Kapitel 43

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Er war nicht besser als diese Magier, die nicht gezögert hätten, alle außer Akira zu töten.

Akira klopfte ihm auf den Rücken, als wolle er ihn beruhigen. „Mord ist immer etwas Schreckliches. Es wäre mir lieber gewesen, wenn wir die Magier nicht getötet hätten, aber dann hätten sie uns getötet. Auch wenn wir versuchen ein zivilisiertes Miteinander zu führen, gibt es doch Momente, in denen es heißt töten oder getötet werden. So wie jetzt", erklärte Akira und schwieg sich zu dem anderen Thema aus. Er war sich nicht sicher, was er dazu sagen sollte. Es war ein Unfall, allerdings glaubte er nicht, dass Haru das so sehen würde.

„Ich habe kein Recht zu töten, Akira. Ich bin gefährlich, nur wissen es die meisten nicht oder wollen es nicht glauben, wenn ich es ihnen sage. Die Ausbrüche werden immer schlimmer und es kommt der Tag, an dem ich alles zerstöre, weil ich keine Kontrolle über mich selbst habe", warf Haru ein. Er verschwieg Akira und das würde er auch vor Sezuna verschweigen, dass es vielleicht wirklich besser war, ihn einzusperren. Vor allem hatte das gezeigt, dass er definitiv nicht er selbst war, wenn er wütend wurde.

„Niemand hat das Recht zu töten", schnaubte Myron. „Und trotzdem ist es manchmal nötig. Die Magier haben nicht gezögert uns zu töten. Du hast dich gewehrt."

„Wehren würde ich das nicht mehr nennen. Ich weiß nicht, was passiert, wenn die Kontrolle verloren geht. Ich fühle mich nur in einer Dunkelheit gefangen und kann nichts machen. Was mein Körper macht ... kann ich nicht sagen. Er ist wie ein eigenständiges Leben in dem Moment", warf er ein. Sein Gesicht hatte er Sezunas roten Haaren versteckt und seufzte. „Ihr könnt nicht verstehen, dass ich meine Gefühle nicht kontrollieren kann. Sezuna sagte einmal, dass die Ausbrüche mit den Gefühlen zusammenhängen. Und sie hat recht."

Akira, der das Gefühl hatte, dass es alles nicht bringen würde, schwieg und betrachtete kurz Sezuna. „Vielleicht ist es das, aber für jemanden zu kämpfen sollte nie etwas schlechtes sein."

„Für Sezuna würde ich durch die Hölle gehen, damit es ihr gut geht. Und ich denke, dafür würde ich im schlimmsten Fall sogar töten, wenn ich bei Sinnen bin", sagte Haru traurig. „Und auch für dich Akira, du bist ein guter Freund geworden, manchmal sehr nervig und jemand, den man gerne in den Abgrund werfen will, aber für dich würde ich auch durch die Hölle gehen."

Sein Gesicht zeigte große Trauer und wurde noch größer, als er den Drachen betrachtete, der zwar ruhig dalag, aber wohl noch Schmerzen hatte.

Akira klopfte weiter auf seine Schulter, um zu zeigen, dass er da war. „Es gibt nicht viele, die das sagen und auch wirklich machen würden. Das macht dich Besonders."

Haru sparte sich den Kommentar, denn er war sich sicher, dass es Akira nicht gefallen würde. Er zwang sich zu einem Lächeln und meinte, dass Sezuna wohl sehr lange schlafen würde, so erschöpft, wie sie zusammengebrochen war.

„Wir sollten uns generell alle eine Weile ausruhen und es uns gemütlich machen, soweit es geht", bemerkte Myron, der ebenfalls ziemlich fertig aussah.

„Soweit es das Chaos zulässt", murmelte Haru und benutzte Magie, um zumindest um sie herum ein wenig mehr Platz zu haben. Nachdem ein kleines Feuer und ein magisches Schutzschild aufgebaut war, bat er die Männer, gut zu essen und dann zu schlafen. Er würde Wache halten, falls etwas sein sollte. Seltsamerweise verfügte er bereits wieder über genügend Magie, obwohl er erschöpft war.

Akira und Myron aßen, während sie bemerkte, dass der Drache die ganze Zeit zu ihnen hinüber starrte.

Dieser hatte seinen Kopf auf den Boden gelegt und blickte die vier aus riesigen, blauen Augen heraus an.

„Hoffentlich bleibt er ruhig, es ist schwer zu erkennen, was mit ihm ist", meinte der blonde Magier nachdenklich.

„Also haben die Reisenden nicht gelogen. Es gibt einen Drachen", sagte Akira mit vollem Mund. Wenigstens würde das Essen ihnen helfen, sich zu erholen.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt