KAPITEL 39

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Ich entschuldige mich aufrichtig für den fiesen, fiesen Cliff... Aber es geht ja schon weiter. Ich freu mich, dass ihr immer noch dabei seid, im Übrigen ist das nächste Kapitel auch schon fertig. Ich nutze meinen Urlaub + Kurzarbeit aus 😁😁. Die Zeit zuhause hat also auch etwas Gutes.

Ich bin seeeeehr gespannt, wie es euch gefällt, und freu mich auf eure Kommis!

Eure Reniawen 😘

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Mark

Wie versteinert stand Mark da, das Handy noch in der Hand, und konnte nur machtlos zusehen, wie das Auto Paddy mit der Seite der Motorhaube erwischte, obwohl Paddy noch versucht hatte, zur Seite zu springen. Instinktiv riss Paddy noch die Arme schützend vor das Gesicht, dann wurde er über die Motorhaube geschleudert, schlug mit der linken Körperseite auf der Straße auf, rollte noch ein paar Meter weiter und blieb dann regungslos auf derselben Seite liegen.

»Paddy!«, hörte Mark sich selbst entsetzt schreien. Endlich, es erschien ihm selbst wie eine Ewigkeit, konnte er sich aus seiner Starre lösen und über die Straße auf Paddy zu rennen. Das Auto kam einige Meter später erst zum Stehen, aber Marks einzige Gedanken galten Paddy. Es war ihm egal, ob das Auto hielt und wartete, es war egal, dass er einen schwarz lackierten Benz erkannt hatte, als er Paddy vor dem heranrasenden Auto hatte warnen wollen. Das alles spielte absolut überhaupt keine Rolle.

Nur wenige Sekunde später hatte er Paddy erreicht, fiel neben ihm auf die Knie.
»Paddy!«, schluchzte er nun beinahe, es war eine Mischung aus Flehen und Schluchzen, fasste Paddy an der Schulter, aber Paddy rührte sich nicht. Sein Arm lag angewinkelt unter dem Kopf, das linke Bein schräg nach hinten, das rechte gerade ausgestreckt auf der Straße.
»Scheiße, Paddy«, rüttelte Mark Paddy verzweifelt an der Schulter, aber noch immer bewegte Paddy sich nicht.

Panik durchflutete Mark, schiere Panik, obwohl er versuchte, klare Gedanken zu fassen, zu überlegen, was er jetzt tun musste. Mehr mechanisch als wirklich bewusst fühlte er Paddys Puls, schloss kurz die Augen, als er das Schlagen an der Halsschlagader fühlen konnte. »Okay, er ist nur bewusstlos«, sagte Mark zu sich selbst, mit zitternden Stimme. »Krankenwagen, ich muss…«
In diesem Moment vernahm Mark das erneute schrille Quietschen von Reifen, schaute instinktiv auf und sah noch, wie der Benz davon jagte. Marks Herz setzte einen Schlag aus, als er das Nummernschild erkannte.
Es war Christians Wagen.
Es gab keinen Zweifel.

»Habe ich schon, Herr Forster«, drang da eine vor Entsetzen bebende Stimme in Marks Bewusstsein. »Sie sind gleich da.«
Mark fuhr herum und erblickte eine Nachbarin, eine junge, blondhaarige Frau in seinem Alter, die er ab und zu traf. Er wusste nicht mehr, wie sie hieß, so sehr er seine Gedanken auch anstrengte. Verdammt – warum wusste er ihren Namen nicht mehr? Sie wohnte im Haus nebenan, er hatte sie schon so oft gesehen!
»Danke!«, brachte Mark schließlich nur mit brüchiger, tränenerstickter Stimme heraus. Aus der Ferne war bereits das Brüllen des Martinshorns zu hören.
»Aber… das ist ja…«, begann sie, fassungslos und ungläubig, und als Mark aufschaute, sah er, wie sie die Hand vor den Mund schlug, Paddy mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. »Paddy… Paddy Kelly!«, entwich es ihr tonlos.

Mark schloss für einen Moment die Augen, als die nun durchdringende Sirene des Martinshorns die beinah unnatürliche Stille um sie herum durchbrach. Er fühlte sich wie in Trance, als nur wenige Sekunden später um ihn herum Chaos auszubrechen schien. Starke Arme umfassten ihn und zogen ihn von Paddy fort, er sah nur noch, wie Sanitäter mit einer Bahre an ihm vorbei stürzten, Befehle hin und her gebrüllt wurden.
»Lassen Sie mich, ich muss zu ihm, bitte!« Mit rasendem Puls und tränenverschleierten Augen versuchte Mark sich loszureißen, zu Paddy zu stürzen, aber wer auch immer es war, hielt ihn fest.

Bauch und KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt