Jo
Das kann meine Mom echt nicht von mir verlangen, wenn sie mit der kleinen Dairy Queen auf heile Familie machen will, meinetwegen, aber dann bin ich raus. Ich habe meine Familie, die ich liebe und respektiere, da ist aber kein Platz für eine kleine Drama Queen, die versucht jeden mit ihren großen Augen in den Bann zu ziehen. Ich meine, sie ist ein Kind und Kinder sind echt anstrengend. Nachdem ich mich von meinen Großeltern verabschiedet habe, springe ich in mein Auto und brause los in Richtung Wohnheim. Ich brauche Ablenkung und zwar dringend. Dort angekommen, parke ich den Wagen und sprinte hoch in mein Zimmer. Erin ist in dem Zimmer, dass wir gemeinsam bewohnen und ich gehe sofort auf sie zu, drücke sie an die Wand und fange an sie zu küssen. Küssend bewegen wir uns zu meinem Bett, wobei wir uns gegenseitig ausziehen.
Kurze Zeit später liegen wir heftig atmend nebeneinander, als mein Handy klingelt. Nach einem kurzen Blick auf das Display gehe ich ran. "Wir essen in einer Stunde" schallt es mir entgegen. "Mom, ich kann nicht, ich muss noch lernen," erwidere ich in der stillen Hoffnung, dass sie mich vom Haken lässt. "Keine Widerrede, du wirst da sein," werden meine Hoffnungen fast augenblicklich pulverisiert. Leise seufze ich auf, dass hätte mir auch klar sein können, meine Mom ist eigentlich ziemlich entspannt, was mich betrifft, aber wenn ihr was am Herzen liegt, ist sie ziemlich unerbittlich. "Kann ich Erin mitbringen?" frage ich hoffnungsvoll, alleine stehe ich das bestimmt nicht durch. "Geht klar" antwortet sie und legt auf. Ich lege das Handy zur Seite und sehe in die fragenden Augen von Erin. "Ich muss zum Abendessen zu Hause erscheinen und du wirst mich begleiten," erkläre ich ihr und ziehe sie mit mir aus dem Bett. Sie schnappt sich schnell was zum Anziehen und packt noch etwas für später ein, wir wollen noch auf die Party mit Rummel, die heute Abend auf dem Gelände stattfindet. Ich kopiere ihre Handlungen und zwanzig Minuten später verlassen wir beide unser Zimmer.
Diesmal parke ich in der Tiefgarage und gehe schnell zum Aufzug, Erin dicht hinter mir. Im Aufzug will sie rum machen, aber ich halte sie auf, ich bin jetzt echt nicht in der Stimmung, da ich gleich wieder auf Miss Landei treffen werde, was in mir Übelkeit aufkommen lässt. Als wir vor der Wohnungstür stehen, atme ich noch einmal tief ein und aus, bevor ich meinen Daumen auf den Scanner drücke. Drinnen gehe ich erst mal in Richtung Küche, da ich meine Mom dort vermute und meine Ahnung trügt mich nicht. Sie zieht mich in eine kurze Umarmung und fährt dann mit dem Kochen fort. Ich ziehe Erin hinter mir her ins Wohnzimmer, nachdem sie meine Mutter kurz begrüßt hat. Im Wohnzimmer werfe ich mich auf die Couch und Erin landet auf Grund des Schwungs direkt über mir, was sie mal wieder dazu veranlasst, über mich her zu fallen. Normalerweise hätte ich sie jetzt vermutlich von mir runter gedrückt, aber im Moment ist mir alles recht, was mich ablenkt, also lasse ich es zu. Als ich meine Mutter jedoch in unsere Richtung kommen höre, drücke ich sie energisch von mir runter und setze mich auf. Meine Mom stellt Teller auf den Esstisch und bittet mich, den Tisch zu decken und dann Hailey zu holen.
Ich decke schnell den Tisch und begebe mich dann in Richtung Gästezimmer. Zumindest hoffe ich, dass sie hier ist, wenn sie in meinem Zimmer ist, ziehe ich sofort aus, ich werde mir auf keinen Fall mein Zimmer mit ihr teilen, dass kann keiner von mir verlangen. Kurz will ich klopfen, entscheide mich dann aber dagegen, schließlich bin ich hier zu Hause und sie ist der Eindringling. Ich strecke meinen Kopf durch die Tür und bekomme mit, dass sie ihren Laptop zuklappt. Sie sieht noch trauriger aus als auf der Rückfahrt, nicht dass mich das interessiert, aber trotzdem bemerke ich es. Schnell schüttle ich meinen Kopf und gehe zurück zum Esstisch, auf dem mittlerweile auch das Essen steht. Meine Mom und Erin sitzen bereits und ich setze mich schnell neben Erin, nicht dass die kleine Heulsuse noch auf die Idee kommt, sich neben mich zu setzen. Kurz darauf kommt sie auch und wir beginnen zu essen, was zu meinem Glück erst mal Konversationen verhindert. Schnell schaufle ich mir von jedem etwas auf meinen Teller und beginne zu essen. Einen Moment später verziehe ich mein Gesicht. Erbsen, ich hasse Erbsen. Mist ich habe gar nicht mit bekommen, dass ich mir welche auf meinen Teller getan habe. Jetzt muss ich die wohl aufessen, meine Mom ist da mehr als unerbittlich. Als ich kurz hoch sehe, begegne ich ihrem amüsierten Blick, sie weiß schließlich genau, dass ich keine Erbsen mag. Wütend senke ich meinen Kopf wieder und esse still weiter.
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Leave my heart out of this
Fiksi UmumJo Harding - eine junge Frau aus Atlanta, einer Großstadt, die offensichtlich alles hat, Erfolg, Großeltern die sie vergöttern und eine Mutter, die sie liebt und unterstützt. Sie hat Freunde an der Uni, hat ihr Grundstudium erfolgreich abgeschlossen...