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»Erwache

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»Erwache.«

Das Licht blendete mich so sehr, als ich langsam meine Augenlider öffnete, dass ich erst gar nichts richtig sehen konnte. Mit verschwommener Sicht starrte ich einfach nach oben, konnte nur blaue Umrisse erkennen. Blinzelte langsam, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen und es funktionierte. Es dauerte etwas, aber meine Sicht wurde schärfer, bis ich alles wieder klar wahrnahm. Über mir schwebte das Geisterherz, welches ein pulsierendes Licht von sich gab, welches mich umgab. Je länger ich es einfach anstarrte, um zu verstehen, warum ich hier lag, desto weniger wurde das Pulsieren, bis es ganz aufhörte und ich auch nicht mehr davon eingehüllt wurde. Nein, ich hatte hier nicht gelegen, um zu verstehen, warum ich hier lag, sondern weil ich mich nicht bewegen konnte, bis es aufhörte zu pulsieren. Bei der Erkenntnis, verkrampften sich meine Hände um den Gegenstand in meinen Händen. Verwirrt setzte ich mich in dem Bett auf Geäst auf und erkannte den Gegenstand als Hirana. Als mein Blick auf es herunterfiel, fielen mir dabei lange weiße Haare ins Gesicht, die mich noch mehr verwirrten.

Meine Augen verfolgten die langen weißen Strähnen, folgten ihnen so weit, dass ich sie fast auf dem ganzen Podest verteilt sah. Der Großteil war mit meinem Haar bedeckt. Einige der Strähnen hingen sogar über den Rand des Turmes und wiegten sich sanft im Wind. Wie lange lag ich schon hier, dass sie so lang geworden waren? Die Erkenntnis traf mich wie ein Hammerschlag. Wie lange lag ich hier wirklich? War ich wirklich am Leben? Panik machte sich in mir breit, dass sich so anfühlte ein Teil mit der Natur zu sein. Zitternd legte ich meine Hand auf meine Brust, da ich mich nur zu genau daran erinnerte, wie seine Krallen sich dort hineingebohrt hatten. Doch alles was ich dort zu fühlen bekam war eine geschlossene Brust und ein schlagendes Herz. Die seidige Kleidung, die darüber lag, schob ich etwas beiseite und entdeckt an der Stelle meines Herzens eine gigantische Narbe, die mir genau zeigte, was dort vorgefallen war. Es war wie die Narbe, die an meinem Hals existierte. Sie zeigten mir, wie nahe ich dem Tod entkommen war.

Müdigkeit machte sich in mir breit und setzte einen erschöpften Ausdruck auf mein Gesicht. Ich war der Unsterblichkeit müde. Müde davon, ewig diese Kämpfe zu führen. Ich konnte nicht länger Krieg führen. Noch war mein Gedächtnis etwas schwammig. Es klärte sich erst, je länger ich auf das Schwert in meinen Händen starrte. Ich war woanders gewesen. War mit meinem Geist in dem Meer aus Sternen gewesen. War dort wie eine verlorene Seele herumgewandert. Hatte mich mit Elladan unterhalten, der mir manchmal Gesellschaft geleistet hatte. Hatte mich von ihm unterrichten lassen, wie ich die wahre Macht eines weißen Hirsches nutzen konnte. Die Zeit in der Unendlichkeit aus Sternen war anders verlaufen, als hier. Das spürte ich einfach. Aber gleichzeitig konnte ich das Zeitgefühl dort nicht beschreiben. Es war, als würde die Zeit stillstehen, gleichzeitig aber auch davon rennen und zu langsam laufen. Man wurde taub allem gegenüber und doch fühlte man so viel aufeinmal. Deshalb war es, wie eine verlorene Seele im Nichts und doch in Allem zu wandern. So lange zu wandern, bis der Punkt kam, auf den man gewartet hatte.

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