Nach dem Frühstück half ich Lena ihre Sachen zu packen. Irgendwie schmerzte es, sie für die paar Tage zu ihrer Mutter gehen zulassen. Doch es war das richtige. Ich konnte ihr den Schutz, den sie nun mal braucht, gerade nicht geben. Und mit Max müsste ich irgendwie zurecht kommen, wenn er hier nochmal auftauchen sollte. „Ich bin dir so dankbar, dankbar für alles." Ihr Lächeln machte mich dann doch etwas glücklicher. „Ich kann's dir noch so oft sagen wie du willst, aber dafür bin ich doch dein bester Freund, der in guten sowie in schlechten Zeiten für dich da ist."
„Wenn du jemanden zum reden brauchst und ich gerade bei meiner Mutter bin, kannst du mich trotzdem anrufen, ich werde erreichbar bleiben." Wegen mir? Fragte ich mich, doch warf diesen Gedanken schnell aus meinem Kopf. Sicher nicht wegen mir, sie hat noch genug Freunde. „Glaubst du, wenn ich Max sage, dass du im Urlaub bist, dass er dich suchen möchte?" Lena fing an zu kichern. Was war daran jetzt so witzig?
„Witzige Vorstellung, wenn du ihm was falsches sagst. Nein, glaub nicht. Ich denke mal, dass er warten wird bis ich wieder da bin oder dass er es endgültig aufgibt." Da hoffte ich auf das letztere. Er sollte ein für alle Male Lena in Ruhe lassen. Sie hat jemanden wie Max gar nicht verdient. „Sag ihm einfach, dass ich nun frei bin, ihn nicht mehr brauche und mir jeden anderen Typen schnappen kann," sagte sie lachend. Sie so fröhlich zu sehen machte mich wirklich noch glücklicher. Jeden anderen Typen schnappen.... Diese Worte wiederholten sich dann doch ständig in meinem Kopf.
„Dann wird er mich wohl angreifen. Könnte ich mir gut vorstellen. Lassen wir's lieber bleiben. Ich möchte nicht, dass du mich deswegen im Krankenhaus besuchen musst," scherzte ich. Zwar konnte ich Max nicht wirklich einschätzen, jedoch würde er sich sicher nicht erlauben mich so anzugreifen.
„So, fertig gepackt," sagte ich erschöpft, als ich ihren Koffer schloss. „Meine Mutter kommt sicher gleich. Könntest du mir dann bitte helfen, den Koffer zum Auto zubringen. Ich möchte nur ungern, dass sie den schleppen muss." Ich nickte und setzte mich mit ihr auf das Bett. Sie rückte immer näher zu mir, bis sie schlussendlich ihren Kopf auf meine Schulter legen könnte. So legte ich meinen Arm um sie. Mit ihr hier zu sitzen war einfach nur perfekt.
„Weißt du Mark.... Ich könnte mir keinen besseren besten Freund wünschen als dich. Wenn ich mir einen basteln dürfte, wäre er so wie du, weil er dann so perfekt wäre." Wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Doch es war schön, das von ihr zu hören. Da breitete sich wieder diese angenehme Wärme in mir aus. „Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich gemacht hätte," seufzte sie.
„Und weißt du Leni, du bist mein perfektes Leni-Bärchen. Ich bin auch froh dich zu haben," flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf den Ansatz. Wie kann ein Mensch nur so perfekt sein?
Lena's POV
Bei Mark fühlte ich mich einfach nur wohl, allerdings wollte ich auch so schnell wie möglich gehen. Es war nicht nur die Angst, dass Max hier auftauchen könnte, nein, es war noch etwas anderes, Gedanken, die ich eigentlich mit Max teilen wollte, etwas das mir auf dem Herzen lag. Meine Mutter selbst wusste noch nichts davon und ich habe diese Gedanken erfolgreich aus meinem Kopf verdrängt.
„Leni? Woran denkst du?" fragte Mark mich plötzlich. „Nicht an das, was du vermutlich denkst. Ich kann's dir noch nicht sagen. Ich möchte erst mit meiner Mutter darüber reden." Er lächelte mich verständnisvoll an und nahm mich richtig fest in den Arm. „Verstehe ich voll und ganz. Wenn du bereit bist darüber zu reden, ich bin hier." Wie kann ein Mensch nur so passende Worte finden? Ich kann mich wirklich zu 100% auf ihn verlassen. Und ich weiß das wirklich zu schätzen.
Kurze Zeit später klingelte es an der Tür, was mich so dermaßen erschrak. Es müsste sicher meine Mutter sein. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, was aber sofort verschwand, als mir in den Sinn kam, dass es auch Max sein könnte. Bitte lass ihn es nicht sein, er darf es nicht sein. „Leni, alles gut. Bleib du hier sitzen, ich gehe an die Tür." Mark wusste anscheinend was in mir vor sich ging. Bevor Mark das Schlafzimmer verließ, drehte er sich sich nochmal um und lächelte mich an.
Sein Lächeln brachte mich doch gleich auf andere Gedanken und man muss wirklich sagen, dass sein Lächeln schon süß ist. „Lena, du kannst kommen," rief Mark mir gut gelaunt zu. Es muss einfach meine Mutter sein, sonst wäre Mark nicht so gut gelaunt. Er freute sich sicher für mich, dass ich nun auf andere Gedanken kommen könnte, wenn ich bei meiner Mutter bin.
Also stand ich auf und lief zügig in den Flur. Als ich dort meine Mutter sah, fiel ich ihr sofort in die Arme. „Hab dich vermisst Mama," flüsterte ich und brach schon in Tränen aus. „Alles gut mein Kind. Jetzt kommst du erstmal mit mir und dann sehen wir weiter. Ich bin doch für dich da und so wie ich das aufgefasst habe ist Mark auch für dich da." Meine Mutter ist einfach die beste. Ja, Mark ist immer für mich da.
„Mark? Bringst du bitte meinen Koffer nach unten?" fragte ich, woraufhin er nickte, sich den Koffer schnappte und mit nach unten kam. Meine Mutter war so ruhig und fragte mich noch nicht, was passiert war. Da stellte ich mich schon mal auf das Gespräch später ein. Ob ich es diesmal schaffe über Max zu reden, ohne gleich los zu heulen? Auf jeden Fall würde ich es probieren, Max war es nämlich nicht wert und ich wollte ihn ja auch nicht mehr zurück haben.
Als mein Koffer im Kofferraum verstaut war, meine Mutter im Auto saß, nahm ich Mark nochmal ganz fest in den Arm. „Ich werde die Tage deine Marki-Brummbärchen-Umarmung vermissen," flüsterte ich. Da spürte ich, dass diese Umarmung noch fester wurde. „Das wirst du überleben," flüsterte er mir ins Ohr und drückte mich noch fester. So fest war ich seine Umarmungen nicht gewohnt, doch ich genoss sie so sehr. „Aber vergiss nicht Kiwi. Du weißt was sie alles braucht." „Ja, ich weiß das. Ich passe nicht zum ersten Mal auf deine Hündin auf Leni." Er würde sich sicher wieder fabelhaft um Kiwi kümmern, da hatte ich keine Bedenken mehr.
„Du schreibst mir, besser noch, du rufst mich an, wenn Max dich bedroht oder wenn dir was wegen ihm passiert." Ich machte mir wohl zu viele Gedanken und Sorgen um Mark, was ihm alles passieren könnte durch Max. „Mach dir keine Kopf. Max würde das sicher nicht machen und wenn, dann kann er mit der Anzeige rechnen. Jetzt steig ins Auto bevor dieses etwas Max wieder kommt." Mark brachte mich damit laut zum Lachen. ‚dieses etwas Max' Doch da hat Mark recht. Ich wusste nicht was oder wer Max ist, so musste er ein etwas sein.
„Ich schreibe dir, wenn ich wieder komme," flüsterte ich ihm ins Ohr, bevor ich mich von dieser langen Umarmung löste. Mark hauchte mir noch einen sanften Kuss auf die Wange bevor ich ins Auto stieg.
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More than friendship? (Lenark)
FanficKurz nach der Trennung von Max sucht Lena sich Hilfe bei ihrem besten Freund Mark, der immer so gut es geht für sie da ist. Bleibt es bei der Freundschaft oder könnte sich da mehr entwickeln? Beginn : 08.11.2019 Ende: 29.08.2020 *Inhalte sind frei e...