Kapitel 35

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„Ich kann Akira nicht sehen", murmelte sie leise. „Wahrscheinlich ist er einen anderen Weg gebracht wurden.

Für einen Moment fühlte er sich, als würde der Boden unter ihm weggezogen werden. Sezunas Worte gaben ihm ein schlechtes Gefühl. „Sollen wir trotzdem zuerst dorthin gehen? Vielleicht können wir herausfinden, wer oder was sie sind und was sie vorhaben?", versuchte er so gut es ging, ruhig zu fragen.

„Wir gehen näher, aber ich versuche in der Zeit genaueres herauszufinden", sagte sie leise und hoffte, dass sie Akira vielleicht finden würden, wenn sie näher waren. Ihr Zauber hatte immerhin auch nur eine gewisse Reichweite.

„Du spürst aber nicht, wo dein Rucksack ist?", wollte er sichergehen. Währendessen liefen sie den Tunnel entlang. Bis jetzt hatten sie keine Fallen entdecken können, die versteckt waren. Dennoch hieß das gar nichts. Wie groß dieser Platz überhaupt war?

„Nein. Ich denke der Zauber im Stein hat dafür gesorgt", murmelte sie leise.

„Wie meinst du das?", fragte Haru sie verwirrt, denn irgendwie verstand er in dem Moment nicht, was sie wirklich meinte.

Sezuna versuchte ihre Gedanken auf seine Frage zu richten. „Als wir durch den Stein gelaufen sind, hatte uch das Gefühl, dass Suchzauber aufgehoben werden", sagte sie. „Vielleicht wissen sie auch schon, dass wir hier sind."

„Das ist ganz schlecht", murmelte er und schluckte schwer. Das bedeutete, dass sie Akira nicht einfach so finden würden, sondern im schlimmsten Fall noch eine Ewigkeit weitersuchen mussten. Vielleicht war er auch schon längst nicht mehr hier.

„Wir müssen auf alle Fälle vorsichtig sein. Es ist besser, wenn sie uns nicht bemerkem", murmelte Sezuna leise. „Sonst bringen wir sie vielleicht dazu Akira zu bedrohen."

Wenn er noch lebt", sagte Haru mit Panik in der Stimme und er befürchtete schon das Schlimmste. Ihm wurde schwindelig bei dem Gedanken, dass sie den Prinzen nicht mehr rechtzeitig retten konnten. Dennoch war er darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu machen, während sie sich weiterhin anschlichen.

„Solange es keinen Gegenbeweis gibt, lebt er", murmelte Sezuna, die noch nicht einmal daran denken wollte.

Die Stimmen wurden lauter, je näher sie kamen. Entweder versteckten die Menschen es sehr gut, dass sie wussten, wer gekommen war, oder sie hatten absolut keine Ahnung. „Kannst du sehen, wie viele Menschen dort sind?", fragte er Sezuna sehr leise.

„Es aind vier", gab sie Auskunft. „Sie wirken nucht, als würden sie uns erwarten."

„Kein Problem, mit denen werde ich fertig", knurrte Haru wütend. Noch konnten sie nicht verstehen, über was sie sprachen. Er ging nicht davon aus, dass es nur vier Menschen waren, wenn Akira nicht da war. Bestimmt gab es noch mehr, wenn dieser geheime Ort so groß und verwirrend war. Aber, was genau war dieser Ort überhaupt? Und wo war der Drache?

„Auf gar keinen Fall", knurrte Sezuna zurück. „Wir müssen versuchen unauffällig zu sein", erinnerte sie ihn.

„Ich weiß", seufzte er frustriert. Seine Wut wurde stärker, je länger sie warten mussten. Und jede Minute, die sie tatenlos rumstanden, war überflüssig.

Sezuna nutzte diese Zeit aber, um sich die Gänge anzusehen. „Wenn wir hier abbiegen umgehen wir sie", bemerkte sie leise und deutete auf einen Gang zu ihrer rechten.

„Ich habe gar nicht vor, sie zu umgehen. Ich will wissen, wo Akira steckt und sie gegebenfalls für das büßen lassen, was sie ihm vielleicht angetan haben", erwiderte Haru missmutig und klang dabei mehr als entschlossen.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt