Chapter VII

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Die Zeit war wie im Flug vergangen und die Sommerferien standen endlich vor der Tür. Es hatte sich nichts verändert in den letzten Wochen. Alec, Asmo, Jo und ich trafen uns noch regelmäßig und ich hatte auch viel mit Asmo geübt. Das wollte Vince zwar nicht aber die anderen wollten ihn bei unseren Treffen auch nicht dabei haben. Wieso war mir immer noch ein Rätsel. Jo hatte mir noch ein paar grundlegende Dinge zur magischen Welt gesagt, natürlich erst nachdem sie wegen Vince und mir gemeckert hatte und sie hatte verdammt viel gemeckert. Die anderen waren auch nicht begeistert gewesen.
Gerade hatte es zum Schluss der letzten Stunde geklingelt. Freudig stürmten wir alle den Sommerferien entgegen, hinaus aus der Schule, wo wir uns alle noch nach Schulschluss treffen wollten. Asmo wartete schon auf dem Parkplatz und unterhielt sich dabei mit Jo, fehlten also nur noch Alec und ich. Übertrieben fröhlich schlenderte er neben mir her und begrüßte genauso ausgelassen die anderen. Meine Stimmung war nicht so gut wie seine, denn auf die nächsten fünf Wochen im 'Hexen-Camp' war ich nicht besonders scharf. "Zieh doch nicht so eine Fresse, Neo! Es sind Ferien!" Mit einem Todesblick schaute ich zu Jo aber antworten tat ich ihr nicht. "Jo hat schon recht. Du wirst garantiert viel nützliches lernen." fügte Asmo hinzu. "Ja, genau. Bei den ganzen Hex-" "Jaja! Nicht so laut!" Genervt schlug ich Alec gegen die Stirn, worauf er mir auch einen Schlag verpasste, nur um dann laut los zu lachen. "Nagut, los ins Auto Leute, ich fahr euch jetzt nach Hause und dabei klären wir noch den Rest." Ohne Umschweife stiegen wir ein, ich wieder vorne, weil Alec unbedingt neben Jo sitzen wollte, dabei wies sie ihn gnadenlos immer wieder zurück.
Als wir vom Parkplatz runter waren ergriffen Asmo erneut das Wort. "Also du findest alles raus was du kannst während du beim Rat bist?" Ich nickte. "Hauptsächlich natürlich über die Prophezeiung, die Symbole und das Springen." "Mit mehreren Personen und körperlich." Erneut nickte ich. Ich wusste zwar noch nicht wie ich es anstellen würde, aber irgendwie muss es einfach funktionieren, sonst wäre der ganze Plan hinfällig. "Und was macht ihr solange ich weg bin?" Alec zog sofort den Anhänger, den ich ihm gegeben hatte, aus seinem shirt und schwor ihn weiterhin immer zu tragen, damit er nicht verhext werden konnte. Ich war wirklich froh darüber, Alec, als einziger Mensch von uns Vieren, wenigstens halbwegs in Sicherheit zu wissen. Er hatte ja auch noch Asmo und Jo. Zu dritt hatten sie aber auch noch eine andere Aufgabe. "Wir werden hier in der Nähe den Ort suchen der die meiste Magie katalysiert und auch alles andere was du, beziehungsweise wir, dazu brauchen." "Was das alles ist musst du uns natürlich dann schreiben." ergänzte Jo. Asmo nickte zustimmend "Und pass ja auf dich auf!" Dann kamen wir auch schon vor Jo's Haus an und es dauerte auch nicht lange bis wir Alec ebenfalls angesetzt hatten. Beide hatten mich zum Abschied noch einmal umarmt und einen ihrer typischen Sprüche abgegeben. Während wir noch das kurze Stück bis zum mir nach Hause fuhren, versuchte Asmo mir ununterbrochen Mut zu machen. Dafür war ich ihm dankbar, wirklich. Trotzdem konnte ich ihm kaum zuhören, da meine Gedanken so unglaublich laut schienen. Ich hatte Angst, das konnte ich nicht leugnen, schließlich wusste ich keineswegs was mich erwartete, nur, dass ich, laut meinen Freunden, dort keinem vertrauen sollte. Aber wem konnte ich überhaupt wirklich vertrauen? Asmos Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"Wir sind da, Neo." Mit zittrigen Händen öffnete ich die Autotür und stieg aus. Er hatte extra etwas weiter weg von meinem Haus gehalten, damit Mom nicht mitbekommen konnte, dass ich doch noch Kontakt zu diesem 'gefährlichen' Werwolf habe. "Du packst das schon." sagte Asmo und lächelte mich aufmunternd an. "Ich hoffe es, aber dieser Plan mit Dämonen Befreiung ist mir immer noch nicht geheuer." "Verständlich aber vertrau mir, ich bin totsicher." Wie er nur immer so optimistisch sein konnte war mir noch nie klar gewesen. Bevor ich etwas er widern konnte sagte er "Eins noch, wenn wir das geschafft haben möchte ich euch gerne meinem Rudel vorstellen. Ich wollte dich zuerst fragen ob du das möchtest, deswegen hab ich den anderen noch nichts davon gesagt. Vielleicht wissen die anderen Wölfe ja sogar noch, für dich, nützliches oder interessierantes Zeug." Schief lächelnd zuckte er mit den Schultern. Ich seufzte. "Okay. Wir sehen uns dann in fünf Wochen." Damit schlug ich die Tür zu. Ich sah den Wagen hinterher, bis er abbog und ging dann auf unsere knallrote Haustür zu.
Im Flur stand schon mein weniges Gepäck, das ich mitnehmen werde. Wo genau es eigentlich hingeht wusste ich gar nicht, nur, dass es irgendwie beim Rat des Zirkels war. Aufgeregt rannte Mom, übers ganze Gesicht strahlend, auf mich zu. "Neo, mein Junge," Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände. "bist du soweit? Dann fahren wir gleich los." Mit einer komplizierten Handbewegung hexte sie mein Gepäck weg, wahrscheinlich schon in den Wagen oder so. Es wurde also ernst. "Bring nur schnell meinen Rucksack weg und dann komm ich." Als sie mich dann los ließ, ging ich schnell hoch in mein Zimmer. Lezah saß dort auf meinem Bett und blickte sofort auf als ich reinkam. Den Rucksack schmiss ich in die Ecke, dann setzte ich mich zu ihr. "Mach nichts dummes, kleiner Bruder. Vom Rat trainiert werden ist echt ein großes Los." Mein Blick heftete am Boden. "Ich bemüh mich." sagte ich und brachte Lezah damit etwas zum lachen. Da fiel mir was wichtiges ein. "Was ist eigentlich mit den Dinger in meinen Haaren! Das ist ja schwarze Magie und merken die das nicht?" Etwas perplex schaute sie mich nun an, dann schüttelte meine Schwester den Kopf. "Nee, also eigentlich schon aber deine Magie verdeckt die schwarze Spur komplett. Darum brauchst du dir echt keine Sorgen machen." Sie stand auf. "Mom wartet schon auf dich und denk dran, nichts dummes tun." lachte sie beim hinausgehen. Ein wenig musste ich auch grinsen, wenn die wüsste. Eilig zog ich noch mein Handy aus der Tasche und schrieb Vince eine Nachricht, dass ich in den Ferien weg bin und so. Es ihm persönlich zu sagen hatte ich mich nicht getraut. Das hätte ihm garantiert nicht gefallen, aber natürlich nur, weil sich um mich sorgt. Deswegen wollte er ja auch immer wissen was ich mache und wo ich bin. Nur weil er mich liebte.
Ich wartete nicht auf eine Antwort sondern sprintet zum Auto. Mom saß schon drin und ich ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Dann fuhren wir los.

Die Hexen des ZirkelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt