Chapter 20

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"The advantage of a bad memory is that one enjoys several times the same good things for the first time."
-Friedrich Nietzsche

Connor beobachtete Lena, welche mit Elsa auf dem Boden kauerte. Die Brünette lächelte das Mädchen stetig an und macht Witze um der Jüngeren ein Kichern zu entlocken. Der Blonde starrte wieder auf seinen Laptop. Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Wenn das so weiter ging würde Connor noch in der DEO einziehen (was einige der Mitarbeiter wahrscheinlich nicht allzu angenehm finden würden). Er suchte noch immer für den Grund welcher das Verhalten Barrys erklären könnte. Der Braunhaarige war in einem Fieberartigen Zustand.

Connor hatte bereits festgestellt dass der Superheld keine Kontrolle über sich selbst hatte. Seine Temperatur war höher als sie hätte sein sollen und wenn Barry klarere Perioden hatte, Zeitpunkte in denen er verständliche Sätze bilden würde ergaben sie noch immer nicht viel Sinn. „Kara!", war eines der wenigen Worte welche in das Bewusstsein des Supers verankert zu sein schienen. Connor hatte bereits mehrere Scans gemacht, hatte Blutproben genommen und den jungen Mann auf Kopfverletzungen untersucht und da war nichts.

Langsam aber sicher gingen dem Blonden die Ideen aus.

Was tragisch war, denn Iris verdiente es zu wissen was mit ihrem Ehemann los war. Außerdem streunerte sie stetig in den Laboratorien herum und störte Connors Untersuchungen immer und immer wieder. Es war in keinster Weise ideal.

Lena war die einzige Person welche während der Inspektionen wirklich willkommen war. Die Luthor machte gute Vorschläge und war immer bedacht diese sogleich umzusetzen. Die Arbeit mit ihr war... einfach.

Anders als die Arbeit mit Jess.

Jess war eine fantastische Mitarbeiterin keine Frage allerdings verstanden sie sich nicht blind. Die Frau hatte ebenfalls eine eher mütterliche Rolle für den Blonden angenommen. Mit Lena war es als könnte er der Brünetten blind und mit zurückgebundenen Armen vertrauen. Sie verlangte keine unmöglichen Dingen- versuchte die Resultate nicht zu erzwingen. Sie kannte sich aus.

Sie war witzig, auch wenn die Art von Humor Connor dazu veranlasste zu vermuten das Lena vermutlich einen Therapeuten sehen sollte.

Die Luthor erzählte Connor von ihrer Familie. Wie sie von Lillian und Lionel adoptiert wurden war und wie sie Lex sie willkommen geheißen hatte. Wie der Ältere ihr Bruder war. Wie sie zusammen die Küche der Luthors infiltrierten und Kuchen klauten. Aber sie erzählte auch wie schnell sich dies veränderte. Als Lena älter wurde ging Lex weg, aufs College. Und die Brünette wurde zurückgelassen.

Allein in den Fängen von Lillian änderte sich der Ton im Haus. War sie vorher schon streng ging Lena nun an einigen Tagen hungrig ins Bett. Die ältere Luthor war immer darauf bedacht Lena beizubringen ein Luthor zu sein. Und ein Luthor war die gefühlkalte, listige und vor allem andere- perfekte Version eines Menschen. Und Lillian scheute nicht von unkonventionellen Methoden zurück. Lena war verstummt nachdem sie ihm dies erzählt hatte . Doch sie musste auch nicht weiter sprechen. Connor hatte die Theorie das Lena mehr als einmal mit einem blauen Augen zu Bett gegangen war.

Er hatte der Luthor eine Hand auf die Schulter gelegt.
„Wie wäre es wenn wir ein wenig Musik bei der Arbeit hören?" Lena hatte dankbar genickt.

Es tat Connor in der Seele weh zu wissen was die junge Frau erlebt hatte. Es war nicht verwunderlich dass der Verlust Karas sie hart getroffen hatte. Die Brünette schien tiefe Verlustängste zu haben. Allerdings wirkte sie so leicht als die Beiden zu den Klängen vom Heathers musical im Labor getanzt hatten. Mit breiten Lächeln waren sie zwischen den Tischen hindurch gestolpert und Connor hatte Lena dazu ermutigt eine Piruette zu drehen. Laut lachend hatte sie es getan und für die nächsten zwanzig Minuten hatten die Beiden die Songs mitgesungen und ihre Arbeit für einen Moment vergessen.

Als Alex mit ernster Miene herein gestolpert war um ihnen mitzuteilen dass ein Alien das Gerichtsgebäude angegriffen hatte, drehten sie die Musik allerdings ab. Schluckend beobachtete der Blonde wie das hochgewachsene Wesen Ziegel aus dem Dach heraus riss und sie auf die Bewohner National Citys schleuderte. Wäre Supergirl noch am Leben gewesen hätte sich das Alien es sich wahrscheinlich nicht einmal gewagt so etwas zu versuchen.

Aber so?

Superman war kaum zugegen und sonnst hatte die Stadt nur „schwächere" Helden, auch wenn es niemand so nenne wollte wussten doch alle dass es wahr war. Ein weiterer Grund an der Heilung von Barry zu arbeiten. Er wusste etwas dass sie nicht wussten. Etwas über den vermeintlichen Aufenthaltsort der Superheldin. Sie würde es schaffen die Stadt wieder zu Frieden und Ordnung zurück zu bringen. Connor kratzte sich am Kopf.

In den letzten Wochen hatte sich auch für ihn etwas verändert. Die Phantom Schmerzen waren weniger geworden. Er wusste nicht warum aber es war erträglich gewesen. Zum ersten Mal seit Jahren- genauer gesagt zum ersten Mal seit ihn die Offiziere auf einem verlassenen Schlachtfeld im Irak gefunden hatten. Es war scheinbar eine Bombe explodiert. Connors Gruppe hatte den Unfall seinen Informationen nach nicht überlebt.

Man hatte ihn ins Krankenhaus eingeliefert und Tagelang um sein Überleben gekämpft. Als der Blonde aufgewacht war hatte man ihn gefragt ob er sich an irgendetwas erinnerte. Er hatte verneinen müssen. Die Ärzte diagnostizierten ihn mit schweren Hirnschäden und sagten ihm das eine vollständige Genesung unwahrscheinlich wäre.

Doch er hatte es geschafft. Doch noch immer, mehr als fünf Jahre nach dem Unfall hatte er sein Erinnerungsvermögen noch nicht wiedererlangt. Die Ärzte hatten alles versucht um ihn zu helfen doch jedes Mal wenn Connor versucht hatte eine Erinnerung abzurufen bekam er lediglich extreme Kopfschmerzen.

Von Zeit zu Zeit träumte er von sich bewegenden Schatten. Figuren welche wild gestikulieren.

Doch es war als würde er durch sehr dichten Nebel sehen. Nichts war klar, die Stimmen verstellt. Das einzige an dass er sich noch erinnert hatte war sein Name.

Doch er hatte es geschafft. Connor war beinahe komplett genesen. Er hatte eine Tochter gekriegt, auch wenn seine damalige Freundin das Kind nicht hatte groß ziehen wollen.

Also hatte er seine Koffer gepackt und war von da an ein allein erziehender Vater gewesen. Von Zeit zu Zeit hatte der Blonde versucht eine neue Beziehung anzufangen doch es hatte nie gepasst. Es war nie natürlich gewesen. Und aus irgendeinem Grund, schmerzte sein Herz in Gedanken daran jemanden zu lieben. Als ob der Blonde jemanden hinterher trauern würde.

Doch er hatte eine Firma gegründet- eine extrem erfolgreiche Firma. Er half anderen Soldaten. Mit ähnlichen Verletzungen und Krankheitsbildern. Aber er half auch Menschen welche einfach nur Pech gehabt hatten.

Doch nun?

Nun hatte er eine neue Aufgabe. Und die war es jemanden zu helfen dessen Krankheitsbild unerklärbar erschien. Und es viel schwer nicht daran zu verzweifeln.

Ich werde wieder öfters updaten. Ich habe gerade eine Fanfiction auf Ao3 beendet und die war mir relativ wichtig. Deshalb war ich hier nicht sonderlich aktiv

Broken SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt