hate my past, love my future

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Hailey

Ich könnte Luftsprünge machen, nachdem Claire uns das Okay gibt, dass ich zu Jo ziehen darf. Bzw. ziehe ich erstmal nur probeweise zu ihr. Sie und ich....nun ja, wir sind zwei sehr temperamentvolle Frauen und ich kann mir vorstellen, dass wir das ein oder andere Mal aneinander rasseln werden. Es wird sich dann herausstellen, ob unsere Beziehung schon so weit ist, dass wir uns jeden Tag und jede Nacht sehen, obwohl ich zugegebenermaßen nichts dagegen habe, sie jede Nacht bis ans Ende meiner Tage bei mir zu haben.

Auch wenn mich der Brief von meinem Erzeuger zur Weißglut und gleichzeitig zum Heulen bringen könnte, hilft Jo mir tatsächlich besser damit klar zu kommen. Ich wollte nicht das sie mir hilft, doch ich muss zugeben, dass es das Beste ist und das sie mir gut tut, auch wenn Claire ständig etwas anderes behauptet hatte. Am Morgen nach meinem Einzug geraten wir auch schon in unsere erste Krise, da sich herausstellt, dass meine Freundin bzw. mein damaliger Erzfeind schuld an meinem viel zu kurzen Rock ist, der wahrscheinlich dafür verantwortlich ist, dass jede Person die Farbe meiner Unterwäsche weiß, wenn ich mich bücke.

"Und wie ist es so mit der Gayqueen zusammen zu leben?" fragt mich Beth, nachdem wir das Schulgelände gemeinsam betreten haben. "Ich könnte sie jetzt schon erwürgen. Weißt du was sich rausgestellt hat? Die liebe Gayqueen hat dafür gesorgt, dass mein Rock zu kurz geliefert wurde. Ihretwegen weiß die ganze Schule, welche Unterwäsche ich täglich trage," lache ich, da ich es mit Humor nehme. „Oh Mist, dieses Biest!" steigt Beth in mein Lachen ein und haut mir auf die Schulter. „Heute Morgen hab ich so getan als würde ich es ihr richtig übel nehmen. Das war echt lustig. Meine Freundin soll sich ja nicht daran gewöhnen, dass ich jetzt ihr zahmes Mädchen bin. So schnell hör ich nicht auf meinen Kopf durchzusetzen," erzähle ich Beth, die gleich darauf zu grübeln beginnt. „Woran denkst du?" frage ich sie daraufhin und bleibe vor ihr stehen. „Ich habe ein Idee," verkündet sie, zückt ihr Handy und schreibt Jo das sie nun bei mir verkackt hat. „Was soll das?" protestiere ich und will ihr das Handy aus der Hand schnappen, doch da ist die Nachricht schon abgeschickt. „Chill Bitch! Harding wird nun Schiss haben und es bei dir gut machen wollen. Ich bin mir sicher, dass sie dir einen tollen Abend dafür bereiten wird," zwinkert sie mit wippenden Augenbrauen und zieht mich dann hinter sich her ins Schulgebäude.

Ich hatte keine Ahnung wie recht Beth mit ihrer Annahme hatte, doch als ich mit Jo an einem Planetarium ankomme, kribbelt mein Körper vor Aufregung. Die vornehme Art, wie Jo mich vor einigen Stunden um ein Date gebeten hatte, hat meine Knie beinah weich werden lassen. Das Essen im Restaurant war absolut romantisch und als ich denke, dass der Abend gerade langsam endet, hält sie vor einem Planetarium. Wir betreten das Planetarium und meine Freundin lässt meine Hand los. Fasziniert drehe ich mich im Kreis und starre an die Decke der Kuppel, während ihre Augen jede meiner Bewegungen verfolgen. Grinsend sehe ich sie an. „Was ist?" sie schweigt einen Moment. „Du bist wunderschön..." sagt sie verlegen schmunzelnd. Die Röte steigt mir ins Gesicht und mein Grinsen wird breiter. Wir sind uns sehr schnell körperlich nahe gekommen, doch emotional und mit sentimentalen Worten waren wir mehr als sparsam, dadurch fühlt sich jedes Kompliment, das ich ihr gebe oder sie mir, an, als würden wir uns voreinander entblößen. „Setz dich," fordert Jo mich nun auf und deutet mit einem Kopfnicken auf den Sitz unter dem riesen Fernrohr in der Mitte der Kuppel. Ich gehorche und sehe dann durch das Fernrohr, dass einen ganz bestimmt Stern anvisiert hat. "Ich sehe einen Stern, was soll das?" frage ich lachend und etwas verwirrt. "Dieser Stern trägt deinen Namen Baby," sagt sie sanft und reicht mir ein Dokument. „D-Du machst Witze oder?" Mir entfallen sämtliche Gesichtszüge. „Nein mach ich nicht!" Mit einem Nicken weist sie darauf hin, dass ich lesen soll. Ich senke meinen Blick auf das Dokument in meinen Händen und lese die Zeilen sorgfältig. Als ich fertig bin steigen mir Tränen in die Augen und ich lege das Dokument zur Seite. „Gefällt es dir nicht?" fragt meine Freundin mich besorgt und geht vor mir in die Hocke. „Und ob es mir gefällt! Das ist das schönste und einzigartigste, dass man je für mich gemacht hat," flüstere ich sanft und falle ihr dann in die Arme. Durch die Wucht fallen wir um und liegen auf dem Boden. „Ich liebe dich Jo Harding." „Ich liebe dich auch Kleines," haucht sie glücklich und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kuschel meinen Kopf auf ihre Brust und gemeinsam schauen wir uns die Vielzahl an Sternen aus der Kuppel an. „Danke für diesen wirklich einzigartigen Abend. Beim nächsten Mal bin ich dran."

Leave my heart out of thisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt