𝔗𝔯𝔞𝔫𝔨 4

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Yoongi PoV:

"Du hast also all seine Erinnerungen verschwinden lassen?", hörte ich Namjoon fragen und brummte nur müde auf, als ich mich in die warme Decke kuschelte und mich in meinem weichen Bett rumwälzte.

"Nicht nur seine, das gesamte Volk, seine Eltern und Bruder, sie alle werden sich nicht daran erinnern, dass Park Jimin der wahre Kronprinz ist. Sie alle denken, sein Bruder wäre der einzige Sohn der königlichen Familie."

Namjoon nickte stumm und sah aus dem Fenster, weshalb mein, sonst so dunkles, Zimmer, von dem Licht aufgehellt wurde. Murrend sah ich zu Namjoon und skeptisch verzog ich die Augenbrauen, als mir auffiel, dass der Schwarzhaarige etwas nachdenklich wirkte.

Unzufrieden setzte ich mich auf, man kann sich kaum vorstellen, wie schwer es mir fiel, die warme Decke von meinem Körper zu lösen, als ich fragte: "Was ist los?"

"Er hat Hunger. Du hast ihm schon lange keine Seele mehr gebracht", erklärte mir der, als Mensch getarnte, Dämon ruhig und sah mich dabei eindringlich an, woraufhin ich nur genervt die Augen rollte und aus meinem Bett stieg.

Kurz überkam mich eine Gänsehaut, wegen der Kälte, bevor ich auf den dunklen Schrank zuging und mir etwas zum Anziehen aussuchte.

Namjoon hat schon recht.

Er meint natürlich den Teufel, der langsam wieder ungeduldig wird, da ich ihm schon lange keine Seele mehr verschafft habe. Dies war der Preis, welchen ich dafür leisten musste unsterblich zu sein. Ich habe diese grandiosen Kräfte von dem Teufel höchstpersönlich geschenkt bekommen und im Gegenzug bin ich dazu verpflichtet ihm genügend Seelen zu bringen, damit er satt genug ist. Aber darüber mache ich mir momentan keine Sorgen.

Ich konnte spüren, was für eine starke Präsenz die Seele des Prinzen hatte. Wenn ich es schaffe sein Vertrauen so weit zu gewinnen, dass er alles für mich tun würde, dann habe ich ihn in meiner Hand und kann den Teufel wieder zufrieden stellen.

Bei der naiven und leichtsinnigen Art von dem Blonden sollte es keine Herausforderung sein. Da habe ich schon ganz andere um den Finger wickeln können!

Ausgiebig streckte ich mich, nachdem ich mich aus meinem Nachthemd befreit hatte und mir ein dunkles altes Hemd überzog, dazu eine einfache schwarze Hose.

Der Blick in den Spiegel verriet mir, dass meine schwarzen Haare in allen Richtungen abstanden, was ich aber kaum korrigierte. Hier im Haus kann es egal sein, wie ich aussehe!

"Ich werde dem Kleinen dann mal ein Besuch abstatten. Mittlerweile müsste er wieder aufgewacht sein.", erklärte ich Namjoon, welcher mir aber nur uninteressiert zunickte und wieder aus dem Fenster sah.

Schwermütig stampfte ich aus meinem Zimmer und hörte direkt die unverkennbare Stimme von Jin.

Ich ging auf das Wohnzimmer zu und entdeckte mein Ziel sofort.

Da saß er, der ehemalige Prinz, gemeinsam mit Jin auf dem Sofa und unterhielt sich mit diesem. In seinen kleinen Händen hatte er eine Tasse; Jin hat ihm wohl ein Tee gemacht, so wie er es jeden Tag für uns alle macht.

Ich konnte mir ihn Ruhe sein Seitenprofil anschauen. Die blonden Haare umrahmten sein kindliches Gesicht. Er sah wirklich noch sehr jung aus, viel zu unschuldig für jemanden, der eigentlich kurz vor seiner Krönung stand. Die dunklen Augen glänzten aufmerksam, als er den Worten von Jin lauschte und die prallen rosa Lippen, waren durch seine Konzentration zu einem schmalen Spalt geöffnet.

Er schien noch leicht irritiert und erst als er mich, mit seinem engelsgleichen Blick, ängstlich musterte, erwachte ich aus meiner Starre.

Gut Yoongi, zeig mal wie gut du schauspielern kannst!

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich mein Kopf beabsichtigt leicht schief legte und freundlich den Blonden begrüßte: "Hallo Jimin."

Langsam ging ich auf die beiden zu, scheute mich nicht davor, mich neben Jimin fallen zu lassen und beinahe amüsiert beobachtete ich, wie dieser etwas Abstand zu mir nahm.

Ach Gott, da hat wohl jemand Angst vor mir. Das müssen wir schleunigst ändern!

Sein Blick war eine Mischung aus Misstrauen und Neugier, was ich mir schon hätte denken können.

Er ist gerade erst aufgewacht, hat so gut wie keine Erinnerung an sein vorheriges Leben und nun sitzt er zwischen mir und Jin, zwei Männer die ihm ebenfalls fremd sind. Ich muss geduldig mit ihm sein, ansonsten werde ich ihn noch verschrecken.

Nervig, wenn man bedenkt, dass ich in der Zeit so viel mehr machen konnte. Schlafen beispielsweise...

Dennoch behielt ich mein Lächeln auf den Lippen und strich mit meiner Hand leicht durch das lockige Haar von Jimin, welcher merkbar unter meiner Berührung zusammenzuckte.

"Wie geht es dir?", fragte ich weiter, hörte dabei nicht mit meiner Bewegung auf.

Etwas unwohl antwortete mit der Blonde zurückhaltend: "Ganz gut, glaube ich..."

Verstehend nickte ich, nahm meine Hand von seinen Haaren, hörte aber nicht auf ihn intensiv zu Mustern und merkte an: "Jin hat dir schon ein Tee gemacht. Ich hoffe doch er schmeckt dir!"

Wieder nickte der Blonde lediglich schüchtern und bevor er etwas antworten konnte, funkte Jin dazwischen: "Natürlich schmeckt ihm mein Tee! Es gibt weit und breit keinen besseren als meinen!"

Selbst wenn Jin recht hat, es passte mir gerade gar nicht, dass er sich hier einmischt, was ich ihm auch gut mit einem finsteren Blick zu verstehen gab.

Der Braunhaarige verstand sofort und stand schließlich mit der Tasse in der Hand auf, als er sich entschuldigte.

Zufrieden sah ich, wie er in die Küche ging und ich mich wieder zu Jimin wenden konnte, welcher beinahe hilfesuchend, Jin mit seinem Blick hinterher sah.

Auch wenn meine Stimmung langsam sank, ließ ich es nicht raus und fragte bloß grinsend: "Hast du Lust was zu unternehmen?"

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Diesmal ist es pünktlich xD

Love,
yaabii & Kitty

The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt