𝔗𝔯𝔞𝔫𝔨 11

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Jimin PoV:

Mittlerweile war es nachts und ich fühlte mich wieder ein wenig besser. Ich weiß nicht warum, aber meine Kopfschmerzen nehmen immer wieder zu, wenn ich an die Regierung von Korea denke. An den Kronprin- Autsch! Schon wieder bekam ich einen Stich.

Ich hatte den restlichen Nachmittag geschlafen und war dementsprechend jetzt wach. Ich verbrachte schon eine ganze Weile damit, die weiße Decke anzustarren und mich ein wenig zu wundern, ob das hier alles wirklich echt ist.

Ich meine, ich wachte ohne Erinnerungen bei drei fremden Männern auf und diese pflegten mich. Klar, die Geschichte, die sie mir erzählten, klang logisch, aber ich fand sie etwas... seltsam. Ich war einfach nur verwirrt, wieso misstraute ich den Leuten, die mir halfen, mich aufnahmen und sich um mich kümmerten?

Ich schaute aus dem Fenster. Die Vorhänge waren noch offen, sodass der Vollmond mein Zimmer erleuchten konnte. Ich lächelte leicht. Er erinnerte mich an meinen Anhänger. Automatisch gingen meine Finger wieder zu der Kette und strichen sanft drüber. Ob es verboten war, rauszugehen? Ich brauchte einen klaren Kopf und niemand wird es merken, wenn ich rechtzeitig wieder da bin.

Ich nickte mir selbst zu, stieg aus dem Bett und schlüpfte vor der Haustür in meine Schuhe. Leise schlich ich davor durchs Haus, damit ich niemanden weckte. Jin und Namjoon sollten in ihrem Zimmer schlafen; warum die beiden zusammen schliefen, wusste ich bis heute nicht. Aber es war so und ich hatte nichts dagegen; wenn sie sich mochten, ist es doch ok... oder?
Und Yoongi sollte eh schlafen, das tat er eh in seiner Freizeit. Ich durfte ihn auch nie wecken, dass hatte er mir klar und deutlich beigebracht.

Also ging ich im Nachthemd raus und bereute es sogleich, da mir kalt wurde. Am Tag war es noch angenehm warm, doch in der Nacht kühlte es sich fast schon drastisch ab, sodass es ein Wunder war, dass es noch so warm am Tag wurde.

Trotzdem ging ich weiter und aus dem anliegendem Garten heraus, darauf achtend, dass meine Füße nicht die kostbaren Kräuter von Yoongi und Jin zertraten. Ich schaffte dies zum Glück, sonst hätte ich mir morgen was von Jin oder Yoongi oder beiden anhören können!

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich die Schönheit des Waldes betrachtete. Der Wald war schon am Tag so wunderschön mit seinen mittlerweile orangenen Blättern und den grünen Nadeln, welche zwar niemals abfallen würden, aber trotzdem nicht wegzudenken sind. Und die orangenen Blätter dazwischen machte dies nur harmonischer.

Der Weg wurde weiterhin von dem Vollmond erleuchtet, welcher zwar nur spärlich durch die Wälder leuchtete, aber er tat es und es reichte mir, dass ich den Weg fand, ohne in ein Loch zu treten und wohl möglich umkippen und mir dabei den Knöchel zu verstauchen. Alleine bei der Vorstellung kroch eine Gänsehaut meinen Körper entlang.

Ich würde dann die ganze Nacht hier liegen und warten müssen, bis Jin seine morgendliche Runde machte oder Yoongi merkte, dass ich nicht da war und wenn sie mich nicht hören würden, würde ich hier liegen bleiben und- Stopp! So darfst du nicht denken, Jimin! Pass einfach auf!

Leichter gesagt als getan. Mit ein wenig mehr Vorsicht schlich ich weiterhin durch den Wald, aber irgendwann wurde mir der Weg zu langweilig, weswegen ich einfach nach rechts abbog und in den Wald rein ging. Aufpassend, dass ich nicht über irgendwelche Wurzeln stolperte, drang ich weiter in den Wald vor und setzte mich irgendwann hin und schaute einfach in den Wald rein. Ich musste wahrscheinlich mein Nachthemd morgen waschen, aber ich nahm das für diese Nacht in Kauf.

Leise schaute ich mich um und achtete darauf, die Tiere in meiner Umgebung sich nicht vor mir erschreckten und aus ihrem Lebensplatz flüchteten, nur weil ich hier reingekommen bin. Das wäre unfair, deswegen schaute ich, dass ich eben dies nicht umwandelte.

Ich schloss entspannend meine Augen. Eine Nachtigall sang irgendwo ihr Lied und zeigte mir damit, dass die Nacht wie gemacht für mich war; eine schöne Nacht.

Leise summte ich eine Melodie, ehe ich anfing, dazu Worte zu singen:
"Diese Nacht ist kalt
Und der Wind, der bläst
Durch unser Land
Und wer jetzt noch geht
Ist ein armer Tor
Oder auf dem Weg zu der Liebsten
Die jede Reise lohnt
Oh, öffne mir, lass mich hinein
Dein Liebster steht im Mondenschein
Diese Nacht ist so kalt, so öffne mir
Denn morgen wird es zu spät sein
Mein Vater wacht über Haus und Hof
Meine Tür versperrt ein Eisenschloss
Und ich habe keinen Schlüssel dafür
Es führt heut Nacht kein Weg zu mir."

Viele Menschen kannten wahrscheinlich dieses Lied und könnten es mitsingen, immerhin wird es von Klein auf vorgesungen und ich konnte mich ganz entfernt daran erinnern, dass meine Mutter dies getan hatte.

Als ich fertig war, hörte ich ein Rascheln neben mir und schaute erschrocken in die Richtung. Doch meine Sorge war unbegründet, nur ein stolzer Hirsch stolzierte aus dem Gebüsch, nach ihm seine Frau, ein schönes Reh und hinter ihnen liefen zwei Kitze. Eine süße, kleine Familie. Sowas hätte ich auch gerne: eine schöne Frau finden und vielleicht zwei oder drei Kinder kriegen. Ein Haustier, so wie Taehyung, zu haben, wäre sicher auch angebracht, oder?

So versunken in meinen Traum, wo ich nach oben in die Baumkronen schaute, bemerkte ich nicht, wie sich eine neue Gestalt neben mich setzte und auch die Reh-Familie bemerkte, welche sich zum gemeinsamen Grasen niedergelassen haben.

"Wunderschön, nicht wahr, Jiminie?"

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Der Liedtext ist von FAUN - "Diese kalte Nacht"

Wer hat einen Uploadplan und hält sich nicht dran? Richtig, me ,_,

Love,
yaabii & Kitty

The Legend of Prince Jimin | 𝕐𝕠𝕠𝕟𝕞𝕚𝕟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt