Kapitel 22

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„Das hört sich gut an. Erst diesen Nachtisch, dann den anderen", schlug er grinsend vor und wurde vom Wirt nicht enttäuscht.

Dieser konnte einen speziellen Pudding anbieten, der mit einer Beerensauce serviert wurde, die es in den Bergen gab. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und sogar Akira bestellte einen.

„Möchten Sie auch einen, junge Dame?", wandte sich der Wirt an Sezuna.

Sezuna überlegte kurz, nickte dann aber zustimmend. Wobei sie auch gern die Schokolade probiert hätte, die angeboten wurde.

„Bestelle, was du magst", sagte Haru leise. Denn er wollte auch das andere probieren, deshalb war sein nächster Vorschlag, dass er beide bestellte und sie diese dann teilten.

„Dann können wir auch von Anfang an mehrere bestellen und diese generell teilen", schlug Sezuna vor. Denn so konnten sie alle probieren.

Die Männer stimmten zu und bestellten letztendlich alle drei Deserts, die angeboten wurden. Sie konnten von der Küche her hören, wie sie anscheinend vorbereitet wurden und schon bald saßen sie vor dem Pudding mit der Beerensauce, einem Schokoladenkuchen mit Sahne und einem fluffigen Eierkuchen, den sie noch nicht kannten, aber schon sehr lecker duftete.

Sezuna betrachtete sich alles dreis neugierig und sog den Duft der Desserts auf. „Sieht lecker aus", sagte sie und leckte sich die Lippen.

Haru teilte die Nachspeisen in gerechte drei Portionen auf und stellte dann vor jeden einen anderen Teller. „Wir essen jeweils eine Portion und geben dann den Teller weiter, so bekommen wir alle zum kosten", schlug er vor.

„Klingt gut und fair", bemerkte Sezuna, die sich bereits über den Schokokuchen her machte.

Akira nahm sich den Pudding und Haru begann mit dem Eierkuchen, denn der war für ihn am interessantesten, da er ihn noch nie gesehen hatte. Akira erzählte während dem Essen, dass das hier eine beliebte Nachspeise sei, die sehr oft angeboten wurde.

Und Haru verstand auch sehr bald, warum. Die Süßspeise war richtig gut und passte gut mit dem Kompott, was dazu angeboten wurde, zusammen.

„Die haben trotz ihrer schwierigen Lage wirklich leckere Rezepte", bemerkte auch Sezuna und hatte ihr Stückchen bereits verschlungen.

„Meinst du die Lage am Fuß des Berges?", fragte Haru und wechselte seinen Teller mit Akira, der seinen Sezuna gab und der Magier den Schokoladenkuchen von ihr erhielt.

„Ja. Hier gibt es nicht viel Anbaufläche und ich nehme an, dass auch die Tiere hier weniger sind", meinte Sezuna, während sie den Pudding musterte. „Ich hatte damit gerechnet, dass hier der Handel größere Bedeutung hat."

„Es ist eher eine Durchreisestation für die Händler, um sich von der anstrengenden Bergreise oder von der Schiffsreise zu erholen. So viele Leute kommen hier nicht vorbei. Aber sie können davon leben. Außerdem verkaufen die Händler auch manchmal Dinge, die sie mitbringen. Und oft bringen auch Söldner ein Tier mit, um eine oder zwei Nächte in der Taverne schlafen zu können", erklärte Akira ihr und reichte den Eierkuchen an Sezuna schließlich weiter.

Sezuna reichte ihr Essen ebenfalls weiter. „Das klingt einleuchtend", murmelte sie nachdenklich. „Wobei ich mich frage, warum dieser Punkt hier nicht weiter wächst. Im Grunde liegt er sehr gut an einer Handelsstraße."

„Die Leute wollen es nicht. Sie möchten ihr kleines Dorf behalten und kein großes daraus machen. Sie mögen es nicht, wenn alles so groß ist, wenn du verstehst, was ich meine."

Haru nickte, denn es klang einleuchtend für ihn, immerhin mochte er es auch nicht mehr, wenn alles so groß war.

Sezuna wirkte allerdings überrascht. „Ich wusste gar nicht, dass man das als Dorf entscheiden kann. Oder lassen sie Leute, die hierher ziehen wollen, weil es hier vielleicht Arbeit gibt, einfach nicht herziehen?"

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt