Yoongi PoV:
"Was wenn ihre Kutsche beschädigt ist und sie mitten auf dem Weg liegen geblieben sind? Oder wenn sie überfallen wurden, ich meine, man sah der Kutsche an, dass dort jemand Reiches drin sitzt! Oder stellt euch vor-"
"Yoongi, jetzt beruhige dich doch! Du tust so, als wären sie in den Krieg gezogen!", zog mich Namjoon auf, doch meine Nerven lagen blank. Mein Kopf hing durchgehend an Jimin und ich dachte mir alles Szenarien aus, in denen ihm etwas passiert.
Ich lief schon den ganzen Abend nervös herum und schaffte es nicht, eine Sekunde still zu bleiben. Taehyung saß am Tisch und spielte etwas mit Tannie, während er sich aus dem Gespräch von mit und Namjoon raushält.
Ich legte seufzend meine Hände auf die Tischplatte und jammerte: "Ich kann nicht aufhören, an Jimin zu denken, mein Kopf rattert durchgehend. Ich meine, er wird sich dort bestimmt nicht wohlfühlen und der ganze Abend wird eine einzige Qual für ihn! Ihr kennt ihn doch, er gehört da nicht hin!"
Ich glaube, nun habe ich Namjoon Geduld an ihre Grenzen gebracht. Der Schwarzhaarige stieß sich von Türrahmen an und brummte genervt: "Wenn du dich so sehr um ihn sorgst, dann renn' ihm doch hinterher und spiel den Märchenprinz!"
Während Namjoon sich wohl was aus der Küche holen wollte und Taehyung nur über Tannies weiches Fell strich, entschloss ich mich dazu, die Rolle des Märchenprinzen zu übernehmen!
Ohne noch eine Sekunde zu verschwenden, rannte ich mein Zimmer, zog mir etwas wärmere Kleidung über und rannte genauso schnell aus dem Haus.
Ich war vollkommen von der Idee überzeugt, meinen Jiminie zu retten, dass ich mir einen Sattel aus dem Stall schnappte und Kwon sattelte, um mit ihm gemeinsam zum Schloss zu reiten.
"Bist du vollkommen übergeschnappt!?", rief mir Namjoon hinterher, doch ich grinste ihn an und nickte verschmitzt.
Der kalte Wind wehte mir um die Nase und ich trieb das schwarze Pferd immer weiter an. Das Pferd war so schnell, dass wir schneller als erwartet vor dem Schloss ankamen.
Allerdings hatte ich meinen Plan nicht durchdacht und überlegte angestrengt, während ich Kwon an einen abgelegenen Baum festmachte.
An den Wachen werde ich niemals vorbeikommen... Und schon kam mir die Idee, welche mich ins Schloss bringen sollte.
Da ich wusste, dass gerade zu solchen Anlässen, die Hintertüren durchgehend offen sind, für die benötigte Ware, schlich ich mich ums Schloss und erkannte direkt einen geöffneten Eingang, welcher zwar von Wachen bewacht wurde, aber kein Hindernis für mich da stellte!
Ich ging langsam immer näher zum Eingang und blieb bei einer Kutsche stehen, die mit Säcken voll Mehl geladen war. Ein Mann stand auf der Fläche und gab die Säcke, immer wieder, an Bedienstete aus dem Schloss ab. Da sowieso viel los war, fiel gar nicht auf, dass ich nicht dazu gehöre, während ich einen Sack auf meine Schulter geschmissen bekam. Ich konnte mein Gesicht leicht verstecken, als ich an den Wachen vorbei ging und in der Küche landete, in welcher mehrere Menschen gestresst umherliefen.
"Ey, du! Was machst du hier!"
Mein Herz blieb stehen, als ich dachte, entdeckt zu werden, aber der Kerl wies mich nur an, dass das Lager auf der anderen Seite ist. Ich brachte den Mehlsack an seinen Platz und atmete erleichtert aus.
Danach ging alles recht leicht, ich wartete, bis ein Mann, mit der passenden Kleidung, ins Lager kam und zog ihn eins drüber. Entschuldigend sah ich auf den bewusstlosen Körper, aber um zu Jimin zu kommen, musste das sein. Schnell tauschte ich seine Sachen mit meinen und war in wenigen Minuten nicht mehr von den anderen Bediensteten zu unterscheiden.
Mit einer Flasche Sekt, wurde ich in den großen Ballsaal geschickt und betrachtete die tanzenden Menschen. Die ganzen Frauen, welche mit ihren Kleidern herum wirbelte und ausgelassen lachten. Man merkte, dass der Abend schon etwas älter war, die meisten Gäste hatte schon längst eine Farne und ich konnte nur mit den Augen rollen, als ich einen gewissen Adligen entdeckte. An jeder Seite eine hübsche Frau und da der Schwarzhaarige vollkommen verblödet vor sich her lachte, ging ich stark davon aus, dass er auch schon, mehr als genug, Alkohol im Blut hat.
