Chapter II - Alec II

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Ich schaltete die neue Konsole ein und machte es mir vor dem Fehrseher bequem. Ist doch perfekt um nicht gelangweilt warten zu müssen, bis die Drama-Queen wieder aufwacht. als Alec dann zu sich kam hatte ich bereits einige Level gespielt. Wie viel Zeit genau vergangen war konnte ich nicht sagen. Hinter mir raschelte es als er vom Bett aufstand und näher kam um sich schließlich neben mir fallen zu lassen. "Bitte sag mir, dass ich geträumt habe." "Nope." sagte ich und deutete auf die vielen Federn um uns herum. "Dude..." mit großen Augen starrte er mich an, bis ich widerwillig den Controller aus der Hand legte. Gereizt zog ich eine Augenbraue hoch. "Also kannst du richtig zaubern und so?!" Begeisterung schlich sich auf sein Gesicht und in seine Stimme. "Und gibt es dann auch all das andere Zeug? Vampire! Werwölfe! Feen!" "Hol mal Luft!" grätsche ich schnell dazwischen, bevor er sich da noch weiter reinsteigern konnte. "Ich kann nicht richtig zaubern." Schon wollte er wieder fragen stellen aber ich redete schnell weiter. "Dazu muss ich erst noch trainieren und erstmal sorgt meine Familie nur dafür, dass meine Kräfte eingedämmt werden um Ausbrüche wie das hier zu verhindern. Sonst würden wir echt auffliegen." Total überfordert schaute Alec mich an. "Also sind alle aus deiner Familie hexen?" Er raufte sich grob die Haare. "Nein, nein, das heißt, ja, doch. Außer Dad natürlich, weil ja eigentlich nur Frauen Hexen werden können." "Wieso bist du dann eine?" "Das wüsste ich auch gerne." Mit einem Seufzen stand ich auf und schmiss mich aufs Bett. "Scheint so als wäre ich die erste männliche Hexe." "Das ist so krass, alter." Die Begeisterung war deutlich in Alecs Stimme zu hören. "Also gibt's die Anderen jetzt auch?" "Hm?" Für einen kurzen Augenblick überlegte ich. "Weiß ich gar nicht." Mit der flachen Hand schlug ich mir gegen den Kopf. "Ich weiß so vieles darüber nicht." sprachlos blieb mein bester Freund einfach auf dem Boden, in mitten der vielen Federn, sitzen und starrte mich begeistert an. "Aber darüber darfst du mit niemandem reden, klar!" stellte ich panisch fest, erst jetzt wirklich realisieren, dass ich ihm alles erzählt hatte und setzte mich hektisch auf. Alecs arme schnellten nach oben. "Ich schwöre es." erleichtert ließ ich mich zurück aufs Bett fallen und Alec schüttelte nur seine braunen Haare. "Ich kann es immer noch nicht fassen, mein bester Freund ist eine Hexe und hat es erstmal vor mir verheimlicht." da kam eindeutig die Drama-Queen in Alec zum Vorschein. "Ich weiß das doch auch erst seit kurzem." beteuerte ich, erntete aber nur ein beleidigen Blick.

Nach einer Weile, die wir einfach nur still schweigend verbracht hatten, beschloss ich mich auf den Weg nach Hause zu machen. An der Tür boxte Alec mir noch einmal freundschaftlich gegen die schulter, mit den Worten "Sorry, wollte dich nicht angeilen. Hab vergessen, dass du drauf stehst." darüber konnte ich nur freudlos lachen. So ein idiot.

Ich schulterte meinen Rucksack und trottete durch die Straßen. Die ganzen Katzen hatte ich fast vergessen aber jetzt sah ich sie alle wieder. Seit wann gab es davon so viele in der Nachbarschaft? Ich beschleunigte meine Schritte und bald kam auch mein Zuhause, mit der knall roten Haustür, in Sicht. Die Menge an Katzen, die mir folgten war allerdings beträchtlich geworden. Es mussten mindestens dreißig Stück sein, wenn nicht noch mehr. Schnell lief ich den Tritt hoch, auf die kleine Veranda und schloss eilig auf. Ich hatte sie Tür nur einige Zentimeter geöffnet und war dabei mich durch den Spalt zu zwängen als sich auch schon alle Katzen, in rekordgeschwindigkeit, an meinen Beinen vorbei, ins Haus drängten. Verzweifelt schlug ich die Tür zu und rutschte an dieser hinunter. Sofort presste sich alle flauschigen Körper gegen meinen und ich fühlte mich wie lebendig begraben. Nur eben unter einem Haufen von seltsamer Katzen. Es waren so viele, dass mir das Atmen schwer erschien und egal wie ich es versuchte, sie wollten nicht von mir locker lassen. Das Miauen und Schnurren wurde immer lauter und meine Ohren schienen jede Sekunde zu explodieren.

Sie Küchentür wurde aufgerissen und meine Mom stürmte, angelockt von den Geräuschen, in den Flur, meine Tante und Schwester im Schlepptau. "Neo! Um der Ahnen willen!" "Mom. Bitte, hilf mir." betelte Ich, den Tränen nahe. Wieso passiert mir sowas? Wieso Katzen?

Keine Ahnung wie meine Mutter all die Katzen verscheuchen konnte aber ich bin ihr unendlich dankbar. Vorsichtig buxierte sie mich in die Küche und Zwang mich dazu mich auf einen Stuhl zu setzen. "Seit wann verfolgen dich die Katzen schon?" fragte sie gerade heraus. "Weiß nicht genau, paar Tage vielleicht." Ich zuckte mit den Schultern und als ich bemerkte das Mom nicht vor hatte mehr zu sagen, fragte ich nach. "Was hat das zu bedeuten?" "Es ist so," sie machte ein angestrengtes Gesicht und setzte sich zu mir. "Katzen spüren Magie, besser gesagt die Spur die Magie hinterlässt und werden davon angezogen." "Und warum verfolgen die dann nicht dich?" "Hör mir doch erstmal zu! Es ist so, dass jede Hexe ungefähr einen gleichen Anteil an Magie hat. Kann die Hexe ihre Fähigkeiten kontrollieren, was du noch nicht kannst, kann sie diese magische Spur einfach verstecken und so nicht mehr von anderen Wesen als eine Hexe erkannt werden. Höchstens von wenigen sehr feinfühligen Wesen. Weil wir das können leben wir hier ein schönes, ruhiges und vorallem ein von feidseligen Kreaturen verschontes leben. Die Katzen erkennen deine Spur noch...aber es sind so viele. Eigentlich nicht möglich. Aber eigentlich war deine Wiedergeburt als eine Hexe auch ein Ding der Unmöglichkeit. Also... " kurz schwieg sie und runzelte ihre Stirn. Stumm blickte sie mich an. "Du musst mehr Magie haben als wir dachten." murmelte Mom vor sich hin stand ruckartig auf um zum Telefon zu eilen. Schnell tippte sie eine Nummer ein und fixierte mich erst dann wieder mit ihrem Blick. Mom schien kurz zu überlegen. "Geh jetzt auf dein Zimmer und warte, heute werde ich den Zauber mit durchführen." Mit der Hand deutete sie zur Tür. "Ich will keine Widerrede hören, Neo! Geh!"

Die Hexen des ZirkelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt