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»Leg sie dort ab, aber leg die Decke so um sie, dass sie nicht runterrollen könnte«, wies ich Klaus an, der sich unsicher im großen Zimmer umsah, dann aber doch aufs Bett zu ging und Fawn dort ablegte und die Decke kreisförmig um meine Tochter leg...

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»Leg sie dort ab, aber leg die Decke so um sie, dass sie nicht runterrollen könnte«, wies ich Klaus an, der sich unsicher im großen Zimmer umsah, dann aber doch aufs Bett zu ging und Fawn dort ablegte und die Decke kreisförmig um meine Tochter legte, damit sie nicht runterfallen konnte vom Bett. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass sie sich jetzt schon so aktiv bewegen konnte, weil es sterbliche Säuglinge auch nicht taten. Aber ich wollte einfach kein Risiko eingehen. Sicher war sicher. »Hilfst du mir mit ihm?«, fragte ich ihn dann und drückte die Tür des Badezimmers mit meinem Fuß auf. Er nickte, immer noch unsicher und zögernd. 

»Füll doch schon mal ein bisschen Wasser in die Wanne. Aber nicht zu viel, wir wollen Faolan ja nicht ertränken. Und nicht zu warm oder zu kalt.« Ein müdes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, um ihn etwas aufzuheitern, aber an Klaudius angespannten Gesichtsausdruck merkte ich, dass es meine Augen nicht erreichte und ihn deshalb schon erst recht nicht. Vorsichtig legte ich den kleinen Säugling auf ein Tuch auf den Boden und strich ihm über die Wange. Er war ganz verdreckt, aber jedenfalls war der Schleim und das Blut ab. Hatte seine Mutter das vielleicht noch gekonnt, bevor sie gestorben war? Welchem Canis Clan hat sie angehört? Konnte ich vielleicht Verwandte finden? Und wenn ja, was sollte ich tun? Mein Gefährte hatte Faolan bereits als seinen Sohn akzeptiert. Konnte ich ihn dann an Verwandte abgeben? Aber wäre es nicht auch egoistisch ihn hier zubehalten, wenn es wirklich Familie für ihn gab? Elian musste sich natürlich bei all dem was gedacht haben... Oder wahrscheinlich hatte er das nicht. So wie ich ihn kannte, hatte er sich in den Kopf gesetzt uns irgendwie zu retten, auch wenn es ihm sein Leben kostete. Hatte bei dem schnellen Gedankenprozess einfach das Kind mitgenommen, weil dieses Wispern es ihm gesagt hatte und Faolan dann mir überlassen. Verdammt, bei seinem aufopferungsvollen Gedanken, hätte er sich bestimmt auch der Dunkelheit hingegeben, wenn es uns gerettet hätte! Verdammter, verdammter Idiot!

Seufzend schloss ich meine Augen und stand auf, ließ Faolan erstmal am Boden liegen und holte aus den Schränken etwas, um Klaus Wunden zu reinigen und zu verarzten. »Bist du fertig?«, fragte ich ihn und er nickte, antwortete mir aber nicht richtig. Seine Schultern waren steif angezogen und sie Hände noch immer zu Fäusten geballt. Selbst das leichte Beben seines Körpers entging mir nicht. Ich war noch nicht ganz an meine neuen Fähigkeiten als Waldgeist gewöhnt, aber ich konnte schon jetzt spüren, dass meine Auffassungsgabe um einiges gestiegen war. Und jetzt gerade entging mir keine einzige Regung von ihm. »Setzt dich«, bat ich ihn und deutete auf den Hocker, auf den er sich willig fallen ließ. Ich kniete mich vor ihn und begann sanft die Schnittwunden in seinem Gesicht abzutupfen. Immer wieder zischte er wegen dem brennenden, alkohlischen Mittel auf, sagte aber kein Sterbenswörtlichen darüber, dass ich aufhören sollte, weshalb ich einfach weiter machte. Mir war zwar klar, dass die Wunden nach kurzer Zeit heilen würden, aber ich brauchte irgendwas, damit er sich mir öffnete und mir fiel gerade nichts besseres ein. Was mir außerdem aufgefallen war, war der große Heilungsunterschied zwischen Elian und den anderen Waldgeistern. Selbst meine Arme heilten nicht so schnell, sondern, ich schätzte mal, regulär wie bei anderen Waldgeistern. Auch jetzt brannte jede Bewegung, aber ich würde mich noch später um die tiefen Schnittwunden kümmern. Jetzt gerade war es mir wichtiger, dass Klaus aus seinem Schock raus kam. Esco war nciht besser dran, aber aus irgendeinem Grund wusste ich, dass sie sich jemand anderen öffnen würde, dass sie das selbst packte. Aber er... Klaus sah stark aus, war es aber ganz und gar nicht. Jedenfalls nicht mental. Und gerade brauchte er Hilfte. Große Hilfte.

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