Ich ging unauffällig auf die kleine Gruppe zu, doch der Idiot entdeckte mich sofort und taumelte lachend auf mich zu, als er seinen Arm um mich legte und verpeilt fragte: "Mensch, Yoongilein, was machst denn du hier?!"
Ich zischte finster und flüsterte aufgebracht: "Halt die Klappe und verhalte dich mal normal!"
Genervt stieß ich Jungkook von mir und fragte besorgt, als ich mich umsah: "Wo hast du Jimin gelassen?"
Ich hörte nur, wie Jungkook sich eine Hand vor den Mund hielt und mit großen Augen hauchte: "Verdammt, ich hab ihn ja ganz vergesse!"
Mein Puls stieg ins Unermessliche, als ich Jungkook das sagen hörte und direkt, quetschte ich mich durch die Menschenmasse, um nach Jimin zu suchen. Es konnte doch nicht so schwer sein einen Abend auf Jimin aufzupassen, fluchte ich in meinen Gedanken und merkte gar nicht, wie die Angst um den Blonden immer weiter stieg.
Im ganzen Saal konnte ich ihn nicht finden, weswegen ich nach draußen rannte. Vereinzelt sah man Gäste im Schlossgarten, welche sich an der frischen Luft kühlten, doch von Jimin fehlte jede Spur.
Ich rannte immer weiter, drehte mich im Kreis und hätte weinen können. Was wenn ihm was passiert ist? Wenn jemand ihn rausgeschmissen hat und er sich verlaufen hat? Oder er wieder in Ohnmacht gefallen ist? Ich wusste es doch, das alles konnte nur schieflaufen!
Doch dann hörte mein Herz auf zu schmerzen, als ich eine zierliche Statur am Springbrunnen ausmachen konnte.
Der Mond strahlte auf seine goldenen Locken, er spielte mit seinen Fingern im Wasser und blickte verträumt auf das klare Wasser.
Erleichtert atmete ich auf und ging mit leisen Schritten auf den Jungen zu. Er bemerkte mich nicht, bis man meine Silhouette im Wasser widerspiegeln sah und der Kleine fragend zu mir aufsah.
Mein sanftes Lächeln verschwand allerdings sofort, als ich seine roten Augen erkannte und sich ein Stich durch meine Brust zog.
Ich kniete mich direkt zu ihm runter und legte meine Hand sanft auf seine Wange, welche er allerdings kaum merkbar zurückzog und mich verheult ansah. Mit meiner anderen Hand strich ich zärtlich über seinen Handrücken und fragte beinahe tonlos: "Jiminie, was ist-"
Ich konnte nicht zu ende reden, da unterbrach mich Jimin und weite zitternd: "Y-Yoongi, du bist-", leicht holte der Junge Luft, um zu sagen: "I-ich bin eigentlich... Eigentlich bin ich der-"
Weiter ließ ich den weinenden Jungen nicht kommen, ich ertrug es einfach nicht mehr und legte meine Lippen auf seine. Ich spürte, wie sich der Blonde anspannte, als ich sein Gesicht in meine Hände legte und so näher zu mir zog. Mir war bewusst, man hätte uns sehen können, es hätte für Aufruhr sorgen können uns so zu sehen, doch ich konnte nicht anders. Ich musste den Jungen, welcher mein Herz erobert hat, einfach in einen Kuss ziehen und so vom Weinen abhalten.
Ich wollte seine Tränen nicht länger ansehen, er sollte niemals weinen müssen und glücklich spürte auch ich, wie sich seine weichen Lippen sanft gegen meine drückten. Der Kuss hatte etwas Unschuldiges an sich, war nicht verlangend und endete so schnell, wie er gekommen war. Dennoch ich konnte nicht anders als zufrieden zu grinsen, als mich Jimins Augen so voller Unschuld anstrahlten, während seine Wangen, wenn nicht sogar, sein gesamtes Gesicht, rot anlief.
Leicht lehnte ich meine Stirn an seine, als ich leise hauchte: "Ich weiß, du bist der eigentliche Kronprinz..."
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The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟
FanfictionJimin fühlte sich schon immer unwohl in der Rolle als zukünftiger König. Er wusste schon früh, dass er nicht dafür bereit ist, ein ganzes Land zu regieren; dazu kam noch, dass er seit seiner Kindheit im Schatten seines jüngeren Bruders stand, welche...