Yoongi PoV:
Mit einem Pfefferminztee in der Hand saß ich neben Jimin, welcher vorsichtig an seinem Apfeltee nippte, sich aber direkt verbrannte und unglücklich die Zunge leicht rausstreckte.
Ich konnte darüber nur mit dem Kopf schütteln und meinte bloß, dass er besser aufpassen soll.
Bedrückt nickte Jimin und sah runter auf seinen Tee. Ich schloss kurz meine Auge und atmete angestrengt aus. Ich verstehe es nicht, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Jimin mir misstraut. Er hat sich mittlerweile gut eingelebt und es ist auch nicht so schlimm, wie zu Anfang. Dennoch entfällt mir natürlich nicht, dass der Blonde immer versucht mir aus dem Weg zu gehen und sich wohl auch nicht so gerne mit mir unterhält. Ich will ihn zwar zu nichts drängen, aber so langsam werde ich ungeduldig.
Mit Jin schafft es Jimin doch auch ganz locker zu reden und man sieht ihm bei dem Braunhaarigen auch immer öfter lachen. Was mach ich falsch...
Namjoon ist mich auch durchgehend an nerven, dass ich mich beeilen soll. Ich hatte auch kurz mal den Gedanken gehabt, dass Jimins Erinnerungen nicht ganz verschwunden sind und er sich noch an etwas erinnern kann, weswegen er mir nicht vertraut. Aber Namjoon meinte auch, dass dies nicht möglich ist...
Kurz sah ich noch nachdenklich ins Nichts, bevor mein Blick wieder auf Jimin fiel und ich ohne zu zögern fragte: "Wusstest du, dass bald der Kronprinz seine Krönung feiert?"
Interessiert beobachtete ich Jimins Reaktion und stellte fest, dass der Blonde kurz zuckte, so als würde ein Schmerz durch seinen Körper ziehen.
"D-der Kronprinz?", fragte Jimin brüchig und bekam ein stummes Nicken von mir.
Der Blondschopf überlegte kurz, schüttelte aber schließlich den Kopf und meinte: „Ich weiß nichts über die Krönung... oder das Königshaus allgemein."
Um wirklich sicherzugehen, dass er sich an nichts erinnert, bohrte ich weiter nach und erklärte: "Ich weiß auch nicht, wann genau, die Krönung ist, aber sie wird schon bald beginnen. Prinz Jihyun, er wird vom gesamten Volk geliebt, beinahe vergöttert, deswegen sind die meisten schon sehr gespannt auf die Krönung. Es wird ein sehr großes Ereignis werden."
Besorgt musterte ich Jimin, welcher langsam immer bleicher wurde und den Tee weg stellte.
"Es muss schön sein, als zukünftiger König von seinem Volk geliebt zu werden... so wird man bestimmt gerne König...", murmelte er bedrückt und schluckte nach seinen Worten schwer.
Ich nickte zögernd und überlegte, ob es wirklich eine gute Idee ist, weiter zu machen...
Jimin nahm mir diese Entscheidung allerdings ab, als er mit seinen kleinen Händen am Saumen seines Oberteils spielte und traurig meinte: "Ich bin mir sicher, es muss schwer sein ein ganzes Land zu regieren. Man hat schrecklich viel Verantwortung über ein ganzes Land und die Menschen, welche zu einem hinaufschauen. Man muss ein Vorbild sein und damit klarkommen, es nicht jedem recht machen zu können. Meine größte Angst wäre wohl, einen Fehler zu machen, oder unbeliebt beim Volk zu sein. Wenn das Volk unzufrieden ist, bekommst du, als König, den ganzen Hass und Frust ab. Ich könnte damit niemals umgehen..."
Ich konnte mir langsam nicht mehr mit ansehen, wie es Jimin immer schlechter ging, er hatte sogar schon begonnen, leicht zu beben.
Gerade als ich was sagen wollte, stand der Blonde schwach auf und hauchte erschöpft: "Ich glaube, ich werde mich kurz hinlegen. Ich fühle mich nicht wohl..."
Verstehend nickte ich und sprang direkt auf, als Jimin drohte zur Seite zu kippen.
"Mach langsam, komm ich helfe dir", sagte ich sanft und merkte wie Jimin sich gegen mich lehnte, als ich ihm half, zu seinem Zimmer zu kommen.
Mütterlich kümmerte ich mich um den Kleinen, deckte ihn zu und blieb noch kurz in seinem Zimmer stehen, um sicher sein zu können, dass bei ihm alles in Ordnung ist.
Wenige Sekunden später stand ich dann in der Küche und stellte unsere Tassen weg. Ich hatte mich gerade an dem Tisch abgestützt, als ich leicht abrutschte, weil ich mich zu Tode erschrocken habe.
"Namjoon, tauch doch nicht einfach so auf!", zischte ich wütend und hielt mir die Hand an die Brust, wo ich mein rasendes Herz spürte.
Namjoon sah mich, wie so oft, vollkommen monoton an und behielt diesen Blick auch, als er fragte: "Konntest du dich davon überzeugen, dass der Mensch seine Erinnerungen verloren hat?"
Leicht nickte ich als ich ihm alles erzählte und besorgt meinte: "Obwohl er alles vergessen hat, scheint es dennoch so, als würde ihn das ganze Thema belasten. Sobald man die Krönung oder das Königshaus nur erwähnt, scheint er Schmerzen zu haben... komisch..."
Während ich nachdenklich eine Hand an mein Kinn legte, blieb Namjoon vollkommen gleichgültig und sagte bloß: "Dann sorg dafür, dass er, so wenig wie es geht, damit zu tun hat! Du darfst nicht riskieren, dass seine Erinnerungen zurückkehren! Wenn das passiert, wird er dir nicht mehr möglich sein, seine Seele an den Teufel abzugeben und dann bist nicht nur du in Gefahr! Ich bin dann ebenfalls erledigt, also vermassel es nicht!", während der Dämon mir drohte, kam er mir immer näher und seine gruselige Kälte drang aus ihm.
Ich konnte ihn aber verstehen. Wenn wir den Teufel verärgern, werden wir auf schnellstem Weg in der Hölle landen und dort bis auf alle Ewigkeiten leiden. Namjoon mag die Menschen an sich zwar nicht, aber die Bindung zu Jin, kann und will er nicht aufgeben. Deswegen ist es ihm so wichtig, dass ich dem Teufel immer brav seine Seelen verschaffe. Und ich habe ebenso wenig Lust, in der Hölle zu schmoren.
Also Yoongi, reiß dich zusammen und hab nicht ständig Mitleid mit dem Blonden. Du musst an dich denken!
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Ich/Wir wollten uns nur einmal bedanken.
Danke für:
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Love,
yaabii & Kitty
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The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟
FanficJimin fühlte sich schon immer unwohl in der Rolle als zukünftiger König. Er wusste schon früh, dass er nicht dafür bereit ist, ein ganzes Land zu regieren; dazu kam noch, dass er seit seiner Kindheit im Schatten seines jüngeren Bruders stand, welche...