Ich wohnte noch eine Weile nach erfolgreicher Beendigung des gemeinsamen Projektes bei Ben. Es war ein Zuhause geworden. Und ich wusste, dass mir die Tür dort immer offen stehen würde. Ben war ein unglaublich wertvoller Mensch für mich. Ein guter Freund. Mit gewissen Erweiterungen.
Mit der Zeit hatte ich gelernt mit meinen Gefühlen für Ursus umzugehen. Ich Widerstand dem Wunsch, ihm nachzurennen. Er lebte nun sein Leben. Ohne mich. Und ich meines ohne ihn. Und das war okay. Wirklich. Okay...
Meine Gefühle für ihn würden immer da sein. Er war die Liebe meines Lebens. Davon war ich überzeugt. Aber es war vorbei, das musste ich akzeptieren.
„Wie gehts dir?", fragte Ben leise. Ich war zu Besuch bei ihm. Inzwischen hatte ich meine eigene Wohnung. In der Nähe von meiner alten Uni. In der Nähe von Yps und unseren Freunden. Dennoch nahm ich gerne öfter den langen Weg in Kauf, um ein wenig Zeit mit Ben zu verbringen.
Mein Kopf lag auf seiner nackten Brust, während er mit meinen Haaren spielte. Die stickige Luft in seinem Schlafzimmer störte mich nicht. „Hm... wieder besser. Der Krankenhausaufenthalt und die Reha haben geholfen."
„Und... wie gehts dir mit... der anderen Geschichte?"
Er wusste, wie sehr und vor allem wie lang mich die Sache mit Ursus beschäftigt hatte.
„Auch besser. Wenn ich darüber nachdenke, tut es nicht mehr weh. Ich weiß, dass sich meine Gefühle für ihn zumindest für eine Weile nicht ändern werden. Aber ich habe sie wegsortiert. In den Schuhkarton zu seiner Mütze und den anderen Dingen, die mich an ihn erinnern. Er hat seinen Platz. Die Gefühle haben ihren Platz. Gut sortiert und verstaut und wenn ich es mal brauche, weiß ich wo ich sie finde. Mir geht es gut damit." Ich schenkte dem Blondschopf ein ehrliches Lächeln.
„Das klingt doch gut."
„Find ich auch." Ich schmiegte mich wieder enger an ihn.
Es war gut, ihn zu haben. Denn wenn ich Ursus doch etwas mehr vermisste, hielt er mich davon ab, den Schuhkarton zu weit öffnen, darin zu versinken.

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Ursus [boyxboy]
Romance„Wieso sprichst du ihn nicht einfach an?" „Er will sicher keinen Typen. Schon gar nicht einen, der im Rollstuhl sitzt. Sieh mich doch an." „Gut, dann zeichne ihn halt für den Rest deines Lebens nur in dein Skizzenbuch ohne je ein Wort mit ihm gewech...