Kapitel 42

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„Du hast mir die beiden vom Hals gehalten, hast sie abgewehrt und zurückgeschlagen. Wäre dieser Treibsand nicht aufgetaucht, hättest du sie mit Leichtigkeit besiegt", beharrte Haru und stellte schließlich den leeren Becher auf den Boden.

„Und nun zu Sezuna. Myron braucht wohl noch eine kleine Weile, bis er aufwacht. Hilf mir bitte auch bei ihr", bat er den Prinzen.

„Wäre es für sie nicht besser, sie einfach schlafen zu lassen?", wollte Akira wissen.

„Normalerweise schon. Aber sie hat sogar davor einen Trank genommen, der ihr geholfen hatte, schneller auf die Beine zu kommen. Bei ihr habe ich immer das Problem, dass ich nicht weiß, was ich machen soll", gab er leise zu. Im Hintergrund war der Drache noch immer zu hören, doch langsam schien er leiser zu werden.

„Vielleicht einfach erst einmal keine Magie, solange es nicht nötig ist?", fragte Akira leise, denn er hatte ebenfalls über Sezuna und ihr Problem nachgedacht.

„Das ist ihr eigener Trank, nicht meine Magie", warf Haru ein, ließ es jedoch erst einmal bleiben. Bestimmt hatte sie mit Magie den Trank zubereitet und nachdenklich nagte er nun an der Unterlippe.

„Dann müssen wir hier auf dem Schlachtfeld warten, bis Myron zumindest wach ist und wieder laufen kann. Sezuna zu tragen ist kein Problem. Aber was machen wir mit dem Drachen?", wollte er mit einer Kopfbewegung in seine Richtung wissen.

„Ich habe absolut keine Ahnung", seufzte Akira und fuhr sich durch die Haare. „Aber ich bin mir sicher, Sezuna würde sich freuen ihn zu erforschen", gab er nüchtern von sich.

„Nicht nur sie", erwiderte er und nahm sein Mädchen in die Arme, um sie wieder zu fühlen. Tränen füllten wieder seine Augen, wenn er daran dachte, dass er sie wirklich hätte verlieren können. Hier am Rand des Waldes waren sie sicher und konnten sich erst einmal ausruhen. Es gab keine Anzeichen für einen weiteren Überfall.

„Bist du wirklich in Ordnung, Akira? Willst du vielleicht den Rest des Trankes haben?"

„Heb ihn für Sezuna auf, falls sie ihn braucht", sagte der Prinz und sah sich um. „Wenn sie dann wieder wach ist, kann sie vielleicht neue machen", murmelte er und schauderte kurz, weil er sich unwohl fühlte.

„Was ist los?", fragte er ihn und wurde sofort wieder aufmerksamer.

„Der Wald macht mich ein wenig nervös", gestand Akira leise.

„Kein Wunder, er ist auch irgendwie seltsam. Wenn Sezuna wach wäre, könnte sie uns sagen, was es genau ist. Es gab so einen ähnlichen Wald auf Fenua", erzählte Haru ihm und wiegte Sezuna leicht hin und her, während Myron neben ihnen schlief. Wenigstens würde er überleben.

„Du meinst wie der Dämonenwald, von dem sie erzählt hat?", wollte Akira wissen, da dieser Begriff in einer von Sezunas Geschichte gefallen war.

„Es ist möglich. Sie hat mal gesagt, dass es auf den anderen Kontinenten sowas auch geben könnte. Gewöhnlich ist der Wald jedenfalls nicht", meinte er schulterzuckend.

„Er ist sehr dicht und wirkt irgendwie gefährlich", stimmte Akira zu und saß so, dass er den Drachen nicht sehen konnte. Deshalb bemerkte er auch nicht, wie sich sein Aussehen nach und nach änderte, als würde ein Tarnzauber von ihm abfallen.

Die Schuppen, die kaum von der Schwärzer der Nacht zu unterscheiden waren, bekamen feuerrote Risse und Linien wie Lava zogen sich durch den Schuppenpanzer.

„Halte bitte Sezuna", sagte Haru plötzlich und schob sein Mädchen in die Arme von Akira. Haru rannte zu dem Drachen und kniete sich neben ihm, auch wenn er groß war. Durch seinen Zauber würde er ihm nichts tun können, solange er ihn aufrecht erhielt.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt