𝔗𝔯𝔞𝔫𝔨 36

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Yoongi PoV:

Es war schon längst in der Nacht, die anderen schliefen tief und fest, genauso wie der Junge in meinen Armen.

Gleichmäßig atmete ein und aus, wobei er so sorgenlos schien und ich ihn am liebsten noch weiter so verträumt beobachtet hätte.

Aber dafür fehlte Momenten die Zeit. Langsam schob ich Jimin etwas zur Seite und stand leise auf, um den Blonden nicht zu wecken.

Bevor ich vom Bett stieg, drückte ich ihm schnell noch einen hauchzarten Kuss auf die Stirn und schloss schließlich die Tür tonlos.

Etwas angespannt stieß ich die Luft aus der Lunge und bleibt kurz stehen, um mich zu beruhigen.

Ich war nervöser, als ich zugeben würde und es nervte mich selber, diese Unsicherheit in mir zu spüren. Wenn ich den Teufel gegenüberstehe, darf ich keine Schwäche zeigen. Dies würde er mir sofort vorhalten und ich hätte keine Chance mehr gegen ihn...

"Was stehst du hier so blöd rum?", hörte ich eine tiefe Stimme und sah erschrocken zu Namjoon, welcher sich ebenfalls aus seinem Zimmer geschlichen hat.

Langsam kam er auf mich zu und fragte: "Hast du Angst?"

Ich brauchte nichts sagen, da legte er eine Hand auf meine Schulter und sah mich eindringlicher an. Sein Blick sagte mir, dass ich es schaffen muss, aus diesem Pakt zu kommen und wirklich beruhigen tat mich das nicht.

"Hör schon auf, es wird alles gut gehen...", sprach ich eher nicht überzeugend und sah Namjoon leicht den Kopf schütteln.

"Hast du wenigstens einen Plan?"

"Ja, ich dachte mir, ich könnte ihn bei einer Runde Kaffee und Kuchen überzeugen.", verdrehte ich die Augen und ging an Namjoon vorbei.

An der Tür zog ich mich die Schuhe über und schnappte mit den Stoffbeutel, welchen ich schon bereitgelegt habe.

Namjoon folgte mir bis zur Haustür und lehnte sich zur Seite, während er beobachtete, wie ich ein Pulver rausholte. Nachdem ich es, in einem Kreis, um mich gezogen habe, schloss ich die Augen und murmelte die Worte, welche mich in die Hölle teleportieren werden.

Ich spürte einen warmen Luftstrom von unten, bevor sich ein grelles Licht um mich zog und ich beim Öffnen meiner Augen erkannte, dass ich nicht länger auf der Erde bin.

Es war unerträglich heiß hier, ich befand mich auf einem schmalen brüchigen Pfad. Recht und links neben mir konnte ich in einen Fluss aus Lava sehen, welcher für die Hitze hier unten verantwortlich war. Aber was mir wirklich einen Schauder bescherte, waren die Seelen, welche qualvoll schrien, während sie gefangen in der kochenden Lava waren.

Dort waren sie alle, die Seelen, welche dem Teufel gehören. Seelen, die unter anderem auch wegen mir hier sind...

Ich schluckte schwer, als mein Blick wieder nach vorne wanderte und ich etwas entfernt einen Thron aus schwarzen Knochen erkannte.

Gelangweilt hielt die Bestie darauf, einen Schädel in der Hand und blickte mit seinen grünen, schlangenartigen Augen zu mir.

Seine Haut war schuppig, rot und er selber war Angst einflößen, mit seiner großen und breiten Statur. Er bräuchte mich nur packen und ich wäre Matsch...

"Nach allem traust du dich also noch hierhin?", ertönte seine knurrend Stimme, welche voller Hass gefüllt war.

Mein Blick versuchte ich möglichst neutral zu lassen, während ich auf die Bestie zuging und meinte: "Wir müssen reden!"

Ein schallendes Lachen ertönte, während sich der Teufel von seinem Thron erhob und fragte: "Reden? Ich weiß genau, warum du hier bist! Versuche nicht mich für dumm zu verkaufen, ich habe mitbekommen, was du mit Namjoon angestellt hast!"

"Ach wirklich? Und was spricht dagegen, dass ich ihn in einen Menschen verwandelt habe?", zog ich die Augenbrauen hoch und blieb vor der Bestie stehen, welche finster auf mich runter schaute.

Genervt schnaufte er auf und stieß so schwarzen Dampf aus sich.

Ich blieb monoton und sagte mit fester Stimme: "Der Pakt, welchen ich mit dir geschlossen habe, werde ich heute beenden!"

Der Teufel nahm mich nicht ernst und lachte bloß wieder rau auf, als er fragte: "Du willst deine Unsterblichkeit wirklich aufgeben? Für einen kleinen Prinzen, welcher dich um den Finger gewickelt hat?"

Auch wenn er ins Schwarze traf, ich durfte es nicht zeigen. Meine Körpersprache war gerade so wichtig, wie nie und auch wenn alles in mir zitterte, blieb ich standhaft.

"Selbst wenn, es würde dich rein gar nichts angehen!", knurrte ich etwas zu offensichtlich, weswegen mich die Bestie bloß musterte und sich wieder in seinen Thron fallen ließ, als er plötzlich sagte: "Ach Yoongi, als ich dich das erste Mal traf, habe ich wirklich viel von dir gehalten! Du warst perfekt, voller Hass zerfressen und so verzweifelt, dass du dich, ohne zu zögern, auf mich eingelassen hast. Wo ist mein, alles hassender, Mensch nur hin? Ich bin enttäuscht, was die Liebe mit dir angestellt hat."

Leicht schüttelte er den Kopf und ich brummte nur unzufrieden: "Ich möchte den Pakt beenden und du kannst sagen was für willst, noch heute, werde ich mich von dir und diesem teuflischen Pakt befreien!"

Egal was ich sagte und egal wie ernst ich blieb, der Teufel wollte mir nicht richtig zuhören, er tat so, als wäre ich ein kleines Kind, welches sich gegen die Erwachsenen durchsetzen möchte, aber keine Chance hat. Nur war ich kein Kind, ich hatte einen Plan!

"Yoongi, ich habe schon lange keine Seele mehr bekommen. Wie wäre es, wenn du mir als Nächstes, die von Namjoon bringen wirst, jetzt wo er ein Mensch ist! Ich sollte dir dankbar sein, dieser Dämon ging mir schon immer auf die Nerven, mit seiner endlosen Liebe zu diesen schwachen Menschen. Genau wie du hat die Liebe ihn verdorben!"

"Die Liebe ist es, welche uns erst die Augen geöffnet hat, aber jemand wie du, wird das nie verstehen können!", zischte ich und sah den Teufel finster an.

"Wie ihr meint.", seufzte er langsam ermüdet und brummte genervt, "Geh nun, ich bin gelangweilt von deinem Gerede! Und solltest du versuchen, mir zu entkommen, werde ich mir deine Seele als Erstes nehmen. Immerhin ist das mein gutes Recht!"

Ich sah den Teufel an und erklärte: "Weißt du noch, ich habe mir gewünscht, unsterblich zu werden, im Gegenzug muss ich dir Seelen bringen. Dafür hast du mir diese Magie geschenkt und genau mit dieser Kraft, werde ich den Pakt heute beenden!"

Fragend musterte mich die Kreatur und sah zu, wie ich etwas, aus dem alten Stoffbeutel holte. Es war ein kleines Fläschchen, mit einer dunklen Flüssigkeit, welche ich grinsend vor meinem Gesicht hielt und sie dem Teufel zeigte.

"Die Magie welche du mir geschenkt hast, werde ich heute gegen dich verwenden! Denn sobald ich meine Unsterblichkeit verliere, ist dein Teil des Paktes nicht mehr erfüllt und ich bin dir zu nichts mehr verpflichtet!", nach diesen Worten schüttete ich mir die dickflüssige Masse runter und schluckte angeekelt. Wirklich lecker war es nicht, aber dies spielte keine Rolle.

Ich spürte, wie es kochend heiß in mir wurde, als mein Körper begann unangenehme zu kribbelt und ich das Fläschchen fallen ließ, weswegen es in kleine Splitter sprang.

"Du hast es also geschafft, meine eigenen Mittel, gegen mich zu verwenden. Du hast es geschafft, eine Lücke in unseren Pakt zu finden...", säuselte der Teufel anerkennend, weswegen ich mit verschwommener Sicht zu ihm hinauf sah.

Plötzlich brach er in Gelächter aus, was mir in den Ohren wehtat und ich benommen die Hände auf meine Ohren presste.

"Wirklich, du bist clever Yoongi! Äußerst clever!", hauchte die finstere Gestalt und traf mich mit seinem messerscharfen Blick, als er hauchte: "Spätestens nach deinem Tod, sehen wir uns in der Hölle, Yoongi!"

Danach wurde alles schwarz um mich herum und ich spürte, wie all meine Kraft aus meinem Körper wich... 

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Yoongi hats geschafft!

Love,
yaabii & Kitty

The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt