𝔗𝔯𝔞𝔫𝔨 49

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Jimin PoV:

Die Sonne stand mittlerweile recht tief. Kwon und ich hatten noch eine Weile dagelegen und meine Tränen waren versiegt. Nur die roten Tränenspuren zeigten an, dass ich wohl geweint haben musste. Und dies hatte ich ja auch.

Ich hatte zumindest gehofft, dass Yoongi zu mir kommt, obwohl ich ihm befohlen habe, so lange weg zu bleiben, bis er einsieht, dass es mich sichtlich verletzte, wie er sich gegenüber mir verhielt.

So, wie ich Taehyung kannte, würde er Yoongi ausfragen, was denn vorgefallen wäre. Und wie dieser reagieren wird weiß ich nicht. Vielleicht sagt er, dass ich schuld bin, dass ich zu kindisch bin... Das wird es sein, deswegen will er nichts mehr mit mir zu tun haben...

Wieder entwischt mir eine Träne. Ich wollte nicht weinen, ich wollte nicht schwach sein, aber ich bin sensible und dann kommt Yoongi und tritt schamlos auf meinen Gefühlen herum. Was habe ich falsch gemacht? Ist es, weil ich zu klein bin? Weil ich blond bin? Sollte ich mir meine Haare mit Kohle schwarz machen?

Leise seufzte ich schniefend aus, sodass Kwon seinen Kopf verwirrt hob. "Alles gut, entspann dich...", meinte ich nur deswegen und schaute gen Sonne. Diese war weiterhin gesunken und erinnerte mich daran, dass es wohl Abend war und die Sonne bald untergehen würde. Sonnenuntergang... Ich war wohl den ganzen Nachmittag hier.

Und Yoongi hatte es nicht mal nötig, nach mir zu suchen. Ich redete mir immer wieder ein, dass er mich schon suchen würde, dass ihm das Kätzchen weniger wichtiger war, als ich, doch auch dieser Wunsch endete im Verzweifeln, denn er kam einfach nicht.

Ich spürte, wie meine Tränen wieder hochstiegen, doch unterdrückte dies mit aller Kraft. Ich sprach mir immer wieder Mut zu, dass Yoongi doch etwas an mir hätte, doch am Ende kam ich nur wieder auf dasselbe raus: Ich hatte er verbockt.

"Na komm, lass uns nach Hause reiten.", seufzte ich leise, als ich aufstand und meinen Rücken durchstreckte, welcher einmal knackte. Es tat gut. Dann kletterte ich auf Kwons Rücken, welcher die ganze Zeit noch dagelegen hatte. Erst, als ich fest auf ihm drauf saß, stand er auf und wartete auf meine Befehle.

"Du kennst den Weg zurück, mach langsam...", sprach ich erschöpft zu dem Pferd. Sobald sich Kwon im Schritt auf den Heimweg machte, lehnte ich mich an seinen kräftigen Hals. Er war warm und es machte mich noch schläfriger, als ich es eh schon war.

"Yoongi...", murmelte ich schläfrig in die Mähne des Pferdes und schloss müde meine Augen. Lange bei Bewusstsein konnte ich nicht mehr bleiben, zu erschöpft vom Weinen war ich. Ich war so ein Schwächling.

Meine Augenlider waren schwer und ließen sich nicht öffnen. Ich konnte das weiche Fell von Kwon spüren und auch, wie sich seine Muskeln stetig bewegten, wenn er sich fortbewegte. Leicht gähnte ich. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ich kurz einnicke, oder? Ich werde bestimmt nicht vom Pferd runter fallen. So tollpatschig bin ich wiederum auch nicht!

Doch meine müden Gedankengänge werden unterbrochen, als plötzlich eine Pistole abgedrückt wird und Vögel sich gen Himmel erheben, mit einem lauten Geschrei. Kwon steht schnell gerade, hat alle Muskeln zum Galoppieren bereit angespannt.

Auch ich setzte mich noch benommen auf, schaute verwirrt um mich. "W-was?", murmelte ich zu mir selbst und schaute ängstlich durch die Bäume. Die Sonne stand nun sehr tief und leuchtete in einem orangenen Ton, welcher normalerweise sehr ästhetisch aussieht, doch jetzt symbolisierte er die Gefahr, die nun ausging.

Ich nahm Kwons Zügel in die Hand und wollte ihn gerade zum Galopp bringen, als er sich erschrocken aufbäumte und mich somit abwarf. Hart landete ich auf dem Boden und stöhnte schmerzerfüllt auf, ein Knacken war zu hören.

Jetzt realisierte ich auch, wovor sich Kwon erschreckt hatte: Vor ihm stand ein Mann, welcher die Offizierskleidung anhatte. Offiziere waren hier normalerweise nur selten hier zu sehen; was machte dieser also hier?

Ich richtete mich auf, konnte aber kaum Atmen. Irgendwas war mit meinem Rücken, was mir meine Atmung nahm, doch ich hatte keinerlei medizinisches Wissen, weswegen ich auch nichts dazu sagen konnte.

"W-was wollen Sie von mir?", fragte ich verwirrt den Offizier vor dem Pferd, welches nervös auf der Stelle tänzelte. Er war bereit, los zu galoppieren, sobald ich ihm den Befehl erteilen würde. Doch ich wartete auf die Antwort des Offiziers, während ich keuchend meine Hand auf meine Brust legte und versuchte, wieder normal atmen zu können.

"Wir müssen dich leider mitnehmen, wehr dich nicht und dir wird nichts weh tun.", meinte der Offizier und lächelte leicht, was mich mehr beunruhigte, als es mich beruhigen sollte. Ich wollte gerade fragen, was er damit meine, als ich einen starken Schmerz an meinem Hinterkopf wahrnahm und nach vorne kippte, dabei gänzlich mein Bewusstsein verlor.

Erst nach einer Weile wurde ich wieder wach. Mein Rücken schmerzte, ich bekam kaum noch Luft und mein Kopf brummte, als würden dort tausende von Hummeln drinnen wohnen und alle gleichzeitig auf den Markt wollen. Es tat weh.

Blinzelnd schaute ich mich um, und bemerkte, dass ich auf einen Stuhl gefesselt saß. Mein Kopf hing bis eben leblos runter, doch jetzt konnte ich ihn heben und bemerkte sofort meinen steifen Nacken. Was war passiert?

Ich schaute mich im Raum um und bemerkte die etwas teurere Einrichtung, die wir uns wahrscheinlich nicht leisten konnten. Wo war ich?

Erst als ich meinen Blick nach vorne drehte, wusste ich, wo ich war.

"Prinz Jihyun?" 

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Huh? Ist Jihyun böse??

Love,
yaabii & Kitty

The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt