Kapitel 38

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„Es ist schade, dass die Menschen nicht wirklich viel über Magier lernen. Wobei ich verstehen kann, dass sie ihre Geheimnisse wahren wollen. Trotzdem hoffe ich, dass du dich bald besser fühlst, denn du bist eine enorm große Hilfe für uns", lächelte Myron schüchtern. Er wollte nicht, dass sie es falsch auffasste, schon allein weil Haru ihn schon so seltsam angesehen hatte.

Sezuna lächelte schwach. „Ich gebe mein Bestes", murmelte sie und lehnte sich dann wieder erschöpft an Haru. Gegessen hatte sie nur ein wenig, doch es war ihr zu anstrengend.

Dieser nahm sie in den Arm und starrte in das Feuer. Es war ihm anzusehen, dass er nicht so entspannt war, wie es vielleicht hätte sein sollen. Das würde sich bestimmt ändern, wenn sie Akira sicher nach Kituo Cha gebracht hatten.

Dann würden sie sich alle eine Auszeit gönnen können, denn dort war Akira sicher.

Sezuna schien halb zu schlafen, denn sie atmete gleichmäßig. Durch die Umarmung hatte sie ihr Gesicht an ihm vergraben und er genoss ihre Nähe. Akira und Myron wollten sich ein wenig hinlegen, damit sie schlafen konnten.

Nach nur wenigen Minuten hatten sie ihr Schlafplatz aufgebaut und kuschelten sich unter die Decken. Lächelnd sah Haru ihnen dabei zu und war froh, als es ruhig wurde. Die Stille fühlte sich gut an nach den letzten Stunden und er suchte den Himmel nach den Sternen ab, um sich ein wenig mit Sternenmalen ablenken konnte.

Für einen kurzen Moment war es, als würde er etwas am Himmel sehen, aber kurz darauf verschwand es wieder.

Das war nicht gut. War ihnen der Drache vielleicht gefolgt?

Sollten sie ihr Lager abbrechen und weiter gehen?

Harus Augen blickten in den Himmel und suchten diesen ab, doch es gab keine weiteren Anzeichen auf Gefahr. Vielleicht nur ein normaler Vogel.

Die Zeit verstrich langsam, aber er sah keine weiteren seltsamen Dinge am Himmel, sodass er sich wieder auf das Sternenmalen konzentrierte. Noch sah er keinen Grund, die anderen zu wecken und sie zum Aufbruch zu drängen, solange alles ruhig war.

Es war besser, wenn sie sich ausruhten und sie dann mit neuer Kraft vorankommen konnten.

Sezuna drehte sich in seinen Armen etwas, wurde allerdings nicht wach.

In Gedanken ging Haru noch einmal die letzten Stunden durch und hoffte, in der Erinnerungen Anzeichen zu finden, warum es schon wieder nur Akira getroffen hatte. Und ob es sich wirklich um einen Drachen handelte.

Lange dachte er darüber nach, doch er fand keine Antwort auf seine Fragen, außer, dass sie den Prinzen nur wollten, um seinen Vater zu erpressen.

Plötzlich kühlte die Luft um sie herum merklich ab und ein unangenehmer Wind stieg auf, den es hier zwischen den Felswänden eigentlich nicht geben sollte.

Sofort rüttelte er Sezuna wach und weckte die beiden Männer, die bis dahin noch friedlich geschlafen hatten.

Er musste Sezuna nicht einmal erklären, was los war, denn sie spürte den Wind und konnte ihn zuordnen. Sie packte den Rucksack und sah sich um. „Dort", befahl sie und zeigte auf eine nahe Felsspalte, wo sie durch gehen konnten, um Schutz vor dem Drachen zu finden, wenn dieser sie noch nicht gesehen hatte.

Akira und Myron brauchten einen Moment, um zu verstehen, um was es ging. Ihre Augen waren noch sehr klein und nur schwer kamen sie in die Gänge. Dennoch versuchten sie so schnell wie möglich alles zusammenzuräumen und aufzubrechen.

Die Felsspalte war sehr eng, aber sie konnten wenigstens dort hindurch. „Wohin sollen wir gehen? „, fragte Haru.

„Tarn uns", bat Sezuna, die den Himmel beobachtet. „Wir müssen wie Steine aussehen, damit uns der Drache nicht erkennt", murmelte sie und hoffte, dass man sie noch nicht gesehen hatte.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt