Er hat Recht. Er kann schreiben, was er will. „Für dich bin ich nur, wie jedes andere Mädchen auch", schreibe ich ihm zurück. „Für keines der anderen Mädchen habe ich mich versucht so zu verbessern. Ich war die ganze Zeit blind und dumm bevor ich endlich eingesehen habe, dass ich ein schlechter Mensch bin, weil ich so ein liebes Mädchen so falsch behandelt habe, nur weil wir als Kinder Streit hatten. Ich war so rachsüchtig und arrogant, dachte nur an mich, war nicht für meine Schwester da, als sie mich brauchte. Ich kannte es auch nicht anders, hatte das falsche Umfeld. Meine vorherigen Freundinnen hatten sich nie bedankt, als ich ihnen teure Geschenke gemacht habe. Du hast dich so sehr bedankt, als ich dich zu deiner Mutter gefahren habe. Ich fand das so süß und hätte dich beinahe so geküsst. Es tut mir leid", rechtfertigt sich Louis.
Ein bisschen hat er Recht. Das Umfeld kann viel ausmachen. Verdammt, warum musste er mir so eine süße Nachricht schreiben? Ich weiß überhaupt nicht, wie ich darauf reagieren soll, deshalb schreibe ich erst mal nichts zurück. In der Schule habe ich immer noch genügend Zeit mit ihm darüber zu sprechen. Heute Abend soll mein Kater Tiger der einzige Junge sein, um den ich mich kümmere. Es war heute ein langer Tag. Er soll zumindest gemütlich ausklingen.
Dennoch bekomme ich Louis nicht aus dem Kopf. Sein Lächeln, wie ich im Fahrstuhl meinen Kopf auf seine Schulter gelegt hatte, seine Nähe gespürt habe, wie viel Mühe er sich gibt, damit er mir gefällt...
Am nächsten Morgen werde ich durch meinen Kater, der es sich auf meinem Gesicht gemütlich gemacht hat, wach. Natürlich viel zu früh. Ich lege mich auf die andere Seite und schlafe weiter, bis mein Wecker klingelt. Als ich in die Schule komme ist Madison und Louis noch nicht da.
„Heulsusi ist wieder da", lacht David spöttisch, doch ich ignoriere ihn. Nach kurzer Zeit kommt Louis hinzu. „Hey Kumpel", sagt David zu Louis. „Ich will kurz reden. Alleine", sage ich daraufhin zu Louis. „Louis, ich muss kurz mit dir reden", sagt David mit sehr hoher Stimme, um mich nachzuäffen. Louis nickt daraufhin und wir gehen zusammen auf den Schulhof, auf dem jetzt noch Niemand ist.
„Was willst du?", fragt er, woraufhin ich den intensiven Zigarettenduft aus seinem Mund wahrnehme. „Entschuldigung, dass ich dir gestern nicht sofort geantwortet habe. Mir war alles zu viel. Das mit meiner Mum...", will ich erklären, aber werde unterbrochen: „Ich werde aber eh nie dein Typ sein. Ist schon gut, du brauchst dich nicht zu entschuldigen."
Als er gehen will halte ich ihn am Handgelenk fest. Er bleibt stehen und schaut mich verwirrt an. Ja es klingt komisch. Eigentlich will ich es nicht tun, aber er will mir einfach nicht weiter zuhören und egal was ich sagen würde, würde sowieso nichts ändern, aber das vielleicht schon. Um seine Lippen berühren zu können, stelle ich mich auf die erste Stufe der kleinen Treppe, die wir herunter gegangen sind, um auf den Pausenhof zu gelangen. Dann nähere ich mich langsam seinen Lippen. Vor Angst zittern meine Hände, Knie, alles. Mein Herz pocht, wie das einer Frau, die gerade einen Marathon gelaufen ist. Schließlich berühren sich unsere Lippen.
Seine Lippen sind unglaublich weich. Zum Glück erwidert er den Kuss, sonst wäre es peinlich geworden, richtig peinlich. Als ich ablasse, da ich genug habe fragt Louis mich: „Warum der Kuss?"
„Du hast mich nicht fertig reden gelassen. Und ich finde es wahnsinnig süß, wie du dir Mühe gegeben hast und ich glaube ich habe mich deshalb in dich verliebt. Ich bin keine Meisterin der großen Worte, tut mir leid", sage ich daraufhin. „Ich habe mich auch in dich verliebt, Layla. Wenn wir es miteinander versuchen gebe ich mir meine größte Mühe", verspricht Louis und hält meine Hand in seiner warmen Hand. „Gerne", lächle ich. „Heute Nachmittag entführe ich dich", grinst Louis.
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Elevator✔
RomanceNervig, Bad Boy, zickig das alles sind Wörter, die Louis genaustens beschreiben. Und als wäre seine Existens nicht schon genug für mich muss ich mit dem Arsch in einem Fahrstuhl fest stecken.Doch noch größer ist die Angst, dass dieser verdammte Au...