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Am Nachmittag wollten wir uns langsam auf dem Weg zu Mark's Studio machen. Er hat es dort wirklich echt schön und ich freute mich sehr ihn heute begleiten zu dürfen.

„Hast du alles Mark? Auch deinen Schlüssel" Mark kicherte etwas, versicherte mir dann doch, dass er alles hatte. „Warte Mark, ich hole noch schnell mein Handy, du kannst schon mal zum Auto gehen" Ich wollte später meine Mutter fragen, ob ich vielleicht ein paar Tage zu ihr könnte, da ich nicht wirklich weiß, wie es mit der Arbeit bei ihr aussieht und ich nicht einfach so auftauchen wollte. Ich wollte Mark nicht die ganze Zeit belästigen und seine Wohnung einnehmen, obwohl schon eine Umgestaltung fällig wäre, mehr Dekoration würde seine Wohnung viel liebevoller aussehen lassen.

Im Wohnzimmer suchte ich mein Handy, während ich von der Haustür eine bekannte Stimme hörte. Max. Ich hatte echt gehofft, er würde mich für eine Zeit lang in Ruhe lassen, doch ich habe mich da wohl getäuscht. „Lena!" rief Mark. Ich zögerte nicht lange und kam sofort in den Flur. „Ich wollte nicht lange bleiben, aber ich hatte diesen Hund noch bei uns in der Wohnung. Du hängst mehr an ihr als ich, deswegen denke ich mal, dass es besser wäre, wenn sie bei dir bleibt. Trotzdem hoffe ich, dass du mir irgendwie verzeihen kannst."

Leicht lächelte ich ihn an, war froh, dass er mir Kiwi brachte. Ich liebe diesen Hund wirklich sehr und könnte mich nicht so leicht von ihr trennen. Vor lauter Aufregung habe ich sie allerdings in der Wohnung zurückgelassen, was mir so leid tat. „Danke Max, das ist nett, aber ich brauche erstmal Zeit, Zeit für mich. Aber ich denke nicht, dass das mit uns wieder wird." Ich konnte gerade nicht böse sein, denn immerhin brachte er mir Kiwi, weshalb ich keinen bösen Spruch raushaute.

„Lena bitte, es tut mir leid. Es war eine einmalige Sache und..." „Und diese einmalige Sache hat mir gereicht Max, sieh es doch ein, es lief schon länger nicht mehr." Ich spürte wie mein Magen sich zusammenzog. Er sollte gehen, es tut mir einfach nicht gut ihn in meiner Nähe zu haben. Tränen stiegen in meine Augen, sodass ich mich von Max wegdrehte und mit Kiwi ins Wohnzimmer lief.

„Max bitte. Sie braucht Zeit. Verlang bitte nicht von ihr, dass sie dir sofort verzeiht. Mit der Zeit sicher oder auch nicht, aber es wäre besser wenn du jetzt gehst," hörte ich Mark ruhig zu Max sagen. Wie kann jemand nur so ruhig bleiben in dieser Situation?

Wo ich schon an Ruhe dachte, die Tür knallte laut zu, was mich zum zusammen zucken brachte. Meine Tränen konnte ich nun auch nicht mehr zurückhalten. Mark kam zu mir ins Wohnzimmer. „Och Lensche, das wird wieder. Wollen wir gehen oder bleiben wir hier?" Seinen Arm legte er um mich, zog mich näher zu ihm und nahm mich fest in den Arm. Genau dies habe ich in diesem Moment gebraucht. „Du kannst gehen und ich bleibe mit Stinckerchen hier," schluchzte ich. Doch er bestand darauf auch hier zu bleiben, wenn ich nicht kommen würde.

„Mark bitte. Du musst nicht hier bleiben, nicht wegen mir. Nitti wartet bestimmt auf dich und..." „Und er kann warten. Er wird es verstehen. Wenn ich ihm den Grund sage, versteht er es wirklich. Freunde sind füreinander da und gehen durch dick und dünn. Wenn es dir nicht gut geht, dann bleibe ich eben hier und versuche dich aufzumuntern." Seine Worte gingen direkt ins Herz. Doch er sollte nicht hier bleiben. Alleine zu sein um etwas nachzudenken schadet sicher nicht.

„Mark, das ist echt lieb von dir. Aber ich bitte dich, dass du mich etwas alleine lässt. Ich möchte etwas nachdenken, also was ich nun mache mit Wohnung und so. Ist nichts gegen dich, ich bin dir auch echt dankbar. Aber bitte geh ohne mich." Seine Hand legte er nun auf meine Wange und strich mit seinem Daumen ganz leicht drüber, worauf ich nun leicht lächeln musste. Und da breitete sich auch schon eine Wärme in mir aus, ich fühlte mich wohl und verstanden.

„Von mir aus, aber wenn etwas ist, Max wiederkommt oder so, rufst du mich bitte an und ich bin so schnell es geht bei dir." Mark kann echt ein süßer sein und ist für seine Freunde immer da. Danke, dass ich ihn kennenlernen durfte. „Bis später Leni," flüsterte er und gab mir bevor er ging einen Kuss auf die Wange.


More than friendship? (Lenark)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt