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Einige Minuten später geht die Tür auf. Jedoch kommt nicht mein Peiniger herein, sondern der Mann, der noch eben draußen stand. „Keine Angst, ich bin Privatermittler und will dir helfen", sagt er leise.

Dann hört man Schritte und er springt schnell in den Schrank. Die Tür geht auf und der Mann kommt mit einer Kamera samt Ausrüstung herein. „So, Prinzessin. Wir beide haben unseren Spaß und halten es für unsere Nachwelt fest", sagt er und baut sich die Kamera auf. Ich schaue ihm panisch zu und versuche, mich zu befreien. Der will mich hier und jetzt vor laufender Kamera vergewaltigen. „Das wird für deine Mutter ein schöner Film. Er will das ernsthaft an Charlotte schicken? Die kippt dann aus den Latschen, soviel ist sicher. Dann fällt sie vor Schreck irgendwo runter. Als er soweit ist, beginnt er mich auszuziehen. Ich sehe, wie der Typ im Schrank alles beobachtet. Zu meinem Erstaunen hat er auch eine Kamera in der Hand. Ich schaue jedoch schnell wieder weg, um ihn nicht zu verraten. Dann sitzen wir beide in der Tinte und niemandem ist geholfen.

Mein Entführer und Peiniger zieht mir mein Oberteil hoch und benutzt es als Augenbinde. Dann öffnet er meine Hose und macht sich daran zu schaffen. Meinen Slip zieht er ebenfalls runter. „So, jetzt haben wir beide sehr viel Spaß", sagt er und streichelt von meinen Brüsten über den Bauch, bis zum Intimbereich. Ich höre, wie er seinen Gürtel und die Hose öffnet. Dann steigt er auf mich drauf und dringt in mich. Ich winde mich und versuche, mich gegen den Mann zu wehren. Hoffentlich kommt bald Hilfe. Ich kann wirklich nicht mehr. Warum verhindert dieser Privatschnüffler nicht, dass er mir das antut? Er hat ja schließlich die Möglichkeit, hier und jetzt Hilfe zu holen. Ich kann es nicht. Als der Typ endlich fertig ist, zieht er mir Hose und Slip wieder hoch und nimmt das Oberteil von meinen Augen. „So, ich leite diese kleine Botschaft an deine Mutter weiter", sagt er und verschwindet grinsend.

Als er weg ist, steigt der Privatdetektiv aus dem Schrank. „Hör mir zu, ich informiere jetzt die Polizei. Ich würde dich auch gleich befreien, allerdings brauche ich zur Beweissicherung noch ein Bild", sagt er leise. Ich nicke und halte kurz still. Dann nimmt er mir die Fesseln und den Knebel ab. „Besser?", fragt er. Ich nicke und breche in Tränen aus. Außerdem beginne ich zu zittern. Der Mann telefoniert kurz mit der Polizei, dann setzt er sich zu mir und nimmt mich tröstend in den Arm. „Beruhige dich. Ich bin übrigens Tekin", stellt er sich vor. „Jamie", heule ich. „Ich helfe dir und bin für dich da. Ich habe genug Beweise, um den Mann zu bestrafen", sagt er und streichelt mir beruhigend über den Hinterkopf, während er mich in den Arm nimmt. Ich kann mich gar nicht beruhigen, so aufgewühlt und panisch bin ich.

Nach weiteren zehn Minuten hört man Krach und Stimmen. Kurz darauf stürmen mehrere Personen den Raum. „Weg von dem Mädchen", brüllt jemand. Ich erkenne Lara und Hannah. „Nein", sage ich und klammere mich an ihn. „Ich bin Privatermittler und habe sie gefunden. Hier sind genug Beweise drauf", sagt Tekin und hält seine Kamera in die Höhe. Sie lassen ihre Waffen sinken und packen sie weg. „Jamie, alles in Ordnung?", fragt Lara. Ich antworte ihr nicht und vergrabe mein Gesicht in Tekins Schulter. „Ich würde sagen, dass wir erstmal raus gehen", sagt Tekin und nimmt mich auf den Arm. Er trägt mich ins Freie. „Bring sie erstmal in den RTW", ordnet Hannah an. „Nein, ich will nicht", rufe ich. „Jamie, bitte. Ich bleibe dabei", verspricht er. Schließlich willige ich ein. Er trägt mich bis zum RTW, dann legt er mich ab. „Oh mein Gott, Jamie", höre ich eine besorgte Stimme. Ich schaue mich um und sehe Tabea. Nicht sie, oh nein.

Eigentlich will ich nicht, dass man mich so sieht. So zerstört und kaputt. Tabea sieht sich vorerst nur meine Handgelenke an, die Fesselmahle aufweisen. Sie möchte mir nicht einmal einen Zugang legen. Tekin bleibt die ganze Zeit über bei mir. Ihm vertraue ich gerade als einziges, da er mich befreit und mir geholfen hat. Auch, wenn er nicht direkt eingegriffen hat. „Wer sind Sie eigentlich?", schnauzt Tabea ihn an. „Ich habe sie gefunden und die Polizei informiert", sagt Tekin. „Eigentlich dürfen sie nicht mitkommen", sagt Tabea skeptisch. Sofort klammere ich mich wieder an seine Hand. „Okay, anscheinend wäre es wohl das beste, wenn Sie doch mitkommen", murmelt Tabea und schließt die Türen vom RTW.

Dann fahren wir los. Die ganze Zeit über streichelt Tekin beruhigend meine Hand. Tabeas Blick nach zu urteilen, gefällt ihr das nicht sonderlich. In der Klinik werde ich ausgeladen und in der Notaufnahme abgeliefert. Dann geht Tabea davon und holt zu meinem Erschrecken Charlie, meine Mutter. Auch das noch. „Ich habe dich wieder. Gott sei Dank", ruft sie und fällt mir weinend um den Hals. „Mama, lass los", krächze ich panisch. Sie hält sofort Abstand ein. „Wer sind Sie?", fragt Mama Tekin. „Mein Name ist Tekin und ich bin Privatermittler. Ich habe Ihre Tochter gefunden und die Polizei informiert", erklärt er auch ihr. „Könnten Sie wohl ganz kurz draußen warten?", fragt sie ihn. „Sicher. Ich komme gleich wieder, Kleine", sagt er zu mir und lässt meine Hand los.

„Was ist mit dir passiert und wie siehst du aus?", fragt Charlie, sobald er draußen ist. „Falls du es nicht mitbekommen hast: ich wurde entführt", brülle ich sie an. „Das habe ich mitbekommen. Ich habe sogar ein nettes kleines Video dazu bekommen. Hoffentlich hattest du Spaß", sagt sie. „Schön, hoffentlich hat es dir gefallen", brülle ich und springe von der Liege runter. Ich renne einfach raus und krache mit Tekin auf dem Parkplatz zusammen.

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