„Und wir laden die Getränke aus. Ich muss die Bowle übrigens noch machen", sage Charlie. Ich helfe dabei, jeweils zwei Kästen Cola, Wasser, Sprite und Fanta auszuladen. Dann kommen noch drei Flaschen Sekt zum Vorschein und ein paar andere alkoholische Substanzen. Zum Schluss holen wir noch eine Tasche voll Erdbeeren und Knabbereien heraus. „Wofür die Erdbeeren?", frage ich. „Für die Bowle", sagt Charlie. „Komm, wir machen die Bowle", sagt sie. „Wir mischen die Erdbeeren mit Wodka, Erdbeersekt und einigen anderen Dingen, die ich mir nicht alle merken kann. Dann steckt Charlie sie ebenfalls kühl. Der Kühlschrank gibt echt viel her.
„So, du kannst dich jetzt schön machen gehen und wir machen das auch", sagt Tabea, die soeben mit den Kartoffeln fertig ist. „Na schön", murmele ich und mache mich auf den Weg nach oben. Dort dusche ich, ziehe mein einziges Kleid mit Ballerinas an und schminke mich dezent. Dann mache ich die neue Kette um und stecke die Haare hoch. „Jamie, die ersten ... wow. Du siehst ja bombastisch aus", sagt Hannah und bleibt mit offenem Mund vor mir stehen. „Danke", sage ich leise und schaue verlegen auf den Boden. „Also was ist los?", frage ich. „Die ersten Gäste sind da", sagt sie. „Ich komme gleich", sage ich und zupfe mein Kleid zurecht.
Dann gehe ich nach unten. „Alles gute", trällern ein paar Leute. Darunter sind Tekin, Katja, Herr Lenßen, Lara und Bora. „Danke", sage ich und mache einmal die Runde, um mich zu bedanken und die Geschenke einzusammeln. „Jamie? Komm mal rüber", ruft Hannah mit zu. Ich laufe zu ihr. „Das sind Kollegen von mir. Conny, Sandra und Nina", stellt sie mir drei Frauen vor. „Alles gute", sagt die Rothaarige und überreicht mir einen Umschlag. „Danke", sage ich und trage ihn weg. Auf dem Weg begegne ich Paula und Alex. „Hey", begrüßt Paula mich. „Hallo", sage ich.
„Dir geht es damit nicht so gut, oder?", fragt Alex. „Nicht wirklich. Ich wollte nicht feiern, nach dem Vorfall", seufze ich ehrlich. „Kann man verstehen aber deine Mitbewohner wollten dich ablenken", sagt Paula. „Ist ja auch echt lieb gemeint aber was soll's. Jetzt sind ja eh alle da", sage ich schulterzuckend und bringe dir Geschenke weg. Als Nächstes muss ich den Grill einweihen und die Salatbar eröffnen. Somit sitze ich als erstes mit Essen am Tisch und warte, bis sich Hannah und Lara rechts und links neben mich setzen. Ausgerechnet sitze ich zwischen Polizistinnen. Zu meinem Erfreuen sitzt Tekin gleich gegenüber. Hannah schaut ihn mehrmals an und bekommt einen roten Kopf. Ich persönlich finde es sehr lustig und muss mir ein Lachen verkneifen. Nach dem Essen werde ich dazu verdonnert, die Geschenke zu öffnen. Nach jedem Geschenk fällt Applaus und ich bedanke mich nochmal bei meinen Gästen. Dann geht es an die Torten und Kuchen. Meine Mutter hilft mir beim schneiden. Wir laden jedem ein Stück auf. Nach der Torte verabschiedet sich Herr Lenßen, da er noch viel zu tun hat. Jetzt kann es bei Hannah und Tekin umso lustiger werden. Die beiden stehen nebeneinander im Garten und reden. Ich beobachte, wie sie hin und wieder auch lachen und sich die ganze Zeit in die Augen sehen. Anscheinend haben die beiden noch Gefühle füreinander und wollen es bloß nicht zugeben.
„Denkst du das Selbe, was ich auch denke?", fragt Charlie, als sie sich zu mir stellt und ebenfalls zu Hannah schaut. „Wahrscheinlich schon", sage ich grinsend. „Gut, dann gehe ich sie mal ärgern", sagt Charlie und ist schon weg. Ich verdrehe die Augen und stelle mich zu Tabea, die sich gerade mit Paula und Alex unterhält. „Na, alles gut?", fragt sie. Ich nicke. Sie unterhalten sich gerade über die letzte Feier, die sie veranstaltet haben. Am Ende hat anscheinend ein Kollege, den ich nicht kenne, auf den Tischen getanzt und es gab Karaoke. „Hört sich ja spektakulär an", sage ich grinsend. „War es auch. Aber heute ist er nicht da", sagt Tabea. „Wer war es denn?", frage ich. „Sein Name ist Lee", sagt Paula. Auf einmal geht Musik an. „Oh man, bitte nicht", murmele ich. Da mir das gerade allein ein bisschen zu viel wird, gehe ich ins Haus und versuche, im Wohnzimmer ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Außerdem bin ich wirklich müde. „Hey, alles okay?", fragt mich Tabea. „Bin nur müde", sage ich und gähne zum Beweis. „Das glaube ich dir nicht. Dir ist das alles zu viel, oder?", fragt sie. Geschlagen nicke ich. Sie hat eine sehr gute und ausgeprägte Menschenkenntnis. Könnte einem fast schon Angst machen. „Du musst das nicht mitmachen. Wir dachten, dass dich das vielleicht ein bisschen von den Ereignissen ablenkt", sagt Tabea einfühlsam. „Ist ja super lieb und ich finde es auch schön. Aber dafür bin ich nicht ganz fit genug", sage ich. „Dann ruh dich aus", sagt Charlie hinter mir. „Mache ich doch gerade", murmele ich. „Aber nicht zu lange", sagt Tabea, die sich zu mir gesellt hat. „Du kannst aber auch wieder zurückgehen. Ich komme allein klar", sage ich. „Wenn du hier umkippst, bekommt das niemand mit. Ich bleibe hier", sagt sie und grinst mich triumphierend an. Ich gebe mich geschlagen und lehne mich an Tabea. Da diese Position zu unbequem wird, lege ich meinen Kopf auf ihrem Schoß ab und starre an die Decke.
„Genug ausgeruht, du willst mich doch nur ärgern", sagt Tabea nach einer Weile. Ich grinse sie schelmisch an. Prinzipiell hat sie schon recht. Ich setze mich auf. Plötzlich schießt mir ein starker Schmerz in die Brust und ich bekomme keine Luft mehr. Hektisch schnappe ich nach Luft. „Keine ... Luft", hechele ich panisch. Tabea schaut mich alarmiert an. „CHARLIE", brüllt sie laut, während sie mich flach hinlegt.
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Help me, so I help you
FanfictionJamie ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Die Mutter ist vor einigen Jahren abgehauen. ------------------------- „Dieses Halsband wirst du tragen, sobald du das Haus betrittst. Und wag es bloß nicht, es abzunehmen", brüllt der Vater...