Kapitel 13

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„Das hatte ich ja auch vor, sobald wir hier angekommen wären, aber ich habe wirklich absolut nicht erwartet, dass ich es nicht einmal bis hierher schaffe."

„Was passiert ist, ist passiert, das können wir nicht ändern. Aber das sollte euch zusammenschweißen und nicht auseinanderreißen, verdammt nochmal", fluchte er höchst unvornehm. Aber da er nicht im Schloss war, konnte es keiner hören.

Wahrscheinlich lag es nun an Harus Magie, dass sie sich so gut fühlte.

Sezuna schnaubte erneut. „Mal sehen, ob es das wird", grummelte sie. Sie war nicht sehr schnell wütend zu machen, doch im Moment war sie wirklich sauer. Haru wusste genau, dass sie mit seiner Magie umgehen konnte, wenn diese ausbrach, doch wieder einmal hätte er sich fast selbst getötet, statt zu akzeptieren, dass sie nicht wegrennen musste, um zu überleben.

Akira trat auf sie zu und kniete sich neben sie. Beruhigend legte er seine Hand auf ihre Schulter und drückte sie aufmunternd. „Ich weiß, wie stur er sein kann, Sezuna. Aber vergib ihm. Ich bin mir sicher, dass er gewillt ist, an der Lösung des Problems zu arbeiten. Du solltest nie vergessen, wie sehr er dich liebt und alles für dich tun würde, damit dir nichts passiert. Wenn er selbst das Gefühl hat, er kann nicht mehr, will er dich einfach nur vor sich selbst beschützen. Er macht es nicht mit Absicht, es ist tief in ihm verankert."

„Aber er ist gewillt mich im Notfall auch alleine zurückzulassen, dabei weiß er sehr gut, wie es ist, wenn man plötzlich alleine ist", sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. Was hätte sie nur getan, wenn Haru gestorben wäre?

„Ich bin mir sicher, dass er dich nicht alleine zurücklassen würde. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber so wie ich das sehe, kämpft Haru gegen seine eigene Magie an und versucht sie zu unterdrücken, dass er dich oder sich selbst nicht verletzt. Das führt dann vielleicht eher zu diesen Ausbrüchen, anstatt sie fließen zu lassen, wie sie sollte. Haru hatte Angst um dich, als dein Körper schwächer geworden war, bevor du geschlafen hast. Er hat es nicht ausgesprochen, doch seine Angst war deutlich zu sehen", erklärte Akira ihr und nahm sie für einen Moment einfach in den Arm, auch wenn sie das nicht wollte. „Weine nicht, Sezuna. Haru würde jeden anderen alleine lassen außer dich. Warum sonst hat er gesagt, er will mit dir zurückgehen und mich alleine weiterschicken?"

„Und warum bringt dieser Idiot sich dann in dem Versuch mich vor etwas zu schützen, was mir nichts tut, fast um?", rief sie aufgebracht und lehnte sich an Akira, hielt aber Harus Hand noch immer fest.

„Woher weißt du, dass er es mit Absicht tut? Ich nehme an, dass er in diesen Moment absolut keine Kontrolle mehr darüber hat", sagte Akira zu ihr und drückte sie leicht an sich. „Was auch immer ihm in der Vergangenheit passiert ist, es scheint, dass er Angst davor hat, dass wieder etwas passiert. Und schon allein deswegen wird er wohl versuchen, mit aller Macht dagegen anzukommen, bis er ...", fing er an, doch dann runzelte er die Stirn.

Akira zeigte auf Harus Haut und fragte sie, warum er solche seltsame Wunden hatte. Obwohl Sezuna diese behandelt hatte, waren sie nicht ganz verschwunden und er hatte sie noch gar nicht registriert.

Akiras Worte machten es nicht besser, denn das hieß nur, dass Haru noch immer nicht begriff. Trotzdem versuchte sie sich zu beruhigen und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Wunden, doch das machte ihre Laune nicht besser.

„Hey, jetzt höre mir zu Sezuna. Egal was passiert ist, ihr beide scheint einige Probleme zu haben. Ich weiß nicht welche und es geht mich auch nichts an, aber versucht, es untereinander auszumachen, ja? Ihr zwei liegt mir am Herzen und ich sehe es ungern, wenn ihr euch ... bekämpft", versuchte er das richtige Wort zu finden.

„Wir bekämpfen uns nicht. Wir streiten. Das gehört in einer guten Beziehung dazu, sonst macht man keine Fortschritte mit Problemen", fauchte sie ihn an. Sie verstand wirklich nicht, warum er sich so sehr einmischte. Sie hatte nie gesagt, dass sie nicht darüber sprechen wollte und dass er sie so sehr drängte gefiel ihr gar nicht. Vor allem, da sie zwar Magie beherrschte, aber doch solche Dinge nicht einfach so bewerkstelligen konnte. Schon gar nicht, wenn Haru sowieso gerade nicht aufnahmefähig war.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt