Jo
Verdammt, das kann nicht ihr Ernst sein, nicht jetzt, nicht wo ich nur noch ein paar Stunden davon entfernt bin, hier endgültig die Fliege zu machen und in mein Apartment zu ziehen, weit weg von Hailey, die einfach nur endlos nervt. Ich meine ok, sie hat gewonnen, sie kann meine Mutter haben, mal wieder, ich räume auf jeden Fall das Feld! "Mom, Hailey ist alt genug, ich kann ja zwischendurch immer mal nach dem Rechten sehen. Ich glaube, sie findet es auch nicht so toll, in ihrem Alter noch einen Babysitter aufs Auge gedrückt zu bekommen." Mit einem Seitenblick auf Hailey stelle ich fest, dass sie heftig nickt. Meine Mutter sieht mich nur mit ihrem 'wag es bloß nicht' Blick an und ich seufze auf. Zwei Monate mit Hailey und ich werde entweder total untervögelt oder in einer ernsthaften Beziehung mit Erin sein, um mich selbst zu schützen. Nachdenklich runzle ich meine Stirn. Wovor muss ich mich eigentlich schützen? Irgendwo tief in meinem Inneren lauert die Antwort, bereit an die Oberfläche zu brechen aber ich lasse sie nicht. Hailey wird mir garantiert alles vermasseln, dass weiß ich jetzt schon. Sie ist einfach so schrecklich anz .....äh tugendhaft, das lässt mich die Wände hoch gehen. Warum kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich will das nicht, ich will nicht mit ihr in einem Raum sein. Total frustriert stehe ich auf und gehe wieder zum Kühlschrank um mir ein weiteres Bier zu nehmen, aber als ich den Verschluss aufgeschraubt habe und es gerade ansetzen will, wird es mir aus der Hand genommen und als ich zur Seite sehe steht da Hailey und nimmt einen kräftigen Schluck. Verdammt, das ist genau was ich meine, sie ist verdammt nerv tötend.
Warum muss sie mir immer hinterher rennen, warum muss sie sich ausgerechnet jetzt über ihre Lippen lecken und dann auf ihrer Unterlippe herum kauen während sie mich ansieht und ihr Blick zu meinen Lippen gleitet und ihr Kopf meinem immer näher kommt? Mein Kopf kommt ihrem auch immer näher, aber kurz bevor unsere Lippen zusammen treffen ziehe ich ruckartig meinen Kopf zurück. Was zur Hölle geht hier gerade vor? Warum will sie mich küssen? Energisch schubse ich sie von mir, ich will das nicht. "Halt dich fern von mir, du weißt wie!" zische ich ihr zu, während ich mich umdrehe und aufgewühlt die Wohnung verlasse. Scheiße, ich brauche wirklich Sex und das schnell, ich drehe noch durch und mache Sachen, die ich absolut nicht will!
Unten angekommen, ordere ich mir ein Uber, schließlich werde ich heute eine Menge Alkohol brauchen um die Szene von gerade wieder aus meinem Kopf zu bekommen. Als ich vor meiner Lieblings Bar aussteige, bezahle ich schnell und gehe dann rein, wo ich zielstrebig die Bar ansteuere und mir eine Flasche Four Roses und ein Shot Glas ordere. Schnell fülle ich dieses fünf Mal und kippe den Inhalt runter, was mich ein wenig runter bringt. So was wie gerade darf nicht mehr passieren, ich bin tot wenn meine Mom das mit bekommt. Wobei ich mich frage, ob sie was mit bekommen hat, aber als ich Hailey von mir gestoßen hatte saß sie mit ihrem Rücken zu uns. Also droht hier wohl erst mal keine Gefahr. Ich werde unglaublich wütend bei dem Gedanken, dass sie das bestimmt extra macht, um mich aus der Wohnung und der Nähe meiner Mom zu entfernen. Ja so muss es sein, ich meine die Kleine ist hetero wie sonst was, obwohl sich der Kuss nicht wirklich so angefühlt hatte. Eigentlich war es der beste Kuss, den ich bis zu dem Zeitpunkt hatte, was aber nichts daran ändert, dass so was absolut nie wieder geschehen wird. Ich sollte einfach wie geplant am Montag in mein Apartment ziehen und ab und zu nach ihr sehen, wie ich es vorgeschlagen habe. Allerdings wird sie mich mit Sicherheit dann verpetzen, was mich in ziemliche Schwierigkeiten bringen würde.
Während ich mir einen weiteren Shot runter kippe und das Glas nachdenklich ansehe, setzt sich jemand neben mich. Als ich einen Blick zur Seite werfe, sehe ich eine absolut umwerfend aussehende Frau, die mich angrinst. Ich grinse zurück. Sie nimmt mir mein Glas aus der Hand, schüttet ein und trinkt dann den Inhalt, ohne das Gesicht zu verziehen. Das ist auf jeden Fall eine Frau nach meinem Geschmack. Ich winke den Barkeeper zu mir und ordere noch ein Glas was sie mit einem dankenden Kopfnicken quittiert. Stumm sitzen wir nebeneinander und trinken, aber es ist eine angenehme Stille, die uns umfängt. Nach einer Weile legt sie mir einen Arm um die Taille und sieht mir intensiv in die Augen. Ich lege meinen Arm um ihre und ziehe sie ein wenig näher, um unsere Lippen zu verbinden. Der Kuss wird schnell hitzig und als wir uns voneinander lösen, sehe ich sie fragend an und sie nickt nur. Ich werfe einen großen Schein auf die Theke und ziehe sie hinter mir her raus, wo ich gleich wieder über sie her falle. Als wir uns kurz voneinander lösen, ordere ich ein Uber, was auch schnell da ist. Ich nenne meine Adresse und sie steigt auf meinen Schoß, wo wir unsere Make Out Session fortsetzen. Bei mir angekommen, ziehe ich sie hinter mir her zum Aufzug, in dem wir, nachdem sich die Türen geschlossen haben, gleich wieder übereinander her fallen. Wir stolpern aus dem Aufzug zur Wohnung. Drinnen ziehe ich sie gleich weiter in mein Zimmer, als sie mich gegen die Wohnungstür drücken will. Ich will schließlich keine Augenzeugen, obwohl in mir einen winzigen Moment die Idee hoch ploppt, dass Hailey sich dann vielleicht endlich von mir fern halten wird, wenn sie das sieht. In meinem Zimmer angekommen reißen wir uns gleich gegenseitig die Klamotten vom Körper, bevor wir stolpernd auf das Bett fallen. Sie ist gut, sie lässt mich vergessen und ich genieße es, einfach mal wieder entspannt zu sein, ohne nervende Gedanken an nervende Mitbewohnerinnen.
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Leave my heart out of this
Ficción GeneralJo Harding - eine junge Frau aus Atlanta, einer Großstadt, die offensichtlich alles hat, Erfolg, Großeltern die sie vergöttern und eine Mutter, die sie liebt und unterstützt. Sie hat Freunde an der Uni, hat ihr Grundstudium erfolgreich abgeschlossen...