Chapter - 3

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Silvan

Schockiert sahen wir alle zu, wie Elian verschwand.

»Babe! Was war das? Der Typ ist einfach verschwunden!«, kreischte das Mädchen neben mir. Ich wollte sie sauer anfahren, dass sie gerade ihren Mund halten sollte, auch wenn ihre Reaktion verständlich war. Immerhin kannte sie nichts über meine Welt.

Seufzend wandte sich die blonde Hexe — Alexi — zu ihr und sagte einen Zauber, der nach meines Wissend, das Gedächtnis veränderte.

»Elian, komm doch bitte raus«, rief meine Mutter flehend und lief nervös durch den Raum, als könnte sie Elian hier irgendwo finden. Ihre ganze Haltung strahlte Panik aus. Sie hoffte nur auf ein Zeichen von dem Waldgeist zu bekommen, der einfach verschwunden war.

»Elian, bitte«, flüsterte sie und verzog gequält ihr Gesicht.

»Was ist hier los? Ich dachte, ihr wolltet das mit Elian klären?« Mein Vater — Lukas — trat in Elians Zimmer und schaute alle anwesenden Personen verwirrt an.

»Er ist einfach verschwunden!«, brüllte meine Mutter. »So können wir ihn nicht finden! Was ist, wenn er sich etwas an tun wird? Göttin, er sah so aus, als würde er sich etwas antun wollen! Er sah so aus, als wollte er aufgeben!« Aufgebracht fuhr sie sich ihre Haare und sah verzweifelt zu ihrem Gefährten, der ihren Blick sofort zu verstehen schien. Selbst Alexi schien zu verstehen. Nur ich wurde im Dunkeln gelassen..

»Babe, können wir auf dein Zimmer? Das sind hier alles voll komische Leute«, sprach das Mädchen aus, von dem ich mir ziemlich dummer weise nicht mal den Namen gemerkt hatte. Ich hasste ihren Tonfall, der verführerisch klingen sollte, weil er es offensichtlich nicht war.

Mom fuhr herum und funkelte das Mädchen zornig an. Ihre Augen färbten sich blau und ihre Reißzähne wuchsen in rasender Geschwindigkeit. Ihre Wölfin Ruby kratzte nahe an der Oberfläche. Ich sah und spürte es. Besonders die unbegründete Feindlichkeit.

Dad schien die Situation auch nicht zu verstehen, aber er wusste wenigstens, wie seine Gefährtin tickte. Seine Reaktion schockierte mich aber genauso sehr, wie die von Mom.

Er knurrte aggressiv und fixierte mich mit seinem Blick.

»Wir hatten diese Unterhaltung schon mehrfach, Silvan! Bring dein Weib aus meinem Haus! Wenn du es so nötig hast, tu es bei ihnen! Das ist meine letzte Warnung, solltest du nochmal eines dieser Flittchen anschleppen, kannst du dir eine andere Bleibe suchen!«, bellte Dad.

Fassungslos starrte ich meinen Vater an. Was hatte ich denn jetzt getan? »Aber—«, wollte ich gegen Dad anreden, doch er unterbrach mich gnadenlos.

»Du hast schon genug angerichtet!«

Ich verstummte. Was hatte ich bitte getan, das eine solche Reaktion nötig war?

»Ich glaube, ich bringe dich mal raus«, sagte Alexi. Sie legte dem Mädchen einen Arm über die Schulter und führte sie aus dem Haus. Mit Sicherheit würde sie ihr nochmal die Erinnerungen verändern.

Aufgebracht und sauer sah ich meinen Vater an. »Dad! Was hab ich getan, dass du mich so anfährst! Und was ist hier überhaupt los!«, rief ich panisch.

Ich verstand gar nicht mehr. Elian sah furchtbar aus. Er sagte, er hat seinen Gefährten verloren. Oh Göttin, war sein Gefährte tot? Wo war Elian jetzt? Warum war er einfach verschwunden. Mom hatte ihm helfen wollen.

Dad sah zu Mom, die förmlich vor Wut am Mund schäumte. »Du hast ein Talent dafür wichtige Personen zu verletzten!«

Verletzt zuckte ich zurück. Warum sprach sie so mit mir? Was hatte ich bitte schön getan?

Forest SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt