KAPITEL 32

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Wie immer bei solchen Kapiteln bin ich mega aufgeregt und tiiiierisch gespannt, wie ihr es findet... Also lasst mir ruhig ein paar Kommis, Kritik, Lob, whatever da... Das motiviert uns immer! Ich freu mich drauf!

Gaaaaaaanz viel Spaß mit einem meiner Lieblingskapitel 🥰

Eure Reniawen

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Michael Patrick

Es fühlte sich schon beinahe vertraut an, dem Taxifahrer Marks Adresse zu nennen. Paddys Herz klopfte aufgeregt in seiner Brust, als er im Taxi saß und Mark schrieb, dass er in etwa einer halben Stunde ankommen würde.
Ebenso erleichtert war Paddy, endlich wieder zurück in Berlin zu sein. Die letzten Tage in London waren Gott sei Dank in Windeseile verstrichen. Mark hatte nach Christians beunruhigendem Besuch mit seinem Management gesprochen, aber was sie vereinbart hatten, wusste Paddy noch nicht. Mark hatte während ihrer Telefonate nur gesagt, dass sie ihm dazu geraten hatten, in die Offensive zu gehen, damit Christian ihn nicht weiter unter Druck setzen konnte. Sie hatten nicht weiter darüber gesprochen, aber Paddy wusste auch so, wie schwer diese Entscheidung war. Wenn es jemanden gab, der das wusste, dann war er das, und er war froh, sehr froh, dass er endlich für Mark da sein konnte.

Er wusste nicht, ob Christian nochmal aufgetaucht war, aber Mark würde ihm sicher alles berichten. Er hatte darüber nicht am Telefon sprechen wollen. Diese Zeit gehörte nur ihnen beiden, es war eine Art Ritual geworden, und Paddy hatte von Tag zu Tag mehr gespürt, wie sehr er sich schon nachmittags darauf freute, abends mit Mark reden, ihn sehen zu können. Seine Gefühle waren in dieser letzten Woche in London nur tiefer geworden; er dachte oft an Mark, mit warmem Klopfen seines Herzens und einem Lächeln auf den Lippen, ertappte sich dabei, wie er sich den Moment vorstellte, wenn sie wieder zusammen waren und wunderte sich, dass er diese Gefühle so sehr genoss - ganz ohne Zweifel und Ängste. Wenn Mark und er telefonierten, gab es nur Mark; er vergaß alles andere, und mit jedem Tag, mit dem seine Rückreise näher kam, war Paddy aufgeregter, Mark wieder zu sehen.

Noch schöner aber war das Gefühl, zu wissen, dass jemand auf ihn wartete; zwar hatte Joelle das auch manchmal getan, aber es war doch etwas ganz anderes, zu wissen, dass jemand es tat, den er so mochte wie Mark. Paddy versuchte gar nicht mehr, diese Gefühle erklären zu wollen; sie waren eben einfach da, wurden stärker von Tag zu Tag und er versuchte, Patricias Rat, das verliebt sein einfach zu genießen, anzunehmen.
Es war schon verrückt; er hatte Liebessongs geschrieben, die große Hits geworden waren - okay, in den letzten Jahren waren es weniger Lovesongs gewesen -, aber diese Gefühle zu erleben, fühlte sich an wie etwas ganz Neues, und Paddy schämte sich manchmal dafür, dass er beinahe 40 hatte werden müssen, um das alles seine wahren Gefühle, zulassen zu können.
Warum, fragte er sich manchmal, war Mark erst jetzt in sein Leben getreten? Paddy verstand Gottes Plan dahinter nicht, aber er wusste, dass die Wege des Herrn unergründlich waren - auch jene, die für ihn selbst geplant waren.

»Mr. Kelly? Wir sind da«, riss der Taxifahrer Paddy aus seinen Gedanken. Paddys Herz machte einen Satz, als er das Wohnhaus zu ihrer Rechten sah, in welchem Marks Penthouse-Wohnung lag. Kurz durchzuckten Bilder seinen Kopf, von Mark und ihm in Marks Bett, von zärtlichen Berührungen und leidenschaftlichen Küssen, und er konnte es kaum erwarten, nach oben zu kommen. Da störte es ihn nicht einmal, dass er hier wieder erkannt wurde. Er hatte die Anonymität in London sehr genossen; damit war es jetzt wohl wieder vorbei.
»Danke«, sagte Paddy, zahlte mit einem ordentlichen Trinkgeld, stieg aus, hievte seinen Koffer aus dem Kofferraum und überquerte die Straße. Seine Gitarrenkoffer hatte er am Londoner Flughafen aufgegeben und ließ sie direkt nach München transportieren, wo Pino die Instrumente in Empfang nehmen und auf seinen Hof bringen würde.

Paddys Herz hämmerte bis zum Hals, als er den Koffer in den Fahrstuhl schob, das richtige Stockwerk auswählte und mit in die Hosentaschen geschobenen Händen und an die Fahrstuhlwand gelehnt wartete. Nur noch wenige Augenblicke, dann stand er ihm wieder gegenüber, und Paddy war gespannt, ob sich etwas zwischen ihnen geändert hatte. Er glaubte nicht; dafür waren die Telefonate zu innig, zu vertraut geworden. Sie hatten über alles Mögliche geredet, Mark hatte etwas weniger Witze gemacht, aber in seiner Situation war das ja nur verständlich. Paddy hatte nur versucht, das Thema Christian zu vermeiden, damit Mark, und wenn es nur für kurze Zeit war, an andere Sachen denken konnte.

Bauch und KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt