Das erlöste Erwachen (20)

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Am nächsten Morgen saß Ben abermals bei Rey und hielt ihre Hand. Kawai stand vor Ben und hielt ein Hologrammfeld in der Hand.
„Ich weiß“, sagte Ben: „Es hat sich nichts verändert.“
Kawai schüttelte überraschender Weise den Kopf: „Nein. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ihr Zustand hat sich gestern drastisch geändert. Ihr geht es besser. Die Wunden heilen gut, sie ist stabil und die einzige schlechte Nachricht ist, dass wir nicht wissen, ob sie schwanger bleiben wird. Aber auch da pflege ich meine Hoffnung, da es ihr schon viel besser geht.“
Ben konnte es kaum glauben. Rey ging es besser! Nur das Baby war noch in Gefahr und das zog ihn wieder runter. Hätten sie ihn nur geschlagen.
„Wann ist das passiert, dieser Wandel?“, fragte er. „So kurz nachdem du wieder auf dein Zimmer bist. Finn und Poe waren zu diesem Zeitpunkt bei ihr“, antwortete Kawai. Es macht Klack in Bens Gehirn. Seine schlechte Energie hatte Rey an der Heilung gehindert. Er hatte damit alle Rächer und Jedis in die Bewusstlosigkeit geschickt. Natürlich, es ergab Sinn.
„Wenn das so bleibt wird sie vielleicht bald aufwachen. Ach ja, von Finn soll ich dir sagen, dass die Rächer gestern aufgewacht sind“, informierte der Heiler ihn und Ben bedankte sich. Seine Mutter hatte Recht gehabt, es würde ihr wieder besser gehen.
Heiler Kawai ging ins Nebenzimmer, sein altes Behandlungszimmer. Das Zimmer in dem er sich befand, gab es nicht sonderlich viel. Ein paar Regale und Geräte standen an den Wänden, das Bett auf dem Rey lag, stand an der rechten Wand. Eine dünne Decke kuschelte sie ein und Ben beschloss noch etwas da zu bleiben.

Er hörte etwas knacken.
Die Jedi stand im Türrahmen. Obwohl sie so lang geschlafen hatte, sah sie übermüdet aus. Sie war noch sehr jung, jünger als zwanzig. Ben stand auf. „Warum bin ich nicht gefesselt? Warum habt ihr mich nicht umgebracht?“ Trotz ihres jungen Alters, klang ihre Stimme mutig und war tiefer als die von den meisten Frauen.
„Du bist aufgewacht. Wir fesseln keine Opfer. So sind wir nicht“, meinte er. Er hasste sie grundsätzlich, aber er wollte ihr eine Chance geben. Er hatte schließlich auch eine bekommen.
„Wo sind die Rächer?“, fragte sie ohne Gefühl.
„Sie sind an einem Ort, wo sie das erhalten, was ihnen zusteht.“
„Den Tod?“
„Nein, die Gefangenschaft“
Die Jedi wirkte auf einmal irgendwie verletzlich: „Danke, dass ihr mich verschont habt. Ich weiß nicht wohin.“
Ben erkannte eine verlorene Seele in ihren Augen. Sie war nur unsicher und er wollte ihr helfen.
„Woher kommst du?“, fragte er.
„Geboren auf Kijimi aber aufgewachsen auf Ki-Acchji“, sagte sie wieder taff.
„Erzähl mir mehr“, meinte Ben.
Die Jedi zögerte, doch dann fing sie an zu sprechen: „Ich bin Saluna. Laut meinen Adoptiveltern komme ich aus einer alten Jedi Familie. Ich habe ihnen nie geglaubt, bis ich es entdeckte, die Macht. Ich trainierte mich selber.
Mein Bruder wurde Opfer einer Zwangsrekrutierung von der ersten Ordnung und dann starben meine Eltern... Deswegen war ich einverstanden mit den Rächern zu kämpfen. Sie boten mir ein Zuhause an und Rache. Alles was ich wollte. Ich wusste nicht direkt, dass sie euch so verletzten würden. Ich dachte, sie wollten euch nur Angst einjagen.“
„Du hast Fehler gemacht aber ich verzeihe dir. Komm zu uns. Das Lager hier ist... nicht schlecht“, Ben wusste, dass er ihr verzeihen musste um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Die Jedi schien überrascht. „Warum bist du so nett zu mir? Du bist Kylo Ren.“
„Ich bin... Ben Solo. Du erinnerst mich an mein früheres ich. Du bist wie Rey und ich. Es ist hart so rachsüchtig zu sein, es zerstört die Seele“, sagte Ben und sah zu Rey. Erst jetzt erkannte die Jedi, dass sie dort lag. Sie war geschockt: „Das war ich?!“
„Ihr geht es langsam besser aber-“, er wollte nicht weiter reden.
„Was?“, fragte sie.
„Sie ist schwanger“, sagte er schnell.
„Was? Ich- Das- Das wollte ich nicht! Ich liebe Kinder. Es tut mir so leid“, die Jedi näherte sich Rey.
„Du bist der Vater?“
Ben nickte. Er war verblüfft, wie weichherzig sie doch sein konnte.
Saluna sah in an: „Du fühlst dich nicht böse an. Du bist nicht er. Warum bist du auf die böse Seite gegangen?“
„Rache. Ein Zuhause. Aus den gleichen Gründen wie du.“
Sie musterte beschämt den Boden.
„Du solltest dich wieder hinlegen. Ich habe dich ganz schön ausgeknocked. Du darfst hierbleiben.“
Die Jedi nickte, wollte gehen und machte noch einmal kehrt: „Es tut mir wirklich leid. Ich kann meine Kräfte noch nicht einschätzen. Gib... nicht auf.“
Dann verschwand sie mit einem Widerstandskämpfer, der sie nur zur Sicherheit begleiten sollte.
Ben setzte sich wieder zu Rey und war froh, dass das fast geklärt war. Er war sich sicher, dass die Jedi Saluna sich ihnen anschließen würde. Langsam kam Ordnung in das Geschehen.

Stunden später war er immernoch bei Rey. Ben war in Stille in Trance gesunken. Die meiste Zeit saß er einfach bei ihr aber manchmal erzählte er ihr auch, was passiert war. Dazwischen kamen die Anderen mal vorbei und sahen nach ihr.
Er sah in die Leere. Plötzlich spürte er einen Druck an seiner Hand. Aufmerksam wurde er in die Realität zurückgeholt. Er sah auf Reys Hand. Sie zuckte. Bens Pupillen weiteten sich und die Hoffnung erblühte in ihm: „Rey! Rey. Kannst du mich hören?“
Langsam hebten sich ganz leicht ihre Augenlider an. Ihr Kopf drehte sich leicht zu ihm. „Kawai!“, rief Ben mit seiner tiefen Stimme.
Kawai stürmte aus seinem Zimmer: „Was?! Was ist?! Ist was passiert?!“
„Ich glaub- Sie wacht auf.“
„Bist du sicher?“
„Sie hat meine Hand gedrückt.“
„Ich hol Malannah. Ich bin gleich wieder da“, der Heiler rannte hektisch aus der Tür.
Ben sah Rey gespannt an.
Erleichterung erstreckte sich in seinem Körper.
Ein zartes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Ben“, schwach bewegten sich Reys Lippen.

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THE RISE OF REYLO | Star Wars (X) | GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt