Jungkook PoV:
Gelangweilt wie jeden Tag, saß ich an meinem Schreibtisch und hörte meinem Hauslehrer nur nebenbei zu, während meine Gedanken ganz woanders waren.
Mein Blick richtete sich sehnsüchtig nach draußen und ich stellte mir vor, wie ich in der sanften Sonne ein Ausflug in die Wälder machen könnte.
Meine Unaufmerksamkeit wurde allerdings direkt bestraft, indem mich mein Hauslehrer mit dem Buch, ohne Hemmungen, schlug und mich anfauchte, dass ich doch etwas mehr Wert auf meine Bildung legen soll.
Ich konnte bei seiner Standpauke bloß mit den Augen rollen und sorgte somit, dass der Unterricht für heute beendet war.
Doch wirklich freuen konnte ich mich nicht. Wie auch, wenn es mir verboten war, die Burg ohne Begleitung zu verlassen.
Ich durfte keinen Schritt, ohne Begleitung, aus dieser Burg tätigen. Nur weil mein Vater meint, dass ich ein Unruhestifter wäre und überall nur Unsinn anstellen würde.
Es war eine Frechheit einen Jungen, wie mich, einfach einzusperren und vollkommen von der Außenwelt zu isolieren!
Ich werde nämlich den Teufel tun und mit jemanden rausgehen, der schon Panik bekommt, wenn ich nur einatmen. So würde es leider aussehen, wenn mir mein Vater einen Begleiter mit auf den Weg gibt und denjenigen die Verantwortung für mich übergibt...
Niedergeschlagen blieb ich an einem Fenster stehen und legte eine Hand auf das kalte Glas.
Der Himmel war strahlend blau, auch wenn es draußen kalt war, ich wollte unbedingt raus!
Ich ertrug es nicht hier eingesperrt zu sein und außerdem vermisse ich eine ganz bestimmte Person.
Früher konnte ich mich immerhin noch nachts raus schleichen, doch als mein Vater dies mitbekam, hat er veranlasst, dass jeder ein Auge auf mich behalten soll. So macht das Leben doch kein Spaß....
Versunken in meinen Gedanken, lief ich durch die Gänge der Burg und achtete nicht besonders auf meine Umgebung, weswegen ich schließlich auch gegen eine junge Frau lief.
Der Korb mit der Wäsche verteilte ich sich auf den ganzen Boden, als sie mich schüchtern um Vergebung bat.
Ich lächelte sie bloß sanft an und half ihr dabei, die Wäsche wieder einzusammeln. Als sich unsere Hände berührten, sah ich wie ihre Wangen leicht rosa wurden und ich mit aller Mühe mein Lächeln aufrecht erhielt.
Erst als sie an mir vorbeizog, fielen meine Mundwinkel wieder und seufzend strich ich mir durch mein gepflegtes Haar.
Ich mache doch kein großes Geheimnis mehr daraus, dass ich nicht an Mädchen, wie sie interessiert bin, warum werden alle jungen Frauen, dann sofort verlegen, wenn ich bloß versuche höflich zu sein?
Wieder versunken in meinen endlosen Gedanken streifte ich weiter und kam schließlich am Speisesaal an, wo meine Eltern schon längst auf mich warteten.
Grimmig sah mich mein Vater an, welcher nicht erfreut über meine Verspätung war.
"Guten Abend, Vater, Mutter.", sagte ich höflich, bevor ich mich setzte und begann mit ihnen zu essen.
Wie immer sprach keiner ein Wort, der Raum wirkte so schrecklich leer, wenn keiner was sagte und ich fühlte mich etwas verloren. Ich wollte hier nicht bleiben...
"Vater...", begann ich zurückhaltend, bekam allerdings keine Reaktion, weswegen ich einfach weitersprach, "Dürfte ich bitte für einen Tag raus. Allei-"
"Jungkook, wie oft hatten wir dieses Thema?!", wurde ich sogleich angebrüllt und sah beleidigt auf meinen Teller.
Ich hatte es möglichst höflich versucht, wenn das nicht klappt, muss ich es halt anders versuchen...
Mit wütenden Gesicht, erhob ich wieder meine Stimme und verlangte: "Ich bin schon seit mehr, als eine Woche, nicht mehr draußen gewesen, wie kannst du mir sowas antun!? Ich bin noch jung und sollte die Welt sehen, aber du sperrst mich hier ein, als wäre ich dein Gefangener! Vielleicht habe ich in der Vergangenheit für viel Aufruhr gesorgt, aber das ist doch kein Grund für dein Handeln!"
"Jungkook, es reicht! Du fragst dich warum ich dich hier einsperren!? Versuch einmal über dein Verhalten nachzudenken und werde endlich erwachsen! Du benimmst dich noch heute wie das kleinen Kind von damals!"
"Ich bin schon lange kein Kind mehr!"
"Dann verhalte dich endlich so!", brüllte der Ältere nun zornig und schlug mit der Faust auf den Tisch, weswegen meine Mutter leicht zusammenzuckte.
Ich blieb stur und funkelte meinen Vater bloß finster an. Er behielt den strengen Blick auf mir und da ich sowieso keine Chance mehr hatte, rannte ich einfach aus dem Saal.
Wie sehr ich diese Auseinandersetzungen mit meinem Vater hasste! Warum konnte er mich nicht einfach verstehen!?
Ich blieb stumm im Flur stehen und überlegte.
Wenn ich erwischt werden, bekomme ich einen heiden Ärger, aber ich hatte einfach keine Lust mehr, auf das Alles hier...
Nach kurzem zögern, schlich ich mich aus der Burg, als Tarnung zog ich mir die Kleidung der Bediensteten hier an und zog mir die Kapuze tief ins Gesicht. Tatsächlich klappte es und in wenigen Minuten hatte ich mich aufs Pferd gesetzt und galoppierte davon.
Mein Vater wird mir nie vorschreiben können, wie ich zu leben habe!
Damit ritt ich in der dunklen Nacht zu meinem Geliebten, welcher bestimmt schon sehnsüchtig auf mich warten wird...
❊꧁꧂❊
Tut mir leid, dass es erst jetzt kommt, war das Wochenende über nicht da und kann erst jetzt updaten ^^
Love,
yaabii & Kitty
![](https://img.wattpad.com/cover/216217290-288-k916582.jpg)
DU LIEST GERADE
The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟
FanfictionJimin fühlte sich schon immer unwohl in der Rolle als zukünftiger König. Er wusste schon früh, dass er nicht dafür bereit ist, ein ganzes Land zu regieren; dazu kam noch, dass er seit seiner Kindheit im Schatten seines jüngeren Bruders stand, welche...