Hallo hallo!
Diesmal bin ich sehr gespannt, wie ihr das Kapitel finden werdet, das war so ziemlich das schwierigste überhaupt.Aber ich bin sehr zufrieden damit und freu mich auf eure Kommis!
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Mark
Tiefe, undurchdringliche Schwärze, die sich nur allmählich in ein dämmriges Grau lichtete, umgab Mark wie ein Umhang, aus dem er sich nicht befreien konnte. Ab und an huschten schwarze Schatten an ihm vorbei, gestaltlos, blicklos, schienen sie ihre unheilvollen, in schummrige Silhouetten getauchte Arme nach ihm auszustrecken. Doch sie erreichten ihn nicht. Türen erschienen hier und da an der Seite, aber Mark fand sich nur unermüdlich daran vorbei auf ein unbestimmtes Ziel zu steuernd. All seine Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, er musste es erreichen, die schemenhaft aus dem diesigen Grau auftauchende Tür, die in seine Garderobe und somit in Sicherheit führte. Er musste einfach, bevor -
»Du wirst mir nicht entkommen!«, säuselte eine tiefe Stimme um Mark herum, wie ein Wirbelsturm, der ihn unerbittlich von der rettenden Tür fortzuziehen schien. Immer tiefer zogen unsichtbare Kräfte Mark von der Tür weg, während die Stimme weiter um ihn herum wirbelte: »Niemals! Du gehörst mir! Niemand anderem!«
Wie aus einem Nebel heraus erschien das inzwischen so vertraute, geliebte Gesicht, schien das sanfte Lächeln so nah, als könnten Marks Lippen die anderen berühren. Liebevoll verzogen sich Paddys Mundwinkel, fixierten seine Augen Marks, bis sich ihr zärtlicher Blick urplötzlich veränderte. Die Augen vor purem Entsetzen aufgerissen, traf sie gleißendes Licht und sein Liebster wurde Mark von einem undurchdringlichen Strudel entrissen - und Mark konnte einfach nichts tun. Wie versteinert stand er da, ließ zu, dass Paddy wegdriftete.
»Du wirst nicht mit ihm zusammen sein! Niemals!«, umspielte die säuselnde Stimme Mark erneut wie ein Parfum, das er nicht abschütteln konnte.
Ein ohrenbetäubender, schriller Schrei ertönte, und Mark sah Paddy auf dem Boden liegen, regungslos. Er schien zum Greifen nah, und doch konnte Mark sich nicht auf ihn zu bewegen, konnte er Paddy nicht retten, fühlte stattdessen, wie die um ihn herum säuselnde Stimme ihn unerbittlich immer weiter fortzog, und Mark streckte eine Hand aus, wollte nach Paddys greifen, aber sein Griff langte ins bodenlose Nichts und immerzu drang die bedrohliche Stimme an Marks Ohren: »Du gehörst mir! Nur mir!«, und Marks Herz zerbrach, als der gestaltlose Nebel den regungslosen, geliebten Körper vollends verschluckte.
Mark konnte nichts tun, außer hilflos zuzusehen und als Christians Gesicht vor seinen Augen auftauchte, triumphierend lächelte und Christian seine Hand nach Marks Wange ausstreckte und seine Lippen Marks berühren wollten, hörte Mark sich selbst schreien, stieß ihn von sich, stolperte plötzlich zurück und fiel selbst in unendliche schwarze Tiefe, die ihm den Hals zuschnürte.
»Paddy!« Jäh nach Luft schnappend fuhr Mark auf, starrte schweißgebadet und schwer atmend in die Dunkelheit und brauchte eine ganze Weile, bis er begriff, dass er zuhause in seinem Bett lag. Die Bettdecke neben ihm raschelte, sich abrupt an den Albtraum erinnernd, langte Mark neben sich und bekam Paddys Hand zu fassen, die, da Paddy ihm zugewandt geschlafen hatte, auf der Bettdecke gerührt hatte.
Nun ebenfalls wach, schrak Paddy hoch. »Mark! You okay?«, fragte er schlaftrunken.
Mark starrte Paddy in der fahlen Dunkelheit, die durch die Ritzen der obersten geöffneten Rollläden fiel, an, und spürte, wie sich sein rasender Herzschlag allmählich beruhigte.
»Albtraum«, murmelte er fahrig und ließ sich, nun wirklich erschöpft, zurück in die Kissen sinken.
»My love«, murmelte Paddy besorgt. Sofort rückte er eng an Mark heran, breitete einen Arm aus und Mark schmiegte sich in die wohlige Wärme, die ihn empfing. Sanft legten sich Fingerspitzen an seine bärtige Wange, Mark fühlte die beruhigende Nähe des so vertrauten Körpers und versuchte, seinen immer noch rasch schlagenden Puls unter Kontrolle zu bringen. »Calm down«, vernahm er die sanft gegen seine Stirn gemurmelten Worte. »It's okay. Der Prozess?«
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Bauch und Kopf
RomanceManchmal braucht es nur eine Begegnung, um viele kleine Dominosteine ins Rollen zu bringen. Manchmal genügt ein Satz, um eine Welt zum Einsturz zu bringen, um eine lange vergessene Seite an die Oberfläche zu locken, die tief verborgen, aber nie ganz...