KAPITEL 13

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Hach ja, ich hab ja versprochen, euch nicht so lange warten zu lassen... Vielleicht ist dies mit dem vorherigen meim bisheriges Lieblingskapitel.

Ich bin sooooo gespannt, wie es euch gefällt und fürchte, ihr wollt Kapitel 14 dann auch gaaanz schnell lesen 🙈😁😁.

Ich freu mich sehr auf eure Kommentare. Übrigens auch auf Kritik! 🤗😊

Eure Reniawen

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Mark

Mark grinste in sich hinein, als er das doch ein wenig zaghafte Klopfen an seiner Balkontüre hörte. Seltsamerweise hatte er nicht eine Sekunde daran gedacht, dass Paddy aus irgendwelchen Gründen doch nicht kommen würde. Nein, dafür war seine mehr oder weniger-Einladung nach etwas gemeinsamer Ruhe nach diesem unfassbar schönen, aber für Paddy selbst offensichtlich sehr aufwühlenden Abend zu ehrlich gewesen. Aber auch nur verständlich. Er wirkte noch sehr aufgewühlt, offenbar hatte sein Tauschabend doch mehr Erinnerungen wachgerüttelt als er gedacht hatte, und angesichts seiner vorherigen Distanz war Mark erleichtert, dass Paddy nun mit ihm den restlichen Abend verbringen wollte und sich nicht wieder einigelte.

»Komm rein, ist ja eh offen«, meinte er, holte den Ramazzotti aus dem Eisfach der kleinen Minibar und füllte zwei Gläser damit.
»Wollte nicht einfach… reinplatzen.« Mark erblickte Paddy, als er sich mit den beiden Gläsern in den Händen umdrehte. Belustigt bemerkte er, dass Paddy sich nochmal umgezogen hatte; aber das hatte er auch noch auf die Schnelle. Es war einfach angenehmer, nach der Show in frische Klamotten zu schlüpfen.
»Couch oder doch lieber raus auf den Balkon«, fragte Mark und reichte Paddy ein Glas.
»Balkon wäre großartig«, meinte Paddy und ging auch sofort mit dem Glas nach draußen.

Mark folgte ihm und ließ sich in einem der urgemütlichen Korbsessel nieder. Weißes Mondlicht warf seltsam anmutende Schatten über die wilde Natur vor ihnen, und in der Stille der Nacht konnten sie in der Ferne das leise Rauschen der Wellen der Bay hören. Mark zündete die kleine Kerze in der  Tischlaterne an, die auf dem flachen Beistelltischchen neben den Korbsesseln stand und sogleich einen gemütlich flackernden Lichtschein spendete.
»Allein für diesen Ausblick würde ich jederzeit wieder herkommen«, sagte Paddy da gedankenversunken und Mark nickte lächelnd.
»Definitiv. Schon n schönes Fleckchen Erde hier, gell.« Er hob sein Glas, Paddy nickte, ebenfalls lächelnd, sie stießen an und Mark musterte Paddy kurz schmunzelnd.
Noch offensichtlich ganz in seinen Erinnerungen gefangen, saß Michael Patrick da, immer wieder schweifte sein Blick über die Weite vor ihnen. Er drehte das Glas in seinen Händen, atmete immer wieder tief ein, und irgendwie wollte Mark ihn in diesem Moment gar nicht stören, auch wenn er sich wünschte, dass Paddy endlich seine Gedanken teilte. Aber er ahnte auch, dass es nichts brachte, Paddy jetzt zu drängen.

Mark nippte an seinem Ramazzotti, genoss das kühle Getränk und überlegte, dass es lange nicht mehr vorgekommen war, dass er neben jemandem so ruhig chillen konnte wie mit Paddy. Und es machte ihm auch überhaupt nichts aus, im Gegenteil – er genoss es, einfach mal keine Hummeln im Arsch zu verspüren, sehr sogar. Seit der Trennung war er, vielleicht auch unbewusst, darum bemüht gewesen, nicht alleine zu sein, um nicht in den verzehrenden Gedanken zu versinken. Er hatte gearbeitet bis zum Umfallen, war froh gewesen, dass die Arbeiten an seinem neuen Album, das 2018 erscheinen würde, in vollem Gang waren, hatte Konzerte, Interviews und andere Auftritte absolviert, Verträge für die neuen Staffeln von the Voice Kids und dem Erwachsenenformat von the Voice unterschrieben, und sich nur um die Weihnachtszeit eine kurze Auszeit gegönnt. Aber da waren Christian und er noch gemeinsam…

Mark seufzte tief, trank einen größeren Schluck, dankbar, dass die benebelnde Wirkung des Alkohols seine Gedanken allmählich vereinnahmte und ihn somit vom Grübeln abhielt.
»Danke«, sagte Paddy da unvermittelt und Mark schaute fragend zu ihm rüber. Paddy lächelte versonnen. »Diese Ruhe hier, das… hab ich gebraucht.«
Mark verstand und nickte. »Aufwühlende Sache, diese Tauschabende, gell.«
»Oh ja«, stimmte Paddy zu. »Ich meine, ich wusste, dass es hart werden würde, aber so… das alles war wirklich bewegend. Was du aus An Alien gemacht hast, war einfach genial. Danke. Vor allem dafür, dass es so eine krasse Popnummer geworden ist.«
Mark grinste. »Gern geschehen. Ich dachte, dass du sicher genug Songs bekommen wirst, bei denen du Pipi in den Augen hast. Abgesehen davon hat mir An Alien irre viel Spaß gemacht.«
Dieser Abend hatte viel mehr mit Paddy gemacht als nur für Pipi in den Augen zu sorgen, aber Mark wollte auch nicht gleich zu direkt darauf eingehen. Er wollte, dass Paddy von sich aus anfing.
»Obwohl du so nervös warst«, stellte Paddy amüsiert fest, hielt ihm die Faust entgegen und Mark schlug grinsend mit seiner dagegen.

Bauch und KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt