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Koa schreckte hoch, sah sich panisch um, atmete dabei hektisch und versuchte die Situation zu erkennen. Es war dunkel um ihn herum, solange, bis die Tür zu seinem Zimmer aufging und Gordon reingestürmt kam.

Koa atmete erleichtert durch. Er war in Sicherheit. Noch immer ängstlich, sprang er aus seinem Bett und Gordon in die Arme.

„Ganz ruhig. Du hast schlecht geträumt.", versicherte Gordon dem Jungen, der nach den zwei Jahren, in denen er bei ihm wohnte, wie ein Sohn für ihn geworden war.

Koa hatte angefangen, Gordon zu vertrauen, obwohl keiner der beiden dies für Möglich gehalten hätte.

Doch Gordon hatte einen entscheidenden Unterschied zu Koas leiblichen Vater: Er war kein Arschloch.

Bei Gordon durfte Koa Emotionen zeigen, Angst, Trauer, Wut. Er durfte versagen, er durfte schwach sein, wichtig war Gordon nur, dass Koa lernte, niemals aufzugeben. Er glaubte an diesen Jungen und er wollte, dass er selbst das auch tat.

„Ich hasse ihn", schluchzte Koa an Gordons Schulter. „Ich hasse ihn so sehr"

„Beruhige dich, Koa. Dein Vater ist nicht hier, er kann dir nichts mehr tun..."

„Aber er..."

„Daran können wir im Moment nichts ändern"

Wütend riss sich Koa von Gordon los. „Du verstehst mich nicht. Ich muss ihn töten. Erst dann hört das alles auf!"

„Du bist gerade sehr aufgebracht, mein Junge. Zuerst einmal solltest du dich beruhigen..."

Je weiter Gordon versuchte, Koa zu beruhigen, desto gewaltiger wurde dieser unbändige Hass in ihm, bis er davon übermannt wurde. Im einen Moment vergoss er noch Tränen der Wut, doch im nächsten brach er vor Schmerz auf dem Boden zusammen. Seine Haut verformte sich unkontrolliert zu Chrom und auch seine anderen Fähigkeiten spielten komplett verrückt. Die Magie kämpfte mit Koas Seele darum, ihn zu besitzen. Durch Gordons Hilfe schaffte Koa es, sich wieder zu kontrollieren, bevor es zu spät war, doch durch dieses Erlebnis mussten sie Koas geistige Labilität, die durch all seine Traumata ausgelöst worden war, als seinen größten Feind anerkennen. Und diesen trug er immer bei sich.

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