Chapter 5

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"A mentor is someone who allows you to see the hope inside yourself." 
-Oprah Winfrey 

Lena starrte auf den Bildschirm der Zentrale. Ihr Kiefer war angespannt und ihre Hände waren nah an ihren Körper gepresst.

Neben der Dunkelhaarigen stand Eliza. Die Blonde hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und ein kleines Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Lena sah die Frau an. Sie hatte gerade ihre Tochter verloren. Es ergab Sinn das sie schockiert war. Doch der Anblick löste in ihr eine Sehnsucht aus. Eine Sehnsucht nach einer eigenen Mutter welche sich genug um sie kümmerte um um sie zu trauern.

Sie sah wieder auf den Bildschirm. Die Helden welche auf dem Feld gekämpft hatten, standen allesamt um Alex herum. Sie sagten nichts und die Trauer lag auf den Anwesenden wie eine schwarzer Schleier. Lena schluckte. Die Tatsache daß sie die Blondine nie wieder sehen würde. Die junge Reporterin welche sie dazu gezwungen hatte Poststicker zu essen. Welche sie mit zum Spieleabend geschleppt hatte und welche mit ihr Karaoke gesungen hatte. Diese Erkenntnis, drang erst jetzt zu ihr durch. Es war, als würde sich eine kalte Hand um den Hals der jungen Frau schließen und langsam ihre Atemwege abschneiden. Sie hatte der Blonden gesagt dass sie sie nie wieder sehen wollte. Dass ihre Freundschaft vorbei war. Lenas Atem ging schnell. Sie kniff die Augen zusammen als der Griff um ihre Kehle sich zu festigen schien.

"Alles in Ordnung?", Fragte eine leise Stimme sie. Lena sah auf. Eliza sah sie mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. Die Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. "Es ist okay traurig zu sein.", Sagte sie ältere Frau. Lena schüttelte wieder den Kopf. "Ich habe ihr gesagt sie solle aus meinen Leben verschwinden.", Sagte sie mit zitternder Stimme. Elizas blaue Augen welche die Luthor so an die Karas erinnerten, mussterten sie. "Icn-, ich war wütend. So wütend das sie mich ausgeschlossen hat und jetzt, ich würde alles tun um diese Momente zu ändern...". Die Stimme der jungen Frau brach. Eliza sah sie an. "Meine Tochter hat sich so sehr um dich gekümmert. Sie wollte dich immer nur beschützen.". Lena spielte nervös mit ihren Fingern. "Ich habe das wohl zu spät gemerkt.". Die Blonde schüttelte den Kopf und schloss den Abstand zu der jungen Frau. Zum ersten Mal seit Jahren, erlaubte es sich Lena in den Armen einer anderen Person zu weinen. Eliza hielt sie fest und blickte auf den Bildschirm. "Wir werden auf sie aufpassen.", Flüsterte die älteste Danvers ihr Versprechen.

Die Beerdigung schien sich für sowohl Alex als auch Lena ins Unendliche zu ziehen. Sie standen in Midvail neben der kleinen Eiche unter welcher Kara als Teenager gern gesessen hatte und starrten auf den leeren Sarg. Alex nahm schweigend die mitleidigen Blicke in Kauf und verbündete sich mit Lena darin bei jeder Wiederholung einer Beileidsbekundung die Augen zu verdrehen. So überstanden sie den Tag.

Supergirls Beerdigung wurde von ganz National City besucht. Sogar Cat Grant stand in erster Reihe. Die Frau trug eine schwarze Sonnenbrille und trauerte um den Helden und den jungen Reporter welchen sie vor Jahren kennengelernt hatte. Nachdem sie eine Rose in den ebenfalls leeren Sarg geworfen hatte, sah sie auf und flüsterte als ob Kara es hören konnte: "Du bist einen viel zu kurzen Weg gegangen. Du hast die Welt gerettet, aber du hast deinen Weg zu früh beendet.".
Dannach ging sie. Lena und Alex standen nebeneinander. Sie beide tauschten einen Blick. "Sie hat es gewusst oder?", Fragte Alex. Lena nickte. "Cat ist immer schlauer als wir alle gewesen.".
Sie verließen zusammen die Veranstaltung und betranken sich bis spät in die Nacht in der Lieblingsband Karas. Alex erzählte Lena Geschichten und beinahe vergaß die Dunkelhaarige das die Blonde nicht mehr da war.

Als sie sich für die Nacht trennten sagte Alex "Du weiß, du gehörst zur Familie?". Lena lächelte traurig. "Ja, ja ich weiß".

Broken SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt