Kapitel 31

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Die Rothaarige seufzte. „Es wäre einfacher, wenn nur du gehen würdest und wir hier warten", meinte sie, weil sie wusste, dass Myron und sie Haru nur aufhielten.

„Nein, du weißt genau, dass ich dich brauche ... und auch Myron", wehrte er entschlossen ab. Haru hatte keine Angst, im Gegenteil. Er war in Rage, dass jemand Akira entführt hatte. „Du weißt doch, dass ich ohne dich nicht machen kann. Ich brauche dein Gehirn, weil ich wohl unüberlegt handeln würde", gestand er und beugte sich zu ihr.

„Und ich würde dich nie alleine lassen, auch jetzt nicht."

„Aber wir halten dich auf", murmelte sie, weil sie wusste, dass Haru ohne sie beide schon längst bei Akira wäre.

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich euch brauche!", sagte er eindringlich.

Sezuna seufzte, denn er hatte recht. Ohne sie würde er nicht wissen, wo Akira war und ohne Myron würde er nicht wissen, welchen Weg er nutzen konnte.

Haru fing an, unruhig wie ein Tiger hin und her zu wandern, wobei er nervös an seiner Unterlippe nagte. „Lasst euch Zeit beim Essen und Ausruhen, ihr werdet Kraft brauchen. Vielleicht ist es besser, im Morgengrauen loszugehen, wenn Akira sich nicht weiterhin bewegt", sagte er zu ihnen.

„Du könntest auch einen Stärkungszauber anwenden. Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass Akira weg ist, bis wir ankommen", erklärte Sezuna leise, die versuchte einen der Eierkuchen zu essen. Doch so wirklich wollte es ihr nicht gelingen, weil ihr Magen nicht ganz mitmachte.

„Auf Myron ganz sicher, aber vielleicht nicht auf dich, Sezuna", seufzte er. Nicht nur sie hatte Angst, sondern auch die zwei Männer. Harus Magie wirbelte leicht um ihn herum, was deutlich zeigte, wie sehr er unter Stress stand und er am liebsten in Tränen ausbrechen wollte. „Wenn du die Magie nicht verträgst, wird es dir noch schlechter gehen. Wie wäre es, wenn du die Magie aus den Steinen dafür benutzt? Oder es zumindest versuchst?", schlug er ihr vor.

„Um mich musst du dir keine Sorgen machen, ich bin nicht erschöpft", erklärte sie, weil sie genau das die ganze Zeit über tat. Sonst hätte ihr Angst sie bereits zu sehr geschafft.

„Ich bin mit allem einverstanden, solange es hilft, den Prinzen schneller zu finden", erklärte er sich einverstanden. Myron wusste, dass er Magie gut vertrug und stand auf, sodass Haru ihm helfen konnte.

Der Magier trat auf ihn zu und legte seine Hand auf Myrons Brust und sprach einige Worte aus. Schon kurz darauf fühlte der Führer, wie er seine Kräfte zurückbekam und die Müdigkeit aus den Gliedern wich.

Sezuna nahm stattdessen einen Trank, der ihr helfen würde, sich auf das Problem zu fokussieren und vorübergehend neue Kraft zu tanken. „Können wir weiter?", fragte sie und war sogar soweit, dass sie zumindest durch das Tal laufen konnte.

Haru nickte und sie machten sich wieder auf den Weg. Sezuna gab die Richtung an, Myron den Weg und der Magier half mit seinen Lichtkugeln. Da es nun eine flache Ebene war, kamen sie um einiges schneller voran als zuvor. Man konnte bereits einen Wald sehen, der in dem Tal war. Vielleicht bot er ein wenig Schutz vor der Kälte, die noch immer herrschte.

„Wir sind fast da", bemerkte Sezuna, die plötzlich angespannt war. Sie nahm den goldenen Fächer, den sie als Anhänger an ihren Gewichten trug und hielt ihn kampfbereit. „Vielleicht noch dreißig Minuten."

Sofort spannte sich auch Haru an, jederzeit zum Kampf bereit. Er ärgerte sich, dass er seine Waffe noch nicht hatte. Die könnte ihm sicherlich helfen. Myrons Hand war an seinem Schwert, ebenfalls bereit, wenn es zum Kampf kommen würde.

Dreissig Minuten waren nicht viel Zeit, doch nun kamen sie ihnen vor wie eine Ewigkeit. Sie konnten nichts sehen und sich hören, als sie an dem Wald entlang liefen. Doch plötzlich hörten sie einen Schrei, der dem von Akira sehr ähnlich war.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt