Ich saß an dem Bett, in welches ich den Betrunkenen gelegt hatte. Die Gedanken kreisten wieder einmal nur um Jonathan. Wie es ihm wohl gerade ging? Mein Blick fiel auf Alex. Es musste hart sein, einen Freund zu verlieren. ... Seit John nicht mehr hier war, hatte sich alles verändert. Einige der Dienstboten wurden von Theodore gefeuert, mein Ausgehen überwacht, da das letzte Treffen mit Jonathan anscheinend nicht unbeobachtet geblieben war. Sie kontrollierten mich also, was sollte ich tun? Was hätte mein ältester Bruder in dieser Situation getan? Felsenfest hatte ich vor ihm geschworen einen Weg zu finden, doch aus der jetzigen Lage betrachtet, war es gar nicht so leicht. Es wurden immer mehr Wachen aufgestellt und es gab so gut wie keine Möglichkeit mit Jonathan in Kontakt zu treten, solange wir hier drinnen festsaßen. Ich seufzte schwer. Vielleicht hatte Alex ja recht und wir sollten ihn vergessen ... Die Szene von dem wankenden treuen Freund, der sich dem Alkohol hingab, drängte sich mir ins Gedächtnis. So wollte ich nicht enden. ... Nein, auf keinen Fall würde ich aufgeben.
Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ein wutschnaubender Theodore steckte seinen Kopf in den Raum. „Henry! Komm sofort mit!" Erst jetzt bemerkte er den schlafenden Alex. „Oh, der Narr ... hat wohl zu viel Sehnsucht nach diesem Wichs ... Bruder." Lachte er giftig. Er riss sich meinetwegen zusammen, doch die vielen Schimpfwörter hatte ich bereits „gelernt". Jedoch sollte ein Adeliger auf seine Wortwahl achten, nicht? „Er braucht mich hier!" gab ich schroff zurück. „Was wolltest du mir sagen?" Theodore gab mir mit der Hand einen Wink nach draußen zu gehen. Als er meine Zögerlichkeit spürte, fügte er streng hinzu: „Verdammt beweg deinen Arsch! ... Es dauert nicht lange."
Wir standen also vor der Tür und mein genervter Blick, ließ meinen Bruder verärgert schnauben: „ Hör zu Henry, ich habe Maßnahmen ergreifen müssen, damit du nicht noch einmal entwischst. Du bekommst ab jetzt immer einen Begleiter. Nur zu deiner Sicherheit, versteht sich." Kaum ein Wort ernst nehmend, stellte ich ihm nun die Frage, die mir schon so lange auf der Zunge lag. „Warum? Was hat Jonathan dir angetan? Weshalb bekämpfst du ihn mit solchen Mitteln?" Kurz stockte er und sein Blick wurde noch finsterer. „Dieser ... arg! Er war immer so unbeschwert, aber das sind keine Führungsqualitäten. Als Ältester hat er mich, ... nein uns immer gehänselt und verspottet." In seiner Stimme lag Bitterkeit und Wut. „Du warst und bist der Kleinste, deshalb hast du es nie so schlimm zu spüren bekommen. Doch mich hat Jonathan ständig nur ausgelacht, ich war ein Nichts in seinen Augen. Jetzt aber hat sich das Blatt gewandelt. Der große John ist endlich von seinem Thron gefallen." Theodore lachte laut auf: „Ja, und das durch seine eigene Schuld! Er hat ihn geliebt! Einen Mann!"Ich schnappte hörbar nach Luft: „Das stimmt nicht! ... Du lügst!" rief ich empört aus, trat wieder zu Alexander in den Raum und knallte die Tür hinter mir zu. Nun wollte er mich auf Schritt und Tritt überwachen lassen und sprach solche Lügengeschichten über unseren Bruder aus. So konnte das auf keinen Fall weitergehen.
Der 7. Teil, der erste Henry bezogene, er ist sowas wie mein Lieblingscharakter. Die Sache mit den Schimpfwörtern, welche es damals schon gegebne habe sehe ich nicht ganz so ernst. Damals war Liebe zu einem anderen Mann tatsächlich etwas, was bestraft wurde. Naja, ihr werdet sehen, wie sich die Situation entwickelt XD
Vielen Dank fürs Lesen, ein Kommentar oder Vote würde mich sehr anspornen und mir zeigen, dass ich dies hier nicht ganz umsonst mache...
LG Tsuna-Saw-ada
DU LIEST GERADE
I was King (Deutsche Version)
AdventureIm englischen Königreich des 16. Jahrhunderts, wird Jonathan Morchester, der erste Sohn des Regenten ins Exil geschickt, für eine Tat, die er nie begangen hatte. In Freiheit trifft er auf den Magier David, die Zwillinge Tam und Tom und den Barden R...