Kapitel 27

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Achtung! Dieses Kapitel enthält sexuelle Szenen.

Wir lösen keuchend unsere Lippen voneinander. Damians gieriger Blick schreit nach mehr. Auch mein Körper bittet um Erlösung und ist wie betrunken vom Kuss, da mein Unterleib mittlerweile so sehr zieht, als wenn es kurz vorm Explodieren sei.
"Wills'du mehr?" Damians Lallen ist immer noch vorhanden. Ich will nicht wissen, wie viel er getrunken hat.
"Ja.", hauche ich und kraule seinen Nacken.
"Fuck, Chloe. Isch glaube isch'bin zu voll." Damian lacht. "Und du machs'mich noch besoffener als ich schon bin."
Urplötzlich packen mich Zweifel. Er hat recht. Er ist viel zu besoffen. Das hier ist falsch. Ich würde ihn wahrscheinlich zu meinen Gunsten ausnutzen, da er nicht Herr seiner Sinne ist. Und er würde sich am nächsten Morgen an das Ganze vermutlich nicht erinnern.
"Damian?" Ich blicke ihm tief in die Augen. "Willst du das wirklich?" Diese Frage muss ich einfach stellen, auch wenn mir die Antwort Angst bereitet.
"Chloe. Isch bin zwar echt besoffen. Aber ich weiß, was isch will. Und das'bist du."
Das war alles, was ich hören wollte. Denn schon liegen meine Lippen wieder auf seinen. Der Kuss füllt meine Leere und lässt den Schmerz und all die Trauer schwinden. Damian lässt mich komplett fühlen.
"Wo is'dein Schlafzimmer?", nuschelt er, als er sich von meinen Lippen löst.
Stumm zeige ich mit dem Finger auf die Schlafzimmertür.
"Halt dich fest.", fordert er mich auf.
"Was?" Plötzlich packt er mich um die Hüften und zieht mich mit einem Ruck zu sich hoch. Reflexartig schlinge ich die Beine um ihn.
Er verteilt Küsse auf meinem Gesicht, während er mich langsam ins Schlafzimmer trägt.
Behutsam legt er mich aufs Bett und löst sich von mir.
In diesem kurzen Moment haben meine Gedanken Platz für das Negative. Unkontrolliert muss ich an Kyle denken. An das, was er mir hier - in diesem Bett - bereits angetan hat. Meine Atmung wird schneller, was Damian zu bemerken scheint.
"Hey, was is'los?", erkundigt er sich besorgt. "Wenn du das nich'willst, können wir aufhören." Er setzt sich neben mich und ich richte mich auf. Auch wenn er besoffen ist, er hat immer noch einen klaren Kopf und interessiert sich für meine Gefühle.
"Damian. Ich kann das nicht. Nicht hier.", gebe ich ehrlich zu.
"Ich verstehe.", erwidert er verständnisvoll. Sein Blick wandert ins Leere, als wenn er überlegt.
"Wir könnten eventuell zu mir fahren.", schlägt er plötzlich vor und blickt mir wieder in die Augen, um meine Reaktion abzuwarten.
"Wirklich?" Diesen Vorschlag hätte ich nicht erwartet.
"Ja, wirklich." Er meint das hundertprozentig ernst.
Ich lasse mir seine Idee durch den Kopf gehen. Wie sollen wir zu seiner Wohnung kommen? Und, wäre das überhaupt eine gute Idee?
"Aber Damian, du bist besoffen und darfst nicht mehr fahren. Und mein Auto steht auf dem Uniparkplatz.", wende ich skeptisch ein.
"Wir gehen einfach zu Fuß.", erwidert er trocken.
"Zu Fuß?", wiederhole ich mit hochgezogen Augenbrauen.
"Ja." Damian sagt es mit solch einer Selbstüberzeugung, dass ich Zweifel habe, ob es vom Alkohol oder seiner wirklichen Ernsthaftigkeit stammt.
Damian bemerkt meine Unsicherheit und ergreift meine Hand. "Hey, es'ist in Ordnung, wenn du nein sagst."
"Nein, nein. Schon gut. Es ist nur ... ach keine Ahnung." Ich weiß selbst nicht, warum mich urplötzlich eine Unsicherheit packt.
"Möchest du darüber reden?" Sein Daumen streichelt meine Knöchel.
"Seit dem Vorfall bin ich ... anders. I-ich habe ständige Paranoia."
"Es is'nicht nur wegen des Vorfalls, oder?" Damians professioneller Unterton von der Arbeit kommt trotz des Alkohols zum Vorschein.
"Ja, nicht nur deswegen. Ich habe Angst, d-dass du mich auch ... schlagen könntest, wie ... er. Oder schlimmeres ..."
Damian scheint sofort zu begreifen, über wen ich hier spreche. "Hey, ich kann deine Angst verstehen. Aber ich würde dir nie wehtun wollen. Nie. Ich möchte dir gerne zeigen, wie ernst ich es meine." Damians Stimme wirkt gefasster als zuvor. Er streng sich vermutlich an, nicht mehr zu lallen.
"Ich weiß. Ich weiß.", entgegne ich nickend.
Mit einem Ruck hieve ich mich vom Bett hoch und drehe mich zu Damian um, der immer noch auf dem Bett sitzt.
"Lass uns gehen." Ich strecke meine Hand aus.
Für einen kurzen Moment starrt Damian wie perplex darauf. Doch dann schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen und er ergreift meine Hand. Mit einem Ruck steht auch er auf. Dabei stehen wir uns wieder so nah, dass ich meine Lippen am liebsten erneut mit seinen versiegeln möchte. Doch vermutlich würden wir es ansonsten wirklich in meinem Bett tun, und das könnte ich mir nicht verzeihen. Ich möchte es nicht hier tun. Nicht, wenn ich diesen Raum mit zu vielen schlechten Erinnerungen verbinde.
"Na dann los. Aber erst möchte ich mich umziehen. Ich will nicht in diesen Klamotten durch die Straßen laufen.", unterbreche ich lachend den intensiven Augenkontakt und bewege mich Richtung Kleiderschrank.
Puh, das ist nochmal gut gegangen. Wir werden nicht in diesem Bett miteinander schlafen. Denn das hätte ich auch verhindert.

Nachdem ich mich umgezogen habe, verlassen Damian und ich meine Wohnung.
Draußen empfängt uns eine kühle Nachtluft, gepackt von einem leichten Schauer. Die Straßen sind wie leer gefegt und die Lampen erhellen den Weg.
Damians Hand legt sich wie selbstverständlich um meine Taille und mir wird schlagartig warm.
Wortlos lenkt er mich in die richtige Richtung und es scheint, als lasse sein Alkoholpegel nach. Der Spaziergang an der kühlen Nachtluft wird ihm sicher gut tun.
"Wie lange werden wir gehen?", durchbreche ich die Stille.
"Dürfte nicht länger als eine Viertel Stunde sein."
"Was? Wieso wusste ich nicht, dass du so nah wohnst?" Eine Viertel Stunde zu Fuß sind mit dem Auto gerade mal eineinhalb Kilometer.
Damian grinst nur und zuckt mit den Schultern. Er löst seine Hand von meiner Taille und verhakt unsere Finger miteinander. Ich muss automatisch lächeln.
Wir passieren eine Ampel und viele, kleine Geschäfte. Dunkelheit umgibt uns, aber Damians Anwesenheit erleuchtet mein Innerstes.
"Wir müssen hier durch. Der Weg ist schneller." Damian deutet mit dem Finger auf eine, nach rechts abzweigende, schmale Gasse. Mit einem Mal wird bekomme ich ein mulmiges Gefühl und bleibe abrupt stehen, was auch Damian zum Stoppen zwingt.
"Was is'los?" Damian mustert mich besorgt.
"Müssen wir da wirklich durch?" Eine dunkle, schmale Gasse wirkt nicht wie ein vertrauenerweckender Weg. Was ist, wenn es von Anfang an sein Plan war, mich in solch eine Gasse zu locken, um mir anschließend etwas anzutun?
"Hey." Damian nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände und schaut mir tief in die Augen. "Ich würde dir nie etwas antun wollen. Ich weiß, solche Aussagen sind oft leere Hülsen, aber dennoch gebe ich dir mein Wort. Ich kann nur hoffen, dass ich dein Vertrauen gewinnen kann und du mir glaubst." Er scheint es wirklich ernst zu meinen. Verdammt, meine Ängste und Unsicherheiten sind immer noch nicht gänzlich verschwunden.
Plötzlich drückt mir Damian einen sanften Kuss auf die Stirn und nimmt mich anschließend fest in den Arm.
Diese Geste reicht aus, um in mir ein Feuerwerk zu entfachen und mir zu versichern, dass er es hundertprozentig ernst mit mir und seiner Aussage meint.
"Komm. Lass uns weiter gehen. Wir sind fast da." Wieder verhaken sich unsere Finger miteinander und wir betreten die schaurige Gasse.
Ich schmiege mich enger an Damians warmen Körper und vergrabe meinen Kopf in sein Shirt, welches intensiv nach ihm riecht. Und dieser Duft weckt eine immense Lust in mir. Ich kann nicht länger an mich halten. Ich ziehe Damian zu mir und versiegle unsere Lippen miteinander. Damian scheint kurz überrumpelt, lässt sich dann jedoch voll und ganz gehen. Er presst mich an die kühle Hauswand, was mir ein leises Stöhnen entlockt.
Unsere Zungen spielen miteinander und die Lust droht mich zu übermannen.
Damians Hand wandert von meinem Hals, runter über meine Brüste, bis hin zum Saum meiner Hose, welchen er entlang fährt. Meine Hände fahren über seinen harten Rücken.
Plötzlich wandert seine Hand unter den Stoff und ich zucke zusammen.
"Alles gut, ich tu dir nichts.", versichert er mir und lässt seine Hand schließlich unter den Stoff meines Slips gleiten.
Ein Seufzen entfährt mir, als seine Hand meinen empfindlichsten Punkt streift.
"Gefällt dir das?", fragt er mit rauer Stimme.
"J-ja.", entgegne ich wimmernd.
"Und das?" Mit einem Mal dringt er mit zwei Fingern in mich ein und ich stöhne laut auf.
"Verdammt, Damian. Ja, d-das, oh mein Gott." Er bewegt seine Finger plötzlich in mir. Ich kralle meine Finger in seinen Rücken und ziehe ihn näher an mich.
Immer wieder führt er die Bewegung aus und trifft dabei den richtigen Punkt.
"Oh Gott, Damian. Ich glaube ich-" Und dann komme ich. Ein lautes Stöhnen entfährt mir, welches er mit einem Kuss aufsaugt.
Die Lust entlädt sich mit voller Wucht und bringt meinen Körper zum Beben.
"Heilige Scheiße.", sage ich schwer atmend. "Lass uns jetzt verdammt nochmal zu deiner Wohnung gehen. Wann sind wir endlich da?"
Damian grinst breit und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Wir sind fast da." Seine Hand verlässt meinen Slip, doch mein Körper ist immer noch am Beben.
Damian Owen. Du machst mich ganz verrückt.

Right or Wrong? (WIRD ÜBERARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt