Kapitel 53

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„Nein", gab Myron mit rauer Stimme von sich. „Da kamen plötzlich graue Arme aus dem Stein. Als wäre dieser lebendig."

Nachdenklich legte Haru den Kopf schief und versuchte, sich an die Geschichten von Sezuna zu erinnern, ob so etwas darin vorgekommen war.

So sehr er auch nachdachte, es fiel ihm nicht ein.

Noch einmal legte er seine Hand an den Stein, wo das rothaarige Mädchen verschwunden war und sprach leise Worte. Der Stein fing an, leicht die Farbe in ein helleres grau zu verändern. Harus Zauber bewirkte, dass alle Dinge, die etwas von seiner Magie hatte, ihre Farbe änderten. „Vielleicht hilft uns das weiter", meinte er. Doch in der Höhle war nur dieser Stein betroffen. Wahrscheinlich mussten sie nun doch durch die Tunnel gehen, denn er glaubte nicht daran, dass jemand sie durch die Schlucht entführte. Sicher war sich Haru jedoch, dass es ein Magier gewesen sein musste.

Myron und Akira beobachteten ihn, denn sie konnte nichts weiter tun. Es war nicht schön sich hilflos zu fühlen, doch sie würden Sezuna nicht zurücklassen.

„Sie ist nicht mehr hier. Das ist der einzige Gegenstand, der meine Magie in sich trägt", stellte er fest. „Wir müssen nach draußen und wohl doch in den Tunnel und nachschauen, ob es noch weitere Steine gibt, die ihre Farbe verändert haben. Ich hoffe, wir können sie damit finden."

Früher wäre Haru sofort ausgeflippt und hätte die Krise bekommen. Doch dieses Gefühl unterdrückte er so gut es ging.

Jetzt war es wichtiger, Sezuna unbeschadet zu finden und zu befreien. Haru hatte von ihr gelernt, dass man immer alles logisch betrachten sollte. Zwar gelang ihm das nicht immer, dennoch gab er nun sein Bestes, denn er wollte sie zurückhaben. Es wäre nicht zu verkraften, wenn er sie verlieren würde.

Sie hatte ihm unbewusst beigebracht, nicht gleich in Panik zu verfallen, sondern Ruhe zu bewahren.

„Dann schauen wir uns erst einmal in den Tunneln um", schlug Myron vor. „Wer auch immer sie mitgenommen hat, ist vielleicht hier zuhause.

„Wer will hier schon zu Hause sein?", fragte Akira entsetzt. Haru löschte das magische Feuer und packte alle Dinge ein, die noch ausgepackt waren.

„Also wir fangen am Besten mit dem Tunnel an, der als nächstes kommt. Dazu müssen wir wohl nach rechts, damit wir zum nächsten Tunneleingang kommen", vermutete er.

Myron nickte und sah sich bereits in den Tunneln um. Es schien, als würden diese noch ein ganzes Stückchen in den Berg gehen, dabei hatte er gedacht, dass dieser Abschnitt hier sehr klein war.

Der erste Tunnel gab nur am Anfang ein kleines Zeichen davon, dass Sezuna hier gewesen war. Die ersten Steinwände leuchteten ein wenig, aber als sie dort den Weg entlang gingen, hörte es auf. Deshalb entschied Haru, dass sie erst einmal in den nächsten gehen sollten, um dort zu suchen.

„Wir brauchen auf jeden Fall die Lichtkugeln und müssen auf alle Anzeichen achten, die es gibt", sagte er zu den zwei Männern.

Diese nickten und wirkten angespannt, aber auch aufmerksam. Sie wollten Haru so gut es ging unterstützen, hatten aber keine Ahnung, wie sie Sezuna finden sollten.

Auch im nächsten Tunnel gab es nur diese kleinen Anzeichen, deshalb entschied der blonde Magier sich, nun doch in den Tunnel zu gehen. Er hatte das Gefühl, dass Sezuna nicht einfach nur von Tunnel zu Tunnel geschleppt wurde, sondern sich sogar tief darin befand.

Haru holte ein Blatt Papier heraus und begann, mit seinem Finger den Weg zu zeichnen, den sie gerade gingen. So würden sie hoffentlich wieder herausfinden.

Galdur - Kutukan Katina (Band 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt