chapter 28

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"You cannot change what you are, only what you do."
― Philip Pullman


Alex stand vor der kräftigen Figur des blondes Mannes welcher eingesunken auf einem Stuhl saß. "Wer bist du!", fragte die Rothaarige ihn zum wiederholten Mal. Er seufzte und strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Connor Watson." Sie schüttelte den Kopf. "Wer bist du wirklich!" Der CEO seufzte. "Al-" Ein Kopfschütteln deutete dass er wohl lieber nicht ihren Vornamen verwenden sollte. "Agent Danvers, ich bin Connor." "Ein Connor Watson wurde nie bei der Behörde einwandernder Aliens gemeldet." Ihr Ton war kalt und der Blonde wusste dass sie ihm nicht glaubte. Aber was sollte er sonst sagen? Er war Connor. Das war der einzige Name den er kannte. Es war das einzige Leben das er kannte. Nicht dass er sich an etwas vor den letzten sechs Jahren erinnern konnte. Wenn er doch nur wüsste was davor gewesen war. Doch anstatt Erinnern waren dort nur Schatten welche umher huschten. Keine Gesichter, keine Namen- keine Geschichte.

Das Atmen viel ihm schwer. War Connor überhaupt real? War er jemals in der Armee gewesen? Niemand hatte ihn gekannt. Hatte dies doch mehr zu bedeuten? Er spürte Kopfschmerzen welche sich langsam hinter seiner Stirn aufbauten. "Jetzt wo ich drüber nachdenke, es gibt keine Beweise für deine Existens welche mehr als fünf oder sechs Jahre zurückgehen. Keine Unterlagen, keine Zeitungsartikel- gar nichts." Sie trat näher und ihre Nasenspitze berührte nun beinahe die Seine. "Du exestiert nicht. Also, wer bist du!" Der Blonde wieder stand dem Drang an seinen Nägeln zu kauen. Wie könnte er dies gerade biegen?


Alex starrte mit verschrenkten Armen durch das Spiegelglas welche sie von dem Blonden trennte. J'onn stand neben ihr und versuchte beruhigend ihr eine Hand auf den Arm zu legen. "Das erklärt zumindest weshalb ich seine Gedanken nicht lesen konnte." Die Rothaarige blinzelte. Sie war fokussiert. Wer was das? "Wir haben mit seiner Sekretärin gesprochen, scheinbar war er selbst als Patient in seine Organisation." Alex nickte. Sie hatte es gesehen. Am Tag an dem sie ihn getroffen hatte. Seine Narben, die Brandwunden welche seinen Körper entstellten. Den Stumps seines Beines. Doch in den Tests welche die DEO an ihm innerhalb der letzten drei Stunden durchgeführt hatte, wurde nachgewiesen- Connor war ein Alien. Seine Haut war unzerstörbar. Keine der Nadeln drang durch seine Haut.

Er schien auf einmal Angst zu haben irgendetwas zu berühren. Nachdem sie ihn gebeten hatten zu versuchen ein Auto anzuheben, wurde auch klar weshalb. Ohne Probleme hatte er es mit eine Hand aufgehoben, mit weit aufgerissenen Augen hatte er es fallen gelassen und war zurückgesprungen. Dies hinterlies Risse im Boden. Seine Augen schienen von einem zum anderen hin und her zu springen. Als ob das was er sehen würde zu viel wäre. Als ob alles zu viel wäre. Zwischendurch hatte Eliza ihn in einer Ecke, mit den Händen über den Ohren kauernd gefunden. Alex wollte nicht glauben dass er nicht gewusst hatte das er ein Alien war, doch je mehr sie seine Gestiken beobachtete, desto mehr sprach dafür. Er schien vor sich selbst Angst zu haben. Angst davor jemanden zu verletzen. Es erinnerte Alex schmerzhaft daran das Kara genauso gewesen war. In den ersten Wochen- nein, Monaten hatte sie versucht niemanden zu berühren.

Doch wie könnten seine Kräfte erst jetzt freigesetzt geworden sein? Weshalb war er vorher... menschlich gewesen? Es ergab keinen Sinn.

Clark trat neben sie und stämmte die Hände in die Hüfte. "Er ist ein Kryptonier." Die leise Feststellung lies Alex schlucken. "Aber wieso sind seine Kräfte erst jetzt durchgedrungen? Falls das denn stimmt." Der Schwarzhaarige massierte sein Handgelenk. "Vor einigen Jahren, machte ich den Schwur meine Kräfte nie wieder zu verwenden. Ich hatte jemanden verletzt. Jemanden der mir wichtig war. Dies sollte niemals wieder passieren. Ich war so darauf besessen menschlich zu sein, das ich meine Kräfte irgendwie- ausschloss. Ich hatte sie aus meinem Wesen verbannt und hatte keine Möglichkeit sie zu verwenden." Alex starrte ihn an. Wieso hatte sie davon nichts gewusst? "Und dann geriet Lois in Gefahr und ich konnte sie nicht verlieren. Lois war zu wichtig. Und so warf ich mich vor eine Kugen welche sie beinahe getroffen hätte. Und in dem Moment kamen meine Kräfte zurück." Blaue Augen richteten sich verständnisvoll auf den Blonden welcher auf dem Stuhl kauerte.

"Kara ist etwas ähnliches geschehen." Alex horchte auf. "Was?" "Ja.", nickte Clark. "Ihr wurde gesagt dass sie ihre Kräfte verstecken musste. Von allen. Von der Regierung, Eliza, Jeremiah, dir... sogar mir. Sie schloss ihre Kräfte aus. Sie verlor sie nicht komplett, die Stärke war noch immer da, aber sie hatte so lange als Mensch gelebt, dass sie nicht mehr wusste wie man fliegt." Er schluckte. "Bis zu der Nacht in der du beinahe mit dem Flugzeug abgestürzt wärst. Sie musste dich retten. Sie konnte dich nicht verlieren und in dem Moment nahm sie ihre Kräfte an, erinnerte sich daran wie man fliegt." Seine Stimme war ruhig und Alex begann zu verstehen. "Ich glaube ihm das er keine Ahnung hatte. Er hat Angst. Er wollte einfach nur Lena retten. In dem Moment war es das einzige was er wollte." Clark trat zurück und richtete seine Brille. "Verurteile ihn nicht dafür dass er jemanden gerettet hat. Habe Mitleid."

Alex sah ihn an, die Augenbrauen zusammengezogen. "Mitleid?"

"Kräfte sind ein Segen, aber die meiste Zeit sind sie ein Fluch. Die konstante Angst jemanden zu verletzen? Sogar ich habe sie noch. Das du alles hörst, alles siehst? Die Welt steht niemals still. Es ist ein Fluch und ich würde sein Schicksal niemanden wünschen."

Broken SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt