Chapter - 7

1.3K 61 4
                                    

Elian

»Bist du dir sicher, dass ich dich wieder mit zur Schule begleiten soll?«, fragte ich unsicher.

Um ehrlich zu sein, bereitete es mir Unbehagen wieder mit ihm zu gehen. Zwar waren wir jetzt verbunden, aber die Unsicherheit ging nicht weg. Dazu zerfraß mich die Eifersucht, weil Ashley sich ganz sicher nicht zurückhalten würde.

Sie würde versuchen, sich wieder an ihn ranzumachen. Sie würde versuchen, ihn mit ihren widerlichen Fingern, mit den übertrieben langen, falschen Nägeln, anzufassen. Sie würde ihn mit ihren gebleichten Zähnen anlächeln und versuchen ihn zu verführen.

Und diese dumme Stimme in mir wisperte, dass Silvan darauf eingehen würde. Dass ich da wäre und es sehen würde und er—

Mir kam nur bei dem Gedanken die Galle hoch.

»Ich bin mir sicher!«, sagte Silvan zuversichtlich und richtete seine Haare vorm Spiegel.

Ich brauchte einen Kompromiss. Ich konnte nicht durchgehend da sein. Ich musste wegkönnen, um mir selbst einen freien Kopf schaffen zu können.

»Na gut. Aber erwarte nicht, dass ich im Unterricht in deinem Rucksack eingequetscht bleibe. Ich begleite dich hin, aber dann gehe ich in den Wald und zu den Pausen bin ich wieder da.«

Sollte sie wagen ihn auch nur zu nahe zu kommen, würde ich ihr einfach die Augen auskratzen. Was sollte sie schon gegen eine Katze tun? Mich wegen Körperverletzung verklagen?

Er brummte beleidigt, während er auf mich zu schlurfte und mich bei der Hüfte packte, um mich an sich zu ziehen. Sein Gesicht stoppte nur knapp vor meinem. Sein warmer Atem traf meine Lippen. Oh wie sehr, wollte ich ihn einfach wieder ins Bett ziehen. Warum sollten wir uns um Schule kümmern? Warum mussten wir dahin? Konnten wir nicht einfach...

»Mom hast du aber auch im Rucksack begleitet und mich am Anfang auch.«

Amüsiert küsste ich seinen Schmollmund, ehe ich meine Arme hinter seinem Nacken verschränkte. »Wahr. Aber bei Harper wusste ich auch noch nichts von einer menschlichen Schule. Und bei dir war es etwas ganz anderes.«

»Bis ich es versaut habe«, murmelte er und ließ seine Stirn gegen meine fallen.

»Auch wahr und ich kann nicht sagen, dass es mich nicht verunsichert—«

Schockiert weiteten sich seine Augen. »Du kannst nicht wirklich sagen— Elian, ich würde niemals.« Er schüttelte wild seinen Kopf. »Du bist mein und ich dein. Da ist niemand anders und sollte jemand auch nur wagen, in meine oder deine Nähe zu kommen, schwöre ich—«

»Okay.« Sanft hob ich meine Mundwinkel und strich mit meinen Fingern über seine Wange. »Jetzt aber ab zur Schule oder ich habe das Bedürfnis, nie wieder dieses Zimmer zu verlassen.«

Er verdrehte seine Augen und legte fordernd seine Lippen auf meine. Ein Feuerwerk explodierte in mir und wie aus Reflex zerrte ich an seinen Haaren. Er wusste, dass ich ihn anflehte weiterzumachen. Dass ich mehr wollte. Dass er...

Keuchend lösten wir uns voneinander und sahen uns gierig in die Augen.

»Arschloch«, krächzte ich.

Er grinste hämisch.

Wie sehr ich die menschliche Welt dafür hasste, dass es ein Schulsystem hab. Er war Volljährig, konnte er nicht einfach schmeißen? Aber ich glaubte, wenn ich das vorschlagen würde, würde Harper mir den Hals umdrehen.

Trotzdem, wie sehr wünschte ich mir, dass wir den Rest des Tages unanständige Dinge im Bett trieben. Das Wochenende war nicht genug gewesen. Ich wollte mehr. Wollte diesen Raum nicht verlassen. Wollte nicht von ihm loslassen. Wollte seine Lippen auf meiner Haut spüren. Wollte, dass er mich in den Wahnsinn trieb.

Forest SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt