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Ich konnte nicht mehr, war mit meinen Nerven am Ende. Mein Kopf spielte verrückt. Einerseits liebe ich ihn noch, doch andererseits ist er echt ein Idiot, den man an die Wand klatschen könnte. Warum ist er so ein Idiot geworden? Das war nicht der Max, in den ich mich damals verliebt habe. Früher war er immer so liebevoll, hat mich wie eine Prinzessin behandelt. Ich habe mich einfach wohl gefühlt. Und nun? Er war komplett anders, so, als würde ich ihn nicht kennen.

„Leni, das wird wieder. Beruhige dich bitte etwas." Seinen Arm um mich gelegt, zog mich näher zu ihm, bis ich meinen Kopf auf seiner Schultet ablegte. Bei ihm fühle ich mich wohl und sicher, sicher vor Max, trotz des Vorfalls gerade.

„Er wird aber nicht locker lassen!" Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und blickte in seine Augen. „Ich beschütze dich. Vertrau mir da." So wie er es gerade getan hat? Ach was denke ich da, er konnte nicht wirklich was dafür, dass Max in die Wohnung kam. Er hat versucht mich zu beschützen und das ist alles was zählt.

Er ist mein bester Freund und das sollte Max weiterhin akzeptieren und nicht denken, dass ich wegen ihm nicht zurück komme. „Du bleibst kurz hier. Ich mache uns einen Tee und dann schauen wir was wir machen." So stand er auf, lächelte mich leicht an und verschwand in der Küche.

Ich kann echt froh sein, dass ich so tolle Freunde habe. Nicht nur Mark natürlich.
„So, leckerer Tee. Pass auf, der ist noch heiß." Meine Tasse stellte er vor mir auf den Tisch und stellte dann seine Tasse, die um einiges voller war als meine, auf den Tisch, dabei beobachtete ich ihn die ganze Zeit, verfolgte seine Bewegungen mit den Augen. Da diese Tasse zu voll war, verschüttete er den heißen Tee direkt auf seine Hand. Wie war das gerade noch mit ‚Pass auf, der ist heiß'?

Das Lachen konnte ich mir nicht unterdrücken. „Leni, das ist nicht witzig, das tut weh." Doch auch er musste leicht schmunzeln. „Du warnst mich vorher und verschüttest selbst. Du bist schlimm Mark." Ich konnte schon nicht mehr aufhören zu lachen. Er hat zwar richtige Schmerzen, aber witzig ist es doch auch.

„Wenn du mich nicht abgelenkt hättest, dann wäre das nicht passiert." Gab er mir die Schuld dafür, dass er nicht richtig aufpassen konnte? „Was hab ich denn jetzt gemacht? Ich saß hier und habe das gemacht, was du von mir verlangt hast, ich bin hier geblieben. Aber tut es sehr weh?" Warum frage ich überhaupt? Seine Hand ist rot. Wird sicher nicht schlimm sein, auch wenn's gerade wehtut.

„Geht schon. Ja ich bin selbst Schuld. Ich hätte meine Tasse nicht so voll machen sollen. Aber hey, ich hab's geschafft," sagte er stolz, doch ich sah ihn nur verwirrt an. Was hat er geschafft? „Du hast gelacht Leni." Ja, das hat er geschafft und es war gut so, ich fühlte mich etwas besser.

„Aber jetzt musst du mich verarzten, so wie ich dich gestern." Gerne übernahm ich das und ging mit ihm erstmal in die Küche um eine Zeit lang kaltes Wasser drüber laufen zulassen. „Schon besser," sagte er lachend. Doch ich war noch nicht fertig. Aus dem Kühlschrank holte ich ein Kühlakku, wickelte es in Küchenpapier ein und legte es auf seine Hand. „Wenn du's nicht mehr brauchst, gibst du mir das wieder und ich lege es zurück in den Kühlschrank." Auch auf meinen Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. Mark's Hand sah auch gar nicht so schlimm aus, allerdings konnte ich trotzdem seinen Schmerz spüren.

„Was machen wir heute?" fragte ich, wollte nicht den ganzen Tag in der Wohnung hocken. „Ich würde heute zu Nitti ins Studio gehen. Entweder du kommst mit oder langweilst dich den ganzen Tag hier in der Wohnung. Oder du machst etwas alleine mit Freunden." Ohne lange zu überlegen entschied ich mich mit Mark zu Nitti ins Studio zu fahren. Mich interessierte es schon, woran er gerade so arbeitete. Vielleicht hätte ich die Chance auf eine kleine Hörprobe.

More than friendship? (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt