Kapitel 5

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Vivian P.o.V.

Am nächsten Morgen wurde ich von einer schlafenden Elisa geweckt, welche halb auf mir schlief und natürlich dabei meinen Bauch vollsabberte.

Murrend kämpfte ich mich unter ihr frei und verzog angewidert das Gesicht, als ich mein Top schnell über den Kopf zog und mir ein Neues aus dem Schrank griff. Schnell zog ich es über den Kopf, schlüpfte ins Bad und machte mich fertig.

Unsere Koffer hatten wir gestern schon vorsorglich gepackt und so kam es, dass eine Dreiviertelstunde später Chuck und Nathaniel, der übrigens lieber Nate genannt werden wollte, durch meine Zimmertür stürmten, als ich gerade dabei war meine Haare zu föhnen. Natürlich nur in einem Sport-BH und einer kurzen Hose. Wie sollte es anders sein.

Chuck erstarrt sofort in seiner Bewegung und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sein Wolf auf mich reagierte. Denn meine Wölfin war schon wieder drauf und dran sich anzubieten, was ich allerdings schnell unterband. Schnell hatte ich mir ein T-Shirt über den Kopf gezogen und sah erst jetzt, dass Nate sich auf mein Bett gesetzt hatte und Elisa liebevoll weckte.

„Chuck, bring doch bitte meinen Koffer runter.", ich packte gerade noch meine Handtasche fertig und beeilte mich dann ihm zu folgen.

Im Wohnzimmer saßen mein Vater, sowie Logan und Collin, der Begleitschutz des Alphas und Chuck kam gerade aus der Küche zu uns.

„Können wir?", er sah mich lange an und grinste.

Ich sah zu meinem Vater und dieser stand auf. Er kam auf uns zu und schloss mich in seine Arme.

„Ich werde dich vermissen, meine Große!", er drückte mich fest und dann kamen mir die Tränen.

„Ich dich auch, Papa. Aber wir können uns besuchen!", ich sah ihn an und er wischte mir die Tränen weg.

Mein Vater begleitete uns noch nach draußen, wo schon drei protzige SUVs standen und ich staunte nicht schlecht.

„Pass auf dich auf und zeig denen was eine Schneider alles kann!", er lächelte aufmunternd und ich schniefte nochmal, bevor wir uns ein letztes Mal umarmten und ich dann in einen der Wagen stieg.

Von innen war das Auto noch protziger als von draußen. Viel Hightech noch mehr Platz. Erst jetzt fiel mir das Porscheemblem, welches auf dem Lenkrad prangte, auf. War ja klar, dass dieses Rudel hier keinen Luxus ausließ.

Kurze Zeit später sprang auch Chuck auf den Fahrersitz und ich sah im Außenspiegel, wie Elisa und Nate in den Wagen hinter uns stiegen. Ebenfalls ein Porsche.

Als Chuck den Motor startete und die anderen es ihm gleich taten fingen meine Augen an zu leuchten. Ich liebte schnelle Autos und noch mehr liebte ich SUVs.

„Dir wird es gut in Maine gehen!", Chuck sah mich an und nahm seine Hand in meine. Schon reagierte meine Wölfin auf ihn und ich drängte sich zurück.

„Ich weiß.", murmelte ich und lehnte mich in diesem wunderbar bequemen Sitz zurück. Wir würden immerhin circa eine Stunde zum Euroairport in Basel fahren.

„Du Chuck?", fragend sah ich ihn an und auch er wendete für einige Sekunden den Blick von der Straße ab. „Hast du so einen Wagen auch in Maine?".

„Ja und da habe ich noch viel bessere!", er zwinkerte mir zu und langsam begann ich mich tatsächlich auf Maine zu freuen.

Eineinhalb Stunden später waren wir dann endlich in Basel angekommen und standen lediglich kurz vor dem Flughafen im Stau.

Elisa kam aufgeregt im Parkhaus von Sixt entgegengehüpft und ich schloss sie lachend in die Arme.

„Stell dir vor, ich werde in einer Villa leben. In so einer richtigen Villa, mit Pool und einem Zimmer nur für meine Handtaschen!", sie strahlte. Ihre Handtaschen waren ihr mehr als heilig. Sie würden in ein paar Wochen nachkommen. Wir hatten erstmal nur das Nötigste eingepackt und unsere restlichen Sachen würden nachkommen.

„Das ist ja großartig!", grinste ich sie an und begann ihr von den Autos zu erzählen. Während wir schon eingehakt Richtung Flughafeneingang schlenderten folgten uns die anderen augenverdrehend.

„Möchte die Luna auch mal ihr Gepäck nehmen!?", rief Nate lachend und fing sich gleich ein Knurren seines Bruders ein, welcher meinen, sowie seinen Koffer hinter sich herzog.

„Nein, möchte ich nicht! Ich bin die Luna, also behandele mich auch so!", gab ich in dem besten abfälligen Ton von mir, den ich aufbringen konnte. Elisa fing, wie der Rest auch an zu lachen und ich stieg ebenfalls mit ein.

Irgendwie hatten wir es zum Check In geschafft. Dass wir nicht online eingecheckt hatten verstand ich zwar nicht, da wir hier sicherlich lange anstehen würden, aber das ist ja auch nicht meine Aufgabe gewesen.

Wie selbstverständlich stellten meine beste Freundin und ich uns in die Schlange der Economy-Class.

„Was tut ihr da?", Chuck kam zu uns und wies mit dem Kopf auf die Anzeige, auf dem die Aufschrift First-Class prangte. Elisa und ich sahen uns an und uns fiel die Kinnlade herunter.

„Ihr wisst schon, dass wir uns auch mit der Holzklasse zufriedengeben würden!?", murmelte ich, als ich neben Chuck her zum Schalter ging.

„Du bist jeden Aufwand wert, Luna!", schon wieder betonte er dieses Wort Buchstabe für Buchstabe und ich schmolz dahin

„Aber nur wenn ich einen Fensterplatz habe!", grinste ich triumphierend.

„Natürlich!", seine Augen glitzerten und ich freute mich unheimlich, dass er sich freute.

Vivian Schneider - Die Geschichte einer jungen WerwölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt