....but I gotta take that risk tonight

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Jo

Hailey sieht mich entsetzt mit großen Augen an, als sie das Gespräch beendet hat. Ihre Stimmung hat sich von jetzt auf gleich gedreht, war sie während des Gesprächs noch sauer, sieht sie jetzt verletzt sehr nachdenklich aus. "Hey Baby, alles ok?" frage ich leise und nehme sie in meinen Arm. Sie schlingt nur ihre Arme um mich und fängt an zu weinen.

Ich weiß nicht, wie lange ich sie einfach nur halte. Mein Shirt ist mittlerweile an meiner Schulter komplett durchnässt und ich streiche ihr nur immer wieder beruhigend über Rücken und Kopf. Schließlich löst sie sich leicht von mir und sieht mich mit großen, ängstlichen Augen an. "Ich ... ich habe einen Bruder," sagt sie verwundert. "Hat er das gesagt?" frage ich vorsichtig, ich will nicht, dass sie denkt ich würde ihr nicht glauben, obwohl ich mir nicht sicher bin. Michael würde vermutlich alles tun, um aus den Knast zu kommen. "Glaubst du mir nicht," kommt es auch gleich verletzt von ihr. "Natürlich glaube ich dir Baby," gebe ich gleich selbstbewusst von mir. "Aber du weißt schon, dass er auch lügen würde um aus dem Knast zu kommen." "Ja, ... ich ... ach ich weiß doch auch nicht. Es wäre toll, einen Bruder zu haben." "Ich kann dich verstehen, aber ich gebe zu, ich bin auch skeptisch," erwidere ich leise. Natürlich wäre es toll, da sie doch sehr deswegen leidet, dass die einzige Person in ihrer Familie ein kranker, krimineller und drogensüchtiger Bastard ist. Trotzdem wäre es meiner Meinung nach nicht gut, ihm in dem Fall blind zu vertrauen. "Cutiepie ich könnte mal schauen, ob ich heraus bekomme, ob Michael tatsächlich noch weitere Kinder hat. Dass ist allerdings nur möglich, wenn er auch als Vater eingetragen ist." Das ... das würdest du für mich tun Baby?" fragt sie leicht erstaunt. Schließlich weiß sie, wie sehr ich Michael misstraue. "Klar," antworte ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange.

Mein Grandpa ist echt der Beste und er hat es in seinem langen Berufsleben verstanden, sich Freunde zu machen. Es dauert zwei Tage, da weiß ich alles. Es gibt tatsächlich einen Bruder, genau genommen einen Halbbruder und er heißt Matthew. Er ist 7 Monate jünger als Hailey. Ich weiß gerade nicht, wie ich ihr das beibringen soll, schließlich kann sie zählen und es wird ihr schnell klar sein, dass ihr Vater ihre Mutter betrogen hat. Ich sitze auf der Couch und warte darauf, dass Hailey nach Hause kommt, ich habe mir heute extra Zeit genommen, da ich mir sicher bin, dass meine Freundin dass nicht einfach so wegsteckt. Als sie herein kommt, schleudert sie ihre Schuhe in die Ecke, hängt ihre Jacke auf und kommt dann in meine Richtung. Sie scheint echt in Gedanken zu sein und hebt den Kopf erst, als sie schon fast bei mir angekommen ist. "Baby?" fragt sie mit hoher Stimme, bevor sie sich auf mich schmeißt und mich abküsst. Das ist auf jeden Fall eine tolle Begrüßung, die ich erst mal ausgiebig genieße. Als sie jedoch mit ihren Händen unter mein Shirt fährt, stoppe ich sie. "Babe, wir müssen reden!" Hailey sieht mich mit großen Augen entsetzt an. "Hast du ...?" Ich stoppe sie sofort, bevor sie etwas sagt, was sie vielleicht bereuen könnte. "Du hast tatsächlich einen Halbbruder," sage ich leise und sie schlägt ihre Hand vor ihren Mund. "Er heißt Mathew," fahre ich fort und drehe das Blatt um, was auf dem Tisch liegt. Das ist eine Kopie seiner Geburtsurkunde und an der Seite steht seine Adresse. Hailey nimmt sich das Blatt und studiert es konzentriert. "Matthew," flüstert sie und streichelt über das Blatt. Dann sieht sie mich fragend an. "Der Scheißkerl hat meine Mom betrogen," faucht sie auf einmal los. Ich bleibe ruhig, nicht dass sie noch völlig ausrastet. Im nächsten Moment wirft sie ihre Arme um meinen Hals und fängt an, an meiner Schulter zu heulen. Ich lege meine Arme auch um sie und streichle sie beruhigend, während ich Küsse auf ihrem Kopf verteile. So langsam entwickle ich einen fast tödlichen Hass gegenüber Michael, ich mag es nicht, wenn meine Freundin traurig ist.

Vorsichtig drücke ich sie nach einer Weile ein kleines Stück von mir weg. "Was willst du tun?" frage ich sie. "Ich .... Ich weiß es nicht," schluchzt sie und kuschelt sich wieder an mich. "Ich denke, ich möchte ihn kennen lernen!" Ich nicke nur, das war eigentlich klar. "Aber wie?" fragt sie und sieht mich ratlos an. Ich überlege kurz, das wird nicht einfach, nicht jeder reagiert positiv wenn plötzlich jemand vor ihm steht und ihm mitteilt, dass sie die Schwester ist, von der er keine Ahnung hatte. "Schatz, ich könnte vielleicht mal vorsichtig anfragen," bemerke ich vorsichtig. "Kommt dass dann nicht so rüber, als wenn ich nichts selbst auf die Reihe bekomme?" fragt sie. "Nein wohl nicht, ich würde von der Kanzlei aus anrufen. Dann ersparen wir uns eine unliebsame Überraschung." Hailey denkt nach und nickt dann energisch. "Genau so machen wir es. Danke Baby, ich weiß nicht was ich ohne dich machen würde, du bist immer für mich da." Ich gebe ihr einen sanften Kuss. "Ich liebe dich!"

Leave my heart out of thisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt