Jimin PoV:
Schmatzend drehte ich mich um und wollte mich näher an Yoongi schmiegen, doch dieser war nicht da. Ich öffnete verwirrt meine Augen und sah mich um. Es war Neumond, dementsprechend war es sehr dunkel und ich konnte fast nichts erkennen.
Während sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, versuchte ich, wach zu werden. Mein Bewusstsein war immer noch nicht ganz da, was an meinem Schlafzustand vor ein paar Momenten hängt.
Ich schaute mich also nach einer Weile nach der Liebe meines Lebens um, doch er war nicht mehr im Raum. Ich zog mich schnell an und ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass draußen leichter Raureif auf den Wiesen zu sehen war.
Ich bekam langsam Angst und ging schnell aus dem Raum raus, um mich im Häuschen umzuschauen.
Küche? Nein...
Wohnzimmer? Nein...
In seiner Tränkekammer? Nein...
Bei Jin und Namjoon? Äh, ich denke nicht...
Im Garten? Ein Blick aus dem Fenster; Nein.
In unserem und dem Gästezimmer ist er auch nicht...
Wo kann er sein?Langsam kriegte ich Panik. Vielleicht ist er im Wald?
Ich nahm meine selbstgenähte Jacke, die mit weichem Schafsfell gefüttert war, und zog sie mir über, während ich meine Schuhe für draußen anzog. Ich schniefte leise, da meine Panik meine Tränen hervorlockten.
Was ist, wenn jemand Yoongi entführt hatte? Das wollte ich mir gar nicht vorstellen, aber dies war leider möglich. Ich habe solche Angst und will einfach nur das Beste hoffen. Bitte lieber Gott, hilf mir!
Ich öffnete leise die Tür, da ich Jin und Namjoon nicht aufwecken wollte. Ich betrat rasch den Garten, aber dort war er, wie gedacht, nicht. Ich bin zwar müde und es war extrem dunkel, doch die kleine Kerze, welche ich auf dem Weg angezündet hatte, spendete mir Licht und half mir, nicht über irgendetwas zu stolpern.
Ich hoffe, ich finde ihn. Ich will ihn finden und wissen, dass alles ok ist.
Also lief ich in den Wald hinein, obwohl dies mit einer einzigen Kerze und kaum Verteidigung in einer dunklen Nacht nicht die beste Entscheidung ist. Ich wollte aber unbedingt Yoongi finden. Was, wenn er angegriffen wurde und nun verblutend auf dem Waldboden liegt?Diese Vorstellung ließ mich erstickt Schluchzen. "Yoongi! Yoonie, wo bist du?! Yoongi! Sag doch was! Ich bins, Jiminie!", rief ich verzweifelt in den Wald rein und lockte wahrscheinlich die Aufmerksamkeit von wilden Tiere auf mich, doch ich musste Yoongi finden!
Leise schluchzend schaute ich mich weiter um und kämmte mich durch den Wald durch, welcher durch die hohen Bäume viel dunkler und gefährlicher wirkte. Doch ich ließ mich nicht einschüchtern, denn hier ging es um meinen Yoonie, die Liebe meines verdammten Lebens! Das einzige, was mich noch richtig glücklich machen kann!
Ich weinte leise und dies war wohl neben dem Wind das einzige, was man im Wald hören konnte. Selbst die Nachtigall war still. Es war ihr wahrscheinlich auch zu gruselig, heute Nacht ein kleines Lied zu singen.
Ich begann panisch zu rennen und schaute mich hektisch im Wald um. Durch meine Panik übersah ich eine Wurzel und fiel kurz darauf hin. Ich verlor damit meine Kerze und diese setzte zum Glück nicht den Wald in Flammen, sondern landete in den Fluss, der ein paar Meter vor mir lag und sanft vor sich hin blubberte.
Mein Licht nun verloren zu haben war nicht so schlimm, wie der höllische Schmerz, als sich Dreck durch meine zerrissene Hose in meine Wunde bahnte, woraufhin diese anfing zu brennen. Ich begann zu schluchzen und stand zittrig auf, humpelte vom Fluss weg und mehr Richtung des Häuschens, in welchem wir wohnten.
Ich fiel immer wieder hin und meine Wunde fing so heftig an zu bluten, dass sich das Blut einen Weg auf meine Hose bahnte und diese in einem dunklen Rot tränkte. Schluchzend blieb ich liegen, als ich erneut hinfiel. Weinend lag ich nun auf dem kalten Boden, wobei der Raureif unangenehm in meine Haut stach.
"H-Hilfe...", hauchte ich in die kalte Nacht hinein und schaute verzweifelt in den wolkenverhangenen, mondlosen Himmel. Warum ausgerechnet heute? Wo war Yoongi? Ging es ihm gut? Tränen bahnten sich ihre Wege über meine Wangen und benetzten das Gras unter mir.
Ein leises, gefährliches Knurren ertönte und erschrocken schaute ich in das Gestrüpp, welches sich direkt gegenüber von mir befand. "H-hey?", fragte ich leise und vorsichtig, doch aus dem Gestrüpp trat kein Reh, sondern ein Wolf, welcher mich knurrend musterte.
Wölfe waren hier gar nicht selten, sie lebten hier und normalerweise waren sie sehr menschenscheu, doch der Wolf, der mir gegenüber stand, sah ganz und gar nicht friedlich aus. "N-Nein! Ich w-will dir nichts b-böses!", versuchte ich den Wolf zu beruhigen, doch dieser senkte knurrend seinen Kopf, legte seine Ohren an. "H-HILFE!", schrie ich in den Wald hinein, in der Hoffnung, dass mich jemand hörte.
Der Wolf ging über in den Angriff und stürzte auf meinen schwachen Körper, welcher wegen meiner Knie-Wunde sich nicht wehren konnte. Ich war dem Wolf hilflos ausgesetzt und konnte nichts dagegen tun. "HILFE! ICH BIN HIER HILFE!", schrie ich verzweifelt nochmal, doch ich wusste, dass niemand mir antworten oder mir zu Hilfe eilen wird. Yoongi war weg, Namjoon und Jin schliefen und wir waren die einzigen Personen, die hier in der Umgebung wohnten.
Der Wolf biss in meine Wade und zog daran, während ich laut anfing, zu schreien. "LASS MICH! BITTE! LASS MICH!", bettelte ich schreiend, in der Hoffnung, dass mich jemand hörte und der Wolf durch mein Geschrei verschreckt werden würde; doch nichts passierte.
Der Wolf fing nun an, von meiner Wade abzulassen und attackierte diesmal meine Seite, welche er anfing, zu zerkratzen und ab und zu reinzubeißen.
Langsam verlor ich das Bewusstsein und hauchte nur ein stilles: "Yoonie..."
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Armer ChimChim :(
Love,
yaabii & Kitty
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The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟
FanfictionJimin fühlte sich schon immer unwohl in der Rolle als zukünftiger König. Er wusste schon früh, dass er nicht dafür bereit ist, ein ganzes Land zu regieren; dazu kam noch, dass er seit seiner Kindheit im Schatten seines jüngeren Bruders stand, welche...