. „Was soll ich nur mit dir machen, Mäuschen? Wenn deine Mutter heute Nachmittag nach Hause kommt, wird sie den Schock des Todes bekommen. Wenn sie sieht, in welcher Verfassung du bist", sagt die Polizistin. „Geh weg", sage ich und rutsche ein paar Zentimeter zur Seite. Etwa eine halbe Stunde später hört man draußen eine heftige Diskussion und Autotüren knallen. Dann klingelt es an der Tür. Hannah steht auf und läuft in den Flur. Ich sitze noch immer zitternd auf dem Boden und bete, dass es niemand ist, der uns etwas tun will. Aber man kann ja nie wissen.
Wenige Momente später kommt Hannah wieder zurück. Sie hat Lara und Bora im Schlepptau. „Hey, was machst du denn da unten?", fragt Lara und kniet sich zu mir. Bora tut das Selbe. Als er näher kommt, rutsche ich weiter zur Wand. „Bora, bitte geh mal mit Hannah raus", sagt Lara zu den beiden. Sie gehen und nun bin ich alleine mit der Kommissarin. „Komm mal hoch da. Und was hattest du denn mit den Messer vor?", fragt Lara. „Ich ... wollte mich ... verteidigen", sage ich leise. „Als ob du dich mit einem Messer verteidigen kannst gegen einen Mann. Weißt du, wer da draußen war? Du hattest übrigens recht, da war jemand", sagt sie. „Wer?", flüstere ich. „Dein Vater war das", erklärt Lara. „Mein ...", murmele ich leise und starre auf den Boden. „Komm jetzt mal hoch", sagt Lara und zieht mich am Arm hoch. Ich stehe da und starre sie an. „Los, wir setzen uns auf die Stühle", sagt sie und stützt mich bis zum nächsten Stuhl. „Wenn er mich bekommen hätte ... ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre ...", sage ich leise. „Das ist jetzt vorbei. Er wird weggesperrt und das für sehr lange Zeit", sagt Lara beruhigend und streichelt mir die Schulter und den Oberarm. „Sehr lieb von dir, aber ich habe einfach Angst. Gestern hat er mich verfolgt und sich geklopft und alles. Ich kann so einfach nicht mehr leben", jammere ich.
„Beruhige dich doch. Jetzt ist das vorbei, wir haben den Schuldigen doch. Hör mir zu. Deine Mutter darf nicht wissen, was mit dir ist. Wir nehmen dich jetzt mit uns mit. Eher gesagt: Hannah fährt dich", sagt Lara. Ich nicke. „Hannah", ruft die Beamtin dann laut. Sofort hetzt Hannah herein. „Fahr sie aufs Präsidium. Wir nehmen den netten Herrn im Auto mit", sagt Lara und verschwindet. „Okay, kommst du?", fragt Hannah und schnappt sich ihre Autoschlüssel. Ich folge ihr und setze mich auf den Beifahrersitz. Während der Fahrt spricht keine von uns. Am Präsidium angekommen, bleibe ich im Auto sitzen. Gerade versuchen Lara und Bora, meinen Vater ins Gebäude zu schaffen. Er stemmt sich jedoch dagegen und wehrt sich nach Kräften. Als er mich im Auto entdeckt, brüllt er und beschimpft mich. Ich mache mich klein und tauche schließlich in den Fußraum ab, damit er mich nicht mehr sehen kann. Nach einigen Minuten ist nichts mehr zu hören. „Ist er weg?", frage ich leise. „Ja, komm da wieder raus. Wir gehen jetzt rein und dann redest du mit Lara, bitte. Wenn deine Mutter dich so sieht, kannst du mir den Leichenbestatter bestellen", sagt Hannah. Ich nicke und steige aus. Hannah führt mich zum Büro von Lara und Bora. Sie sitzt schon an ihrem Schreibtisch, er ist nicht zu sehen.
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Help me, so I help you
FanfictionJamie ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Die Mutter ist vor einigen Jahren abgehauen. ------------------------- „Dieses Halsband wirst du tragen, sobald du das Haus betrittst. Und wag es bloß nicht, es abzunehmen", brüllt der Vater...