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„Hab' dich!" Ich schlang meine Arme um Tony, hielt ihn fest und ließ ihn nicht entkommen, egal, wie sehr er sich wandte, schrie und versuchte, mich abzuschütteln.

„Mann, du bist gemein!", beschwerte er sich frustriert.

Lachend ließ ich meinen besten Freund los, grinste ihn dabei stolz an. „Du bist einfach zu langsam" Ich tippte ihm auf die Nasenspitze, weshalb er sie kraus zog und mich dann böse aus seinen hellen, blauen Augen anfunkelte.  „Ich hasse dich!"

„Tust du nicht, ich bin dein allerbester Freund!" Ich nahm ihm seine Worte nicht übel, er war einfach nur frustriert und ich genoss es sehr, das auszulösen.

Ich kannte es nicht zu verlieren. Er dafür leider umso besser.

„Ich hab keine Lust mehr" Schmollend ging Tony ins Haus. Ich folgte ihm mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht.

Unsere Eltern saßen auf dem Sofa und unterhielten sich. Tony setzte sich bei seiner Mutter auf den Schoss und schaute mich von dort aus zornig an. 

Walter begann zu lachen. „Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt, James?"

„Hab gewonnen" Ich zuckte mit den Schultern, schaute zu Tony, als er schnaubte.

Walter lachte. Er gab sich nicht einmal Mühe zu verstecken, dass er stolz auf mich war und es ihm für seinen Sohn absolut nicht leid tat. „Wundert mich nicht", grinste er bloß.

Ich vernahm ein Schniefen von Tony, als Walter seine Gespräch mit meinen Eltern wieder aufnahm. Larissa trug Tony raus und ich folgte, ohne nachzudenken.

„Ach, mein Großer, da musst du doch nicht weinen", tröstete sie ihren Sohn. „Doch!", schmollte er. „Jamie ist gemein zu mir, Dad ist gemein zu mir, alle sind gemein zu mir! Nur weil ich so klein bin!"

„Oh Schatz, du bist 5 Jahre alt, du wirst schon noch größer"

„Trotzdem!", schniefte der kleine Tony und sagte nichts mehr dazu.

Ich rannte in das Schlafzimmer meiner Eltern, ging an die Schublade, wo sie die ganzen Süßigkeiten verstecken, damit sie vor uns sicher waren, was seine Wirkung eindeutig verfehlt hatte, schnappte mir die Kekse und rannte zurück in den Flur, wo Tony auf der Bank saß und seine Mutter davor kniete. Wortlos stellte ich mich neben Larissa und streckte Tony die Kekse hin.

Tony schaute sie an, schaute mich an, war dabei ziemlich überrascht. Dann schniefte er ein paar Mal, wischte sich die Tränen weg, nahm sich die Kekse und begann zu mampfen. Seine Mutter schmunzelte, strich ihm dabei tröstend über den Kopf und deutete mir, mich zu ihm zu setzen. Ich war unsicher, ob Tony das wollte, tippte ihn daher am Knie an.

Kauend und mit verbröseltem Mund schaute er mich neugierig an. 

„Darf ich mich zu dir setzten?" Er nickte sofort wild und hielt mir auch schon die Kekse hin, nachdem ich neben ihm Platz genommen hatte. 

Erleichtert, dass wir noch befreundet waren, aßen wir zusammen die Kekse und vergaßen, was passiert war. Wir waren doch beste Freunde. Nichts konnte uns trennen.


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