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Ich föhne mir die Haare trocken und gehe dann nach unten. Zwischen Hannah und Tabea ist es schon eine wilde verbale Auseinandersetzung. Ich gehe an ihnen vorbei in die Küche, um mir ein Wasser zu holen. „Hey, was ist denn in die Beiden gefahren?", fragt Charlie, die in der Küche steht und zur Tür linst. „Frag nicht, die streiten sich wegen dir und der Sache morgen", antworte ich. „Warum denn wegen mir? Was ist da los?", fragt sie. „Frag einfach nicht, die müssen das miteinander ausmachen", sage ich grinsend und trinke einen Schluck Wasser. „Jamie, sag es mir oder ich kitzele dich durch", droht Charlie. „Okay. Tabea hat mir Vorwürfe wegen meiner Entscheidung gemacht weil du dir Sorgen machst. Hannah hat gesagt, dass es meine Entscheidung ist und deshalb prügeln sie sich jetzt", berichte ich. „Noch prügeln sie sich nicht", sagt Charlie. „Ja und machst du dir wirklich so große Sorgen?", frage ich vorsichtig.

„Ein paar, aber nicht allzu große", sage sie grinsend. Ich umarme meine Mutter. „Jetzt gib endlich zu, dass ich Recht habe", hört man Hannah rufen. Ich stürze aus der Küche, gefolgt von meiner Mutter. „Leute, hört auf. Ich mache mir die üblichen Sorgen einer Mutter und ihr beiden solltet das akzeptieren. Und jetzt hört auf damit, sonst verhänge ich Hausarrest", schreitet meine Mutter ein. Sofort verschwinden sie in getrennte Zimmer. Am Abend esse ich nur einen leichten Salat, da mir schon etwas übel ist. Ich verabschiede mich relativ früh ins Bett, da man mir meine leichte Nervosität nicht anmerken soll.

Am nächsten Morgen ziehe ich mich ganz normal an und mache mich fertig. Dann gehe ich nach unten und trinke ein Glas Saft. „Na, bist du soweit?", fragt Hannah, als sie fröhlich in die Küche marschiert. „Müde", murmele ich, um meine Nervosität zu überspielen. „Okay, das wird schon. Los, wir müssen jetzt langsam fahren", fordert sie mich auf. Ich folge ihr und steige ins Auto ein. Im Präsidium erwarten Lara und Bora mich schon. „Ich finde es wirklich super, dass du das machst", sagt sie lächelnd. „Danke", murmele ich. „Dann fahren wir mal los. Hannah, schnapp dir deinen Kollegen und den Streifenwagen", sagt Bora. Ich fahre bei Lara und ihrem Kollegen mit, um kein Aufsehen zu erregen. „Also, unsere Nummern hast du ja. Wir stehen immer hier, falls was sein sollte. Beobachte die Verkäuferin, verhalte dich aber unauffällig", weist mich Lara an. Ich nicke und atme nochmal tief durch, bevor ich aussteige. Ich gehe in den Laden und unterhalte mich erstmal mit dem Inhaber. Er ist eingeweiht und zeigt mir meinen Spind und das Geschäft. Dann lerne ich die Verkäuferin kennen, die angeblich mit dem Gift zu tun hat. Ich arbeite meine Aufgaben ab und behalte dabei immer die Frau im Auge. An diesem Vormittag passiert jedoch nichts interessantes. In der Mittagspause soll ich, laut Nachricht von Lara, in ihr Auto steigen zur Besprechung. „Und, ist schon was passiert?", fragt Bora. „Nein, sie hat nur Regale sortiert", erzähle ich. „Laut dem Chef bekommen sie erst wieder in drei Tagen Ware von Lieferanten, also immer schön aufpassen", informiert Bora mich. „Okay, bis später dann", sage ich und steige wieder aus.

Den Rest der Pause verbringe ich mit der Kollegin zusammen im Pausenraum. Eigentlich ist sie sehr nett. Nach der Pause schließe ich den Laden wieder auf und meine Kollegin, Fiona, kümmert sich um die Regale. Ich helfe ihr danach. Eine andere Kollegin bedient den ganzen Tag die Kasse. Also sie kann auf keinen Fall in krumme Geschäfte verwickelt sein, ihr fehlt die Zeit dazu.

Als Fiona dann durch die Hintertür im Lager verschwindet, schreibe ich Lara ne Nachricht und folge der Kollegin nach Draußen. Sie raucht nur eine. Mehr nicht. Ich gebe die Entwarnung an die Beamten weiter, damit sie sich oder mich nicht unnötig enttarnen. Damit wäre der gesamte Einsatz im Eimer. Ich beobachte sie, jedoch passiert nichts weiter. Dann kommt Fiona wieder auf die Tür zu und ich renne zurück zu meinen Regalen, damit sie keinen Verdacht schöpft oder mich erwischt. Nach Feierabend nimmt Hannah mich mit nach Hause. Dort trinke ich einen Schluck Wasser und lege mich erstmal auf die Couch.„Na, wie war es?", fragt Charlie, die gerade von der Arbeit kommt. „Anstrengend. Bitte lass mich im Ruhe, ich bin total am Ende", jammere ich. „Bist du etwa überfordert?", fragt sie. „Lass mich doch bitte mal. Ich habe Hunger und bin müde", maule ich sie an. „Okay, dann gehe ich mal kochen", sagt Charlie und verschwindet. Ich drehe mich zur anderen Seite und ruhe mich noch ein bisschen aus. Nach einer Weile ruft Charlie mich zum Essen.

Ich watschele in die Küche und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Ich esse einen Teller voll auf und verziehe mich dann unter die Dusche, um danach ins Bett zu fallen. Ich schlafe relativ schnell ein, da ich sehr sehr müde bin. Am nächsten Morgen ziehe ich mich wieder an, mache mich fertig, trinke einen Kaffee und fahre mit Hannah wieder zur Dienststelle. Die beiden Beamten fahren mit mir zum Laden. Ich sortiere mal wieder die Regale ein. Nach einiger Zeit verschwindet die Kollegin wieder. Ich folge ihr unauffällig und beobachte, wie ein Lieferwagen auf den Hof fährt. Es steigt ein Mann aus, der sich mit der Kollegin unterhält.

Ich hole mein Handy aus der Tasche und schreibe an Lara: Es geht los, Lieferwagen ist im Hof.

Dann stecke ich das Handy wieder ein. Ich hört ein lauter werdende Martinshorn. Der Lieferant, der gerade Kartons auslädt, knallt die Türen zu und flüchtet mit dem Wagen. Die Kollegin will ebenfalls davonlaufen, jedoch fährt in diesem Moment das Auto der Kripobeamten vor.

